Rund um die Erziehung

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Geschrieben von raphael04 am 21.02.2007, 18:31 Uhr

Erst soll Mama nicht gehen, dann ...

will er nicht nach Hause!

Hallo zusammen,

Raphael ist 2 Jahre und 2 Monate alt und seit gut 2 Wochen haben wir diesen "Salat". Ich muß vorausschicken, daß er (und auch ich) aber auch seit etwa dieser Zeit ne gute Schniefnase hat, eh etwas schmusiger ist und auch kaum ißt.
Nun ja, daß sind aber keine Probleme, sondern die Tatsache, daß er morgens seeeeeeeehr jammernd sagt, daß Mama nicht arbeiten gehen soll, sondern hier bleiben. Wenn ich oder mein Mann ihn dann zur Tagesmutter bringen, geht's weiter: Will nicht zur Ramona (auch mal etwas lauter).
Hole ich ihn nachmittags ab, bekommt er einen Schreianfall, daß er auf gar keinen Fall wieder mit nach Hause möchte! AAAAAAAAAArgh!
Das ist letztens so ausgeartet, daß ich einen knapp 1 Meter großen und 17 kg schweren schreienden und weinenden "Holzblock" in den Kindersitz "schrauben" mußte :-(
Dieses Theater mit dem Abholen wird übrigens nur bei mir gemacht, nicht bei meinem Mann.
Und es hat sich wirklich nichts geändert in irgendeiner Weise in unserem Ablauf. Sind wir dann zu Hause angekommen, wird noch bis zur Wohnungstür ein Mordsdrama abgezogen, danach ist gut und es wird gespielt etc.

Wahrscheinlich denken die Menschen in unserer Straße schon, ich schlachte mein Kind ab ;-)

Naja, NOCH sehe ich daß eigentlich alles mit einem Schmunzeln, allerdings wäre es auch nett, wenn das bald wieder abklingen würde ...

Meine Arbeitskollegin hat/hatte die gleichen Probleme mit ihrer Tochter (3 1/2), als diese in den KiGa kam - jetzt immer noch, nur nicht mehr so lautstark ;-) Also erst möchte sie nicht hin und wenn sie abgeholt wird, will sie nicht mit ...

Gibt's noch jemanden mit solchen Erfahrungen? Ist es eine "Phase"?

LG ... Marion

 
7 Antworten:

ja, ich selber *gg*

Antwort von SusanneZ am 21.02.2007, 19:05 Uhr

Wollte früh nicht IN den KiGa und abends nicht AUS dem KiGa.

Gründe für dieses Verhalten gibt es sicher viele. Bei mir wars, dass ich nicht gern in den KiGa gegangen bin. Abends hatte ich mich aber so daran gewöhnt, dass ich gern da geblieben wäre. Vielleicht einfach ein Ort ohne zu wechseln, Kleinkinder brauchen schließlich ein bissel Zeit für einen Wechsel.

Ein Vorschlag: Vielleicht haben Abend und Morgen bei deinem Kleinen gar keinen direkten Zshg. Früh nicht hinwollen, weil es einem (mal) nicht gefällt und abends nicht weg, weil Kleinkinder Zeit brauchen um sich auf eine neue Situation einzustellen. Kannst du ihn nicht auch mal zu Hause lassen, wenn er gar nicht mag? Dann schleift sich das "nicht wollen" nicht in seine Einstellung ggü. dem Ort "TaMu" ein. Es gibt doch bei jedem mal ein Nicht-Wollen, nur die Kleinen können das Nicht-Wollen ja noch nicht durch Verstand beeinflussen. Gibt es keine Chance ihn mal (bis zu ein paar Tagen) zu Hause zu lassen, weil er nicht will. Kannst ihm ja erklären, dass es nicht immer geht, aber dein guter Wille zählt sicher für seine emotionale Lage. Und beim Abholen vllt. nicht so überrumpeln?

LG

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Hm ...

Antwort von raphael04 am 21.02.2007, 19:28 Uhr

ja, die Phase kenne ich auch von mir *ggg*, aber aus dem KiGa-Alter (so ab 3 eben). Leider weiß ich weder, in welcher Phase ich damals steckte, noch kann ich meinen Papa befragen, da tot.

Ja, wann immer ich die Möglichkeit habe (mein Mann und ich haben ja unterschiedliche Arbeitszeiten), bleibt er zu Hause.
Andererseits sage ich ihm auch, daß man nicht einfach so zu Hause bleiben kann, wenn man eine Arbeit hat, weil sich die Menschen dort auf einen verlassen, so wie er sich auf mich verlassen möchte etc. Ob er das jetzt wirklich schon so mitbekommt, weiß ich nicht, aber es ist ja so - da beißt die Maus keinen Faden ab. Er kennt auch meine Kollegen und meine Arbeit, da er ab und an mit kann (ich habe den besten Chef der Welt *g*).

