Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Johannes Würfel am 23.08.2021, 16:37 Uhr

Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Hallo zusammen,
ich bin nun seit genau einer Woche stolzer Vater meiner Tochter. Es war mir wichtig, dass wir im Krankenhaus ein Familienzimmer bekommen. Ich dachte mir, dass wenn ich meiner Tochter nahe bin, wird sich die Bindung zu ihr quasi von alleine aufbauen.
Die ersten 5 Tage war meine Tochter auch immer gerne auf meinem Arm und ich war besonders stolz als sie ganze 3 Stunden auf meiner Brust geschlafen hat. Das hat sie sogar an zwei der ersten fünf Tage, so dass ich dachte unsere Bindung wäre auf dem besten Wege.
Doch gestern und heute zeigt sich ein ganz anderes Bild. Meine Tochter möchte nur noch mit Hautkontakt zur Mama sein und länger als 10 Minuten bleibt sie nicht auf meinem Arm ohne zu heulen. Meine Beruhigungsversuche bleiben völlig erfolglos. Mit einiger Überwindung habe ich versucht, sie eine halbe Stunde zu trösten. Habe mit ihr gesprochen und versucht ihr mein Verständnis entgegen zu bringen, dass sie Mama vermisst.
Mir erscheint es als der falsche Weg, sie lange zu erfolglos zu trösten und deshalb gebe ich sie gerade nach wenigen Minuten Heulen/Trösten wieder an Mama ab, wo sie sofort wieder ruhig wird.
Kennt jemand die Situation? Wie sollte ich vorgehen, um dennoch eine Bindung zu meiner Tochter aufzubauen? Wie kann ich vermeiden komplett abgeschrieben zu werden?
Vielen Dank für euer Feedback,
Johannes

 
7 Antworten:

Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von NorSch am 23.08.2021, 21:26 Uhr

Hallo Johannes,
Ich kann dir nur berichten, wie es bei uns war... und zwar ganz ähnlich, wie bei euch. Mein Partner hat sich ebenfalls so ins Zeug gelegt, um eine tolle Bindung aufzubauen und mir unseren Sohn auch mal abnehmen zu können. Toller Plan, nur hat Sohnemann da nicht mitgemacht. Er hat die ersten Wochen/Monate quasi auf mir gewohnt. Der Papa hat sich auf den Kopf stellen können, das Geheule war trotzdem riesig. Die Mama ist einfach die Nummer eins gewesen. Unser Sohn ist nun 9 Monate alt und ich bin neuerdings völlig abgeschrieben es wird gejammert, wenn der Vater morgens zur Arbeit fährt und sobald er wieder zu Hause ist, hängt der Kleine an seinem Hosenbein und will nur bei ihm auf den Arm.

Ich glaube also, du musst dir gar nicht solche Sorgen machen. Im Leben eures Babys wird sich noch so unheimlich viel, so unheimlich schnell ändern. Sicher bleibst du nicht immer die Nummer 2. Eben mag das so sein und du kannst nur versuchen, deiner Partnerin eine Unterstützung zu sein, soweit euer Kind das zulässt. Eine Bindung baut ihr ja dennoch auf. Du bist ja da und stehst deiner Tochter liebevoll bei.

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Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von Mika82 am 23.08.2021, 21:44 Uhr

Ich kann mich NorSch nur anschließen. Am Anfang ist und bleibt die Mama die Nummer 1. Wir haben auch aneinander geklebt.
Und mittlerweile ist Papa hier der Held sobald er die Tür reinkommt bin ich abgeschrieben. Er musste sich auch gar nicht dafür ins Zeug legen. Er war einfach nur da und an meiner Seite, hat mir die Kleine ab und an abgenommen wenn ich Duschen , einkaufen etc wollte.
Es wird sich alles von selbst finden. Du darfst dich nur nicht gekränkt fühlen sondern musst es so akzeptieren wie es kommt.

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Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von Johannes Würfel am 23.08.2021, 22:25 Uhr

Hallo NorSch,
vielen Dank für die aufmunternden Worte. Es ist für mich gut zu wissen, dass viel mehr Zeit bei Mama nicht dauerhaft wenig Interesse für Papa bedeutet.

