Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von linda_do am 05.11.2005, 10:08 Uhr

@fusel und woe

Hi Fusel, hi woe,
ich arbeite bei einem großen Träger sozialer Einrichtungen. Dort habe ich nach meinem Abitur eigentlich mal was ganz anderes gelernt als ich heute mache...gelernt habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn Datenverarbeitungskauffrau (das ist aber schon verjährt ;-) ). Dann habe ich festgestellt (schon während der Ausbildung) das in die Verwaltung und Organisation gehen möchte. Erst habe ich ein paar Jahre in den verschiedenen Verwaltungsabteilungen gearbeitet. Dann habe ich ein begl. Studium der Betriebswirtschaftslehre absolviert und arbeite seit ich 18 bin (und das ist schon lange her) lückenlos bei diesem AG. Ich bin alleinerziehend (verwit.) und mein kleinstes Kind ist noch keine 2 Jahre.
Und weist du ich denke das sehr viel an der Einstellung liegt....ob ich es schaffen will oder nicht....Gründe es nicht schaffen zu können gibt es immer...man sollte sein Augenmerk jedoch eher darauf richten es schaffen zu wollen. Und alle Argumente die S. angeführt hat dieses Geld nicht verdienen zu wollen sind für mich keine Hindernisgründe es nicht zu versuchen....und im KiGa kann immer was sein (weitergedacht heißt in dem Fall für mich eher eine Tagesmutter in der Hinterhand zu haben, als eben nicht arbeiten gehen zu KÖNNEN), das wird in einem Jahr nicht besser sein....und zum Logopäden kann man auch nach 15 Uhr gehen ;-). Erklär der Logopädin deine Situation. Ich hatte in der nächsten Woche einen Termin, den ich wahrnehmen konnte. Meine Kinder mussten den Tod ihren Vaters verarbeiten....glaub mir mir fehlt da nicht das Problemverständnis :-( . Aber wenn ich mit der Einstellung an das Problem ran gehe werde ich es nicht lösen. Im Verwaltungsbereich wird es schwer bis unmöglich sein für eine Frau nach 3 Jahren Pause, alleinerziehend und und und.....ist dir bewußt wie viele Bewerbungen es im Moment auf eine ausgeschriebenen Verwaltungsstelle gibt? Ich kann die Einstellung einfach nicht verstehen, diese 4000 € nicht verdienen zu wollen und evtl. noch bessere Möglichkeiten für den Wiedereinstieg zu haben und es dann wegen für mich vorgeschobenen Gründen nicht tun zu wollen....damit keine Missverständnisse entstehen: nein, ich habe keine Probleme mit Frauen(oder Männern), die aus ehrlicher Not staatliche Hilfe welcher Art auch immer beziehen. Aber ich habe Probleme mit jedem Menschen, der nicht ernsthaft bemüht ist mitzuarbeiten, Geld zu verdienen(wenn anfangs auch nur dazu) und mit all seiner Kraft versucht wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Ich kenne aus meiner täglichen Arbeit leider beide Seiten.....dreiste Schmarotzer und Familien die wirklich mehr Hilfe bräuchten für die dann kein staatliches Geld da ist. Und bei dem was ich schon gesehen habe, habe ich durchaus ein Recht zu sagen, das ich hoffe das es keine Möglichkeit gibt diese 4000 € nicht zu verdienen.
Aber spätestens mit dem Satz "Ich denke das es andere Leute gibt die unser System bescheissen .... !" ist mir die Einstellung klar :-(
Und das macht mich einfach wütend auch wenn ich weiß das das nichts bringt. Und nochmal das mich keiner falsch versteht...ich kenne die Realität ich weiß das nicht alle "Hilfebezieher" den Staat ausnützen, ich weiß das nicht jeder Mensch der arbeiten möchte die Möglichkeit erhält, ich weiß das das Schicksal grausam zu schlagen kann und und und.....mit diesen Menschen bin ich gerne bereit in Solidargemeinschaft zu treten und da sie dieses Geld mit so vielen Menschen teilen müssen, die es nicht brauchen würden ist leider für jeden der es braucht zu wenig da :-( ... ja und das macht mich stinkwütend....wenn ich hinter unser Großküche Frauen sehe, die als Putzhilfe arbeiten und sich verstohlen alte Bananen mitnehmen (Problem gelöst :-) ) und mir dann jemand sagt....für 1000 € brutto nein danke....oder ich genau weiß das eine eheähnliche Gemeinschaft besteht und die Frau ALG II bezieht und dann in ihrer MissSixty-Jeans(schreibt man das so) vor mir steht...und mir auf der anderen Seite, weil eben kein Geld mehr im Sozialbeutel ist, dringend benötigte (über das "normale" hinausgehende )Leistungen abgelehnt werden *zumkotzenistdas*.
Aber alles aufregen nützt ja nix :-( ... ich kann nur hoffen, das sich dieses Sozialsystem grundlegend ändert.....
LG
Linda

 
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