Ich frage mich allerdings, woher das kommt? Er ist ja wirklich gerne bei der TaMu (zumal die dortige Nachbarin verrückt nach ihm ist). Und er macht diese "ich will nicht nach Hause Theater" nur bei mir, nicht, wenn mein Mann ihn abholt *amkopfkratz*

Vielleicht bin ICH die Loslöse-Person? Das habe ich mir schon so zusammengedichtet. Ich hatte ja mal erwähnt, daß mein Mann mehr mit Raphael macht, als ich. Ich hingegen bin zum Trösten und Schlafengehen unerläßlich ;-)
Vor dieser jetzigen Phase, war es ganz extrem, daß ICH alles machen sollte. Nur ICH durfte Windeln wechseln, Milch machen, Nase putzen etc.

Hängt es vielleicht damit zusammen?

Oh Mann, gibt's auch irgendeine Phasenfreie Phase :-)))

LG ... Marion

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nöö

Antwort von SusanneZ am 21.02.2007, 19:50 Uhr

denke nicht, dass du die Loslöseperson bist - zumindest nicht von dem was du schreibst.

Zumal müsste er ja dann gerade gern mit dir mitkommen ;-) Vielleicht bist auch du einfach der sichere Anker, bei dem man seine Gefühle rauslassen ohne Schiffbruch erleiden zu müssen.

Ich denke, es ist ok wie ihr es handhabt. Nur noch eine Idee: Könnt ihr wenn ihr ihn wegbringt noch ein bissel Zeit einplanen, sodass ihr noch ne halbe Std. mit bei der Tamu seit bis er sich morgens "eingefunden" hat?

LG Susi

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Machen wir schon ...

Antwort von raphael04 am 21.02.2007, 20:19 Uhr

Ich habe ihn noch nie so "rausgeschmissen" und bin immer mindestens 15 Minuten da, kann aber auch locker ne Dreiviertelstunde werden.
Auch beim Abholen haben wir alle Zeit der Welt ... schließlich muß er ja noch mit dem Kind der TaMu spielen, aufräumen, sich verabschieden ...

Naja ... wer weiß, vielleicht dient das Gekreische ja auch nur der "Stimmbildung" :-)))

LG

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@raphael04

Antwort von Mama Heike am 21.02.2007, 23:14 Uhr

Hallo Marion,

meine Kleine ist ja nur etwas älter als dein Raphael (im November geboren) und ich bin doch immer sehr beruhigt, wenn ich Parallelen erkenne. :-)))

Das "Bocken" hat aus meiner Sicht überhaupt nichts mit der Tagesmutter zu tun, sondern ausschließlich mit der Beziehung zwischen dir und Raphael. Bei uns dreht sich das "Gekreische" hauptsächlich um das Stillen. (Würde jetzt zu weit führen, das auszuwalzen.)

Aber es gibt kleine Alltags-Anekdoten, die das Verhalten verständlich machen: Ich bereite alles vor zum Schlafengehen und noch bevor ich überhaupt eine Windel gegriffen habe, kommt schon das hysterische Gekeifer "Andere Windel haben". Und dabei habe ich noch gar keine ausgewählt! *schulterzuck*

Ich gebe ihr dann eine, die sie dann triumphierend in die Ecke schmeißt und sie sucht sich dann ganz wichtig eine andere aus. ICH-Behauptung von der ganz energischen Sorte. *seufz*
Bei euch zu Hause ist es eben das Wegbringen und Holen.

Unsere Kinder werden sich immer mehr sich selbst bewusst und sie erleben die Macht ihres Willens. Das solltest du erstmal grundsätzlich als Anlaß zur Freude empfinden. Unser eigener Wille ist ein großes Geschenk.

Zu dieser Entwicklung gehört auch, eure Beziehung zueinander neu zu sortieren. Bist du auch weiterhin die liebe Mama, auch wenn ihr aneinander geratet? Diese Neuorientierung findet immer wieder neu statt, denn das Kind verändert sich und bald gelten die alten Bedingungen nicht mehr. Da wir zeitlich hinterher hängen (wir passen uns ja dem Entwicklungstempo des Kindes an), wird es immer mal wieder Bewährungsproben für eure Beziehung geben.

