Rund um die Erziehung

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von Pandora8890  am 20.10.2018, 16:51 Uhr

Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Hallo erstmal an alle,
ich habe gerade riesige Sorgen und weiß einfach nicht weiter... ich wäre sehr dankbar für Erfahrungsberichte von Eltern, die in ähnlichen Situationen sind und vor allem waren (und was sich so getan hat).
Folgende Situation:
Ich (28, Erzieherin in Elternzeit) lebe mit meinem Freund und unserem gemeinsamen Sohn (3,5 Monate) seit einem halben Jahr zusammen in einem Dorf, ziemlich fernab von unseren Familien.
Jetzt ist mein Freund Zeitsoldat und somit nur am Wochenende zu Hause (er hat einen Arbeitsweg von 200km). Er würde eigentlich im März seinen Dienst abgeleistet haben und ab dem späten Sommer dann eine Ausbildung in der Nähe beginnen = Yay, ein halbes Jahr Familienzeit und danach abends täglich beide zu Hause!
Nun muss er aber aus verschiedenen Gründen seinen Dienst noch um ein ganzes Jahr verlängern und für mich bricht gerade, ganz ehrlich gesagt, eine Welt zusammen.

Eineinhalb Jahre bin ich praktisch fast nur alleine mit dem Kleinen. Zwar gehe ich (leider schon) ab Juli '19 wieder halbtags arbeiten und mein Sohn ist in der Krippe, aber den Rest des Tages bestreite ich dann alleine mit ihm. Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe meinen Sohn abgöttisch und genieße die Zeit mit ihm, es ist aber nunmal doch ein Unterschied, ob man Unterstützung hat, oder auf sich alleine gestellt ist.

Da mein Freund ja leider nur sehr wenig Zeit mit uns verbringen wird, mache ich mir folgende Sorgen:
1. Bei einem befreundeten Pärchen hat sich der Vater (von sich aus) sehr aus der Erziehung des Kindes (heute 2,5) herausgenommen und die fehlende Beziehung zwischen den beiden ist deutlich spürbar (z. B. das Kind tut sich weh - der Vater steht daneben, die Mutter in einem anderen Raum - und es läuft weinend am Vater vorbei durch die Wohnung und sucht nach der Mutter). Ich habe Angst, dass es durch den Mangel an gemeinsamer Zeit bei uns zum Schluss genauso wird.
2. Mein Freund wird Rituale / Regeln / die neuesten Entwicklungen, Themen, "Macken" usw. so ja garnicht mitbekommen (oder nur teilweise) und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn jeden Freitag Abend erstmal "anleiten" muss, weil der Kleine diese Woche ein ganz spezielles Einschlaf-Ritual hat (Jetzt werden einige sagen "dann bring du ihn doch auch am WE zu Bett", aber irgendwann muss ich auch mal abgeben und abschalten können...)
3. Habe ich jetzt schon festgestellt, dass der Kleine sich z.B. nur noch ganz schlecht von meinem Freund trösten/beruhigen lässt - irgendwo verständlicherweise, er ist ja sonst immer mich gewohnt. Das an sich finde ich schon schlimm, aber vor allem der Blick von meinem Freund bricht mir dabei das Herz. Er ist traurig und frustriert, diese "Entfremdung" macht ihn sichtlich fertig. Ich möchte doch einfach nur, dass die beiden eine enge, gesunde Beziehung zueinander aufbauen können...

Außerdem gibt es noch einige Sorgen, die mich selbst betreffen.
1. Ich bin zwar im Erziehen ausgebildet worden und fühle mich generell auch sicher, aber auch mir passieren erzieherische Fehler, vor allem, weil das eigene Kind da ja nochmal anders ist. Was ist denn, wenn ich nun irgendetwas immer wieder "falsch" handhabe und es mir einfach nicht auffällt oder wenn ich ganz simpel an manchen Aufgaben scheitere (z.B. Umstellung auf Beikost, Umgewöhnung Familienbett -> eigenes Bettchen usw)?
2. So alleine mit mir (Familie/Freunde wohnen weiter weg) hat der kleine Mann ja erstmal gar keine sozialen Verhaltensweisen zwischen zwei Menschen zum Vorbild... ich bin wirklich alleine hier, sind vor kurzem erst in ein kleines Dörfchen gezogen. D.h. ich rede nur mit ihm, sonst nur selten mit anderen Personen;
streiten (und versöhnen) vorleben o.Ä. geht auch nur am Wochenende...
3. Auch ich bin mal fertig mit den Nerven oder hab dann nächstes Jahr auf der Arbeit nen Sch***-Tag, auch ich liege mal mit ner Erkältung flach. Bei dem Gedanken daran fühle ich mich jetzt schon überfordert.

Vielleicht ist mir alles gerade einfach zu viel oder ich mache mich selbst verrückt... aber ich komme einfach nicht zur Ruhe und fühle mich tatsächlich der Aufgabe so nicht gewachsen. Eigentlich hieß es "zu zweit"... aber jetzt auf einmal fühle ich mich ziemlich alleine gelassen.

Vor allem ist da noch mein kleiner Schatz... wie wird sich die Beziehung zwischen ihm und seinem Vater entwickeln? Was wird es für Probleme geben, wenn wir nur zu zweit sind?

Sehe ich alles zu eng? Wird es garnicht so, wie ich befürchte? Ich bin um jeden Rat, um jede Erfahrung und um jedes aufmunternde Wort froh

 
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