An alle, die KS hatten

Mein Kaiserschnitt ist auch schon lange her.

Ich habe meine Tochter Donnerstagsvormittag entbunden, war eine Nacht auf der Intensivstation und konnte dort am nächsten Morgen nur weg, wenn ich aufstehe und mich wasche, Zähne putze usw. Ich hatte noch einen Tropf. Zwei Pfleger halfen mir aus dem Bett und ich bin gekrümmt wie eine uralte Frau, mich am Tropf festhaltend zum Waschbecken geschlichen. Ich wollte das unbedingt, weil die sagten, ich könne sonst nicht auf die normale Station und zu meiner Tochter. Das war natürlich DER Anreiz, obwohl ich sonst meine Zähne gründlicher putze, wie ich zugeben muss.

Am Samstag bin ich das erste Mal alleine aus dem Bett gekommen. Das war eine längere Aktion und recht mühsam (bestimmt lustig anzusehen), aber ich war trotzdem stolz.

Meine Tochter konnte ich alleine noch gar nicht so recht versorgen, weil die Wunde wehtat. Ich hatte vorher nie gewusst, für was man alles Bauchmuskeln braucht und wie man die spürt, wenn da nicht alles in Ordnung ist. Lachen ging zum Beispiel gar nicht, aber danach war mir auch nicht.

Wurde nach einer Woche entlassen und bin da schon nicht mehr ganz so gebückt gelaufen. Zur Sicherheit habe ich aber da noch meine gemütlichen weiten Hosen aus der Schwangerschaft angezogen, damit an der Narbe nichts drückt.

Es hat ein paar Wochen gedauert, dann habe ich alles wieder erledigt wie vorher, obwohl die Hebamme geschimpft und gesagt hat, ich solle mich schonen und nichts Schweres heben zumindest in den ersten 8 Wochen nach der Geburt usw. Aber ich musste ja tagsüber alleine den Kinderwagen die Treppen runter kriegen, wenn ich nicht bis abends in der Bude hocken wollte.

Insgesamt gesehen muss man einfach mit einiger Zeit für die Genesung rechnen; es ist eine große Bauchoperation und die steckt man nicht einfach mal so weg.

Agnetha