Warum es die Mutter trifft? Ich bin da genauso gebeutelt wie du und ich denke, dass es daran liegt, dass wir Mütter immer die innigste Beziehung zum Kind haben werden, egal ob du arbeitest oder nicht. Von diesen Schuldgefühlen solltest du dich losmachen.

Wie kommt man da am besten durch? Indem du am besten immer nur den einen besonderen Moment siehst und nicht von Tag zu Tag ein "Beschwerdekonto" führst. An einem Tag bist du so drauf, am andere so, es ist also völlig legitim, dass du dich mal so und mal so verhälst, es sollte nur immer ehrlich sein.

Manchmal kommt es mir auch nur so vor, als ob die Kleinen die Bandbreite unserer Gefühle "studieren" wollen und am besten im geschützen Mama-Raum, denn eine liebe Mama lehnt nie grundsätzlich und unwiderruflich ihr Kind ab.

Es gibt kein Rezept, es gibt nur dich und Raphael.

Liebe Grüße
Heike

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Re: Erst soll Mama nicht gehen, dann ...

Antwort von mami06 am 22.02.2007, 14:42 Uhr

Na, das kennt wohl fast jede Mutter von Kindergartenkindern!
Ich habe noch eins im Kiga, eins in der Schule und das dritte kommt in ein paar Monaten rein. Meine Erfahrung ist, daß Kinder mit Kontinuität am besten klarkommen, d. h., wenn sie jeden Tag gehen (außer am Wochenende), wird das zur Selbstverständlichkeit, und es gibt keine Debatten darüber, ob sie einen Tag mal ausnahmsweise zu hause bleiben dürfen und dann den nächsten auch noch usw. Genauso mit den Abholzeiten. Wenn du relativ feste Zeiten hast, zu denen du kommst, kann sich dein Kind darauf einrichten. Es weiß, daß es z. B. immer nach der Vesper gleich abgeholt wird und eben nicht noch mit raus auf den Spielplatz darf oder daß es noch eine STunde draußen spielen kann, bis Mama kommt. Diese Planbarkeit ist schon für kleine Kinder ziemlich wichtig, da auch sie sich Sachen vornehmen und auf ihren Tagesablauf einstellen wollen. Läuft die sache gut, dann kannst du auhc Ausnahmen machen, weil die Kinder dann verstehen, daß eine Ausnahme auch eine Ausnahme ist.
Zur Bringesituatuion kann ich sagen, daß ich meine große mit kanpp drei eingewöhnen mußte, was eine totale Katastrophe war. Sie klammerte von Tag zu Tag mehr, und je mehr ich auf ihre Wünsche, noch dazubleiben, nicht zu gehen usw. einging, umso schlimmer wurde es. Ich hatte zu der Zeit auch noch einen vormittags Schlaf benötigenden 1 jährigen dabei, also eine absolute Katastrophe. Nach drei Wochen habe ich in Absprache mit der Erzieherin die Strategie geändert. Ich habe zuvor meiner Tochter gesagt, daß ich z. B. bis zum Morgenkreis dabeibleibe, dann aber gehe und dann genau festgelegt, wann ich wiederkomme. Mit diesen klaren Absprachen und dem konsequenten Gehen, auch wenn sie dann weint (die Erzieherin hat sich dann ja um sie gekümmert) ging es viel besser als mit der Eierei "ach bleib doch noch zehn Minuten und dann noch drei usw.)
Ich weiß ja nicht, ob du sonst Fan von regeln bist oder nicht, aber meine Kinder sind Regeln gewöhnt und kommen mit Regeln und Absprachen deutlich besser kalr als ohne.

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@Mama Heike

Antwort von raphael04 am 22.02.2007, 21:55 Uhr

Hallo Heike,

dein Beitrag hat mir ebenfalls sehr geholfen, denn natürlich kenne ich solche Situationen wie die "Windelgeschichte" ebenfalls ;-)

Heute ist Raphael übrigens völlig entspannt mit nach Hause gekommen, was mal wieder meine Schlußfolgerungen bestätigt: immer, wenn irgendein "Problem" auftaucht, mache ich (wir) uns 1 1/2 Wochen Gedanken darüber, anschließend wird die Frage hier ins Forum gestellt, gegrübelt, beratschlagt etc. und ist spätestens 1 Woche später verschwunden / überwunden ...

Vielleicht sind es genau diese 2 - 3 Wochen, die ich seiner Entwicklung hinterherhinke ...

LG ... Marion

P.S.: wir benutzen die Pampers und es gab eine Phase (sogar bei der Tagesmutter), in der NUR bestimmte Tiere auf der Windel sein durften!, die natürlich auch selbst herausgesucht wurden :-) Alle anderen wurden konsequent vom Bett gepfeffert *g*

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