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Geschrieben von Suka73 am 08.07.2005, 9:56 Uhr

Zum Thema Kind abschieben, im speziellen @Suppen-Nudel

Guten Morgen ich nochmal.

Ich hab mich lange gefragt, ob ich hier noch ne Runde 3 oder 4 oder welche es auch immer ist eröffne, aber bei der ganzen Diskussion "Tagesmutter krank - Rabenmutter gibts Kind hin" ist soeben durch Suppen-Nudels Posting etwas hochgekommen was ich interessant finde zu diskutieren :o)

Du schreibst, "damit die Mutter ihre Ruhe" hat und ich mein Kind dann lieber hätte zur Adoption freigeben sollen, wenn ich mich nicht drum kümmern möchte.

Davon abgesehen, dass die wenigsten in diesem Forum hier meine Lebensumstände und die Umstände des Alleinerziehendseins kennen:

Hier schreiben größtenteils Frauen mit Partner... mit Mann, mit Freund, mit Verlobtem... mit eventuell Familie im Ort, in der Stadt oder gar im Haus.

Du schreibst (salopp gesagt), dass es in Deinen Augen eine absolute Straftat ist, ein Kind über Nacht bei der Tagesmutter zu lassen...

Ich weiß nicht, ob Du alle meine Postings gelesen hast, also nochmal ganz auf banalem Niveau: Meine Tagesmutter ist für mich wie meine zweite Mutter. Ich gehe dort ein und aus, auch mal am Wochenende zum Käffchen oder zum Grillen. Versucht einfach mal meine Tagesmutter als meine Mutter zu sehen - das Verhältnis ist ähnlich.

Ich habe Simon im September 03 bekommen, war schon in der Schwangerschaft alleine und habe (bis auf die ersten 3 Wochen) meinen Sohn alleine großgezogen. Es kam mitunter ein halbes Jahr am Stück vor, dass ich nicht EINEN Abend weggehen konnte, nicht eine Stunde alleine war (es sei denn mein Kind hat geschlafen) und ich jede Nacht bis an die viermal aufgestanden bin.

Während Pärchen oder Mütter, die Unterstützung haben, JEDERZEIT die Möglichkeit haben mal in RUHE für ne Stunde in die Wanne zu steigen, zum Friseur zu gehen oder einfach mal unters Solarium, ihren Wochenendeinkauf in RUHE machen ohne Kind, weils bei der Oma ist... die abends mal auf ne Party gehen und wenn es nur für 4 Stunden ist. Diese Möglichkeit blieb mir lange Zeit verborgen, weil ich keine Betreuung für Simon hatte...

Also, WO BITTE ist es verwerflich, wenn ich mein Kind lass es zweimal im Monat sein, bei jemandem anderes übernachten lasse der für Simon eine Bezugsperson ist wie ich es auch bin? Du möchtest mir jetzt nicht erzählen, dass Du oder Deine Frau/Freundin seit die 3 Kinder da sind nicht einmal weggegangen sind?

Ich denke ich habe wie jeder Andere oder jede Andere ebenfalls das Recht darauf es mir mal einen Abend oder ein WE gut gehen zu lassen. Ich denke, das meine oder die Situation einer Alleinerziehenden KEINER in nur irgendeiner Weise verstehen kann, der nicht alleinerziehend ist. Und WIRKLICH alleinerziehend heißt bei mir: Vater nicht da, Eltern nicht in der Nähe, Freundinnen haben zu tun, Sitter Mangelware... DAS ist für mich alleinerziehend.

Ich hoffe wirklich, dass keiner von Euch jemals in die Situation kommt alleine für sein Kind sorgen zu müssen, den ganzen Tag arbeiten zu müssen damit man über die Runden kommt (und sorry, gehe ich nicht arbeiten heißt es ich liege dem Staat auf der Tasche - gehe ich arbeiten heißt es wofür hast dann ein Kind bekommen wenn du es abschiebst)

Es "Euch" leicht zu machen ist wirklich nicht einfach. Ich finde es auch nicht schön den ganzen Tag nur arbeiten zu gehen, damit ich unsere Miete zahlen, meine Schulden abzahlen und Simon neben meinem Zuhause noch eine gute Erziehung bei einer guten Tagesmutter ermöglichen kann. Natürlich wächst mir manchmal einiges über den Kopf und Simon und ich haben auch so unsere Problemchen, von denen ich aber ausgehe (oder aus Erfahrungsberichten weiß) dass sie in jeder "normalen" Familie ebenfalls vorkommen (Grenzen austesten, nicht durchschlafen, nicht hören)

Ich finde es aber trotz des Umstandes, dass ich mit Simon alleine bin, WICHTIG, dass er ebenfalls andere Kinder um sich herum hat - und das hat er bei der Tagesmutter. Einen Krippenplatz habe ich damals nicht bekommen (lange Geschichte, interessiert eh keinen)

Und ich finde es ebenfalls wichtig, dass ich auch mal Zeit für mich habe - wie ich sie dann auch immer nutze oder wie oft ich das in Anspruch nehme. Wie gesagt, die Familie der TaMu ist meine zweite Familie, das kann hier vielleicht keiner nachvollziehen, da das Tagesmutter-Eltern-Verhältnis ja doch manchmal sehr distanziert ist. Im Grunde ist es ja ein Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis, wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet. Und dieses Verhältnis hatten wir Gott sei Dank NIE und hatte ich auch mit der TaMu vorher nicht (war damals meine Nachbarin und Freundin)

Bevor hier also so Reden geschwungen werden und jemand sich ein Urteil erlauben möchte, wie schwer es ist alleine ein Kind großzuziehen sollte vielleicht mal drüber nachgedacht werden wie IHR das machen würdet wenn Ihr niemanden hättet... oder ob Ihr nicht auch mal mit zur Firmenweihnachtsfeier fahren möchtet, wo Ihr seit 2 Jahren nicht teilgenommen habt... zu der aber das Kind mal über Nacht weg müßte. Wie gesagt, wenn das enge Verhältnis zur Tamu nicht wäre würde er da auch nicht über Nacht hingehen... Aber er fühlt sich da wohl, er wie ich kommen entspannt wieder.

Gehört net wirklich in dieses Forum, lag mir aber einfach auf der Seele weil ich das Gefühl habe hier eine Lawine losgetreten zu haben wo ich drunter liege und wo mich eigentlich keiner hören möchte (bis auf Ausnahmen)

Trotzdem Euch allen einen schönen Tag
Sue

 
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