Dann lasse ich die Kleine jetzt erstmal in Ruhe "auf Mama wohnen" Und genieße die kurzen Auszeiten mit meiner Tochter!

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Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von Johannes Würfel am 23.08.2021, 22:30 Uhr

Hallo Mika,

Danke, es beruhigt mich zu hören, dass es wohl öfter so vorkommt. Man sollte sich immer bewusst machen, dass meine Tochter mich dadurch nicht kränken will, sondern einfach Mama die Nummer 1 ist.

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Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von LouLou2020 am 25.08.2021, 9:52 Uhr

Hallo und herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Tochter

Ich kann mich nur anschließen und auch nochmal betonen, dass eure Tochter das absolut nicht böse meint oder dich damit ärgern möchte oder dich weniger liebt. Solche Gedanken musst du bitte aus deinem Kopf streichen.

Es ist das Natürlichste der Welt , dass die Babys erstmal an der Mama kleben. Komisch wäre es, wenn es nicht so wäre , finde ich.

Bei uns war es fast genauso und ja, auch mein Mann hatte damit etwas zu kämpfen. Auch heute noch ist unsere Tochter sehr auf mich fixiert, aber auch Papa ist ihr sehr wichtig. Sie ist etwas über 10 Monate alt und wird noch relativ viel gestillt, vielleicht deswegen. Aber mein Mann lernt damit umzugehen und weiß , dass er geliebt wird und das seine Zeit auch noch kommt.

Wichtig ist, dass du deiner Frau und deiner Tochter keine Vorwürfe machtest oder deiner Frau ein schlechte Gewissen machst . Sie macht es ja auch nicht mit Absicht

Liebe Grüße und alles Gute für euch

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Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von Maroulein am 26.08.2021, 18:19 Uhr

Wenn man es ganz nüchtern betrachtet,rein evolutionsbedingt kann ein Baby ohne Mama nicht überleben(naja zumindest in den Anfängen der Menschheit,heutzutage Dank Milupa und co natürlich schon) deshalb ist es für ein Baby schlimm wenn die Mama nicht da ist.

Aber ganz davon ab gibt es immer solche und solche Phasen,meine älteste hat mich im Krankenhaus als ich unsere 2.Tochter bekommen habe vollkommen ignoriert ,sie war regelrecht froh wenn es nach Hause ging,wenn es soll war winkte sie aus dem Aufzug noch (23 Monate alt)das hätte mich kränken können,ich war aber super erleichtert dass sie mit Papa so gut klar kommt und mich so wenig vermisst,die anderen Mütter haben mich eher beneidet weil deren Kinder immer herzzereißend geweint haben und nicht weg wollten

Ich kenne nur eine Familie wo es dauerhaft der Papa ist der die absolute Bezugsperson ist ,das Baby bekam die Flasche und Papa ist Hausmann,die Mama ging sehr bald wieder arbeiten,das heißt ja nicht dass er die Mama nicht liebt ,aber der Papa ist die Nummer 1


Ich glaube es ist auf jeden Fall richtig dass du ihr Ruhe vermittelst,und wenn es den möglich ist Gib sie der Mama zurück wenn sie arg weint, andererseits wenn es Grade nicht möglich ist nimmt ein Baby wenn es mal etwas länger weinen muss,dabei aber umsorgt wird auch keinen Schaden,es kann ja immer zu Situationen kommen wo es nicht anders geht,es gibt auch Babys die lassen sich nicht Mal von der Mama beruhigen wenn sie ihre Schreiphasen haben, deshalb weiß ich wie schwierig es auszuhalten ist.

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Re: Vater-Kind-Bindung in der ersten Lebenswoche

Antwort von Pino am 05.09.2021, 13:46 Uhr

Hi, ist jetzt etwas spät, aber vielleicht hilft es ja trotzdem noch: wir hatten auch ein Familienzimmer im Krankenhaus und am Anfang war unser kleiner auch gerne beim Papa auf dem Arm. Mein Freund hatte nach der Geburt 2 Wochen frei, in denen der kleine nur bei mir sein wollte. Dann musste mein Freund wieder arbeiten (im homeoffice) und der kleine war wieder sehr gerne bei ihm auf dem Arm. Er mochte nur nicht den unrasierten Papa…

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