Rund um die Erziehung

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Geschrieben von solelo am 03.11.2006, 1:35 Uhr

Ich klinke mich aus...

Liebes RUB-Erziehungsforum,

ich schaue hier eigentlich sehr selten rein, und vor ein paar Tagen war ich nur neugierig, was denn Erzieher so machen :-) Es wurde gerade von Nichterziehung geredet und das war völlig unerwartet. Ich wollte dann eigentlich nur ein paar Definitionen geben, weil ich fand, dass da vieles missverstanden wurde.

Ich wollte nie jemanden überzeugen oder sonst was, nur meinen, unseren Standpunkt erklären – es kamen ja sehr viele Fragen auf.

Ich habe nur leider keine Zeit, in so vielen Foren gleichzeitig zu sein und melde mich offiziell ab, nicht dass es heißt "und jetzt antwortet keiner mehr oder was?"

Sollte ich irgendwelche Fragen an mich nicht beantwortet haben, tut es mir wirklich Leid! Ich hätte aufrichtig Lust, mehr Fragen (an mich und nicht an mich) zu beantworten und Kommentare zu diversen Kommentaren abzugeben, aber ich schaffe das nicht mehr – ist schon wieder 1:34 und ich habe noch nicht Mal alle Postings zum Thema durchgelesen. Wenn ich noch schreibe sitze ich noch bis 4:00 hier... Die Betreuung der Mailingliste ist mir wichtiger, und da waren auch schon wieder 13 Mails heute, ich muss Prioritäten setzen... und ich habe ja auch noch 2 Kinder nicht zu erziehen ;-)

Ich bin sehr überrascht, dass es doch so viele gibt, die bereits Nichterziehen und das nicht wussten oder "fast" nichterziehen oder nichterziehen wollen, und dass es so viele gibt, die sehr interessiert und offen waren, obwohl sie es sich für sich nicht vorstellen können.

Seit dieser Diskussion "boomt" die Unerzogen-Mailingliste, seit 1. Nov. wieder 5 Neuanmeldungen, ein paar aus diesem Forum hier!

An dieser Stelle möchte ich noch Mal alle Erfahrenