Rund um die Erziehung

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Geschrieben von charty am 27.12.2021, 11:10 Uhr

Eigentlich ein Silopo.. .aber war früher wirklich alles so schlimm?(sorry, lang)

Wenn-Dann-Sätze verwenden oder haben wir, denke ich, alle verwendet. Es kommt nur darauf an, wann und wie sie angewendet werden.

Ich kann jetzt hier nur sagen, wie ich es die letzten 18 Jahre gehandhabt habe und ich denke, meine Tochter ist damit nicht schlecht gefahren. Auch wenn mich mein Erziehungsstil teilweise viel Zeit gekostet hat.

Wenn ich diese Sätze verwendet habe, dann habe ich das "Dann" meist auch begründet, so dass sie verstehen konnte, warum ich es gesagt habe. Mein Erziehungsstil basierte hauptsächlich auf Erklärungen und Begründungen. Ob das funktioniert ist wahrscheinlich auch Kindabhängig.

Beispiel Zähneputzen: Wenn sie nicht putzen wollte, habe ich ihr gesagt, dass die Zähne irgendwann Löcher bekommen und das tut weh. Etwa so weh, wie wenn sie hinfallen und sich das Knie aufschlagen würde. Das hat meist funktioniert.

Beispiel Schubsen, Haare ziehen, auch bei unseren Katzen: Erklärung, dass das dem anderen Weh tut, so wie ihr das weh tut, wenn ein anderer sie schubst und sie hinfällt. Bei unserem einen Kater, der ein gutmütiger Kerl war, hat sie trotzdem nicht aufgehört am Fell zu ziehen, bis ich ihr einmal - das mag vielleicht nicht richtig gewesen sein, aber es hat geholfen - nach der gefühlt 1.000sten Erklärung angedroht habe, dass ich ihr gleich zeigen werde, wie es für den Kater ist. Dann habe ich sie leicht an den Haaren gezogen und sie fand es nicht lustig. Aber danach war Schluß. Solche Drohungen brauchte es jedoch selten.

Beispiel Essen: Herumlaufen gab es bei mir auch nicht und in der Regel hatte sie so lange am Tisch zu bleiben, bis ich auch fertig gewesen bin. Wenn sie dennoch einfach aufstehen wollte, dann habe ich ihr klar gesagt, dass ich davon ausgehe, dass sie fertig gegessen hat und, dass es aber in der nächsten Stunde dann auch nichts mehr zum Essen gibt. Je nachdem hat sie sich dann umentschieden oder nicht. Man muss dazu sagen, dass meine Tochter, egal wie groß die Mahlzeiten waren, spätestens 1 Stunde nach dem Essen meist wieder Hunger hatte.

Bei uns ein ganz typisches Problem war das Thema anziehen in der Früh zu KiGa-Zeiten. Eine ganze Weile wollte sie sich nicht anziehen und schon gar nicht das, was wir ausgesucht hatten. Das wurde echt zum Zeitproblem und irgendwann griff ich zu einem Mittel, das uns der KiGa empfohlen hatte. Ich sagte ihr klar, dass wenn sie sich jetzt nicht anziehen will, dann müsste sie im Schlafanzug in den KiGa, was gar kein Problem sei, da der KiGa das schon öfter erlebt hat. Sie hat mich nicht ernst genommen, bis ich ihr die Winterstiefel gebracht habe und die Winterjacke hingehalten habe. Das Geschrei war riesig, aber es hat funktioniert und plötzlich ging es ganz schnell.

Beim Einkaufen, nachdem sie immer alles mögliche aus den Regalen gezogen hatte, habe ich ihr ihren eigenen Einkaufszettel gemalt: Z.B. 4 Äpfel, 5 Bananen etc. also wirklich einzelne Äpfel gemalt, so dass sie selbst abzählen konnte. Das funktionierte super und sie war stolz auf sich selbst. Wenn sie auf diese Weise mitgeholfen hat, dann bekam sie ein Überraschungsei und das Thema Süßigkeiten war beim Einkaufen vom Tisch. Hat sie nicht mitgeholfen, gab es auch kein Überraschungsei.

Für mich war immer wichtig, dass sie meine Handlungsweisen versteht und nachvollziehen kann, immer altersgerecht, denn ich habe immer wieder festgestellt und stelle es heute auch in der Nachbarschaft immer wieder fest, dass die meisten Streitigkeiten in den Familien auf nicht vorhandene Kommunikation zurückzuführen sind. Die Eltern wollen etwas nicht, die Kinder verstehen nicht warum und fangen dann an zu bocken und die Eltern auch. Oder die Eltern handeln selbst wie ihre Kinder und monieren aber dann das Verhalten der Kinder, d.h. ein "schlechtes" Vorbild aber ohne Einsicht. Wie soll ein Kind dann ein Nein verstehen?

Hoffe, das kam jetzt richtig rüber. Kann auch sein, dass mein Erziehungsstil mittlerweile total veraltet ist, denn die Gesellschaft hat sich ja zwischenzeitlich einem deutlichen Wandel unterzogen. Aber ich bin gut damit gefahren. Und letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg finden, je nach Kind und Familienkonstellation.

Vg Charty

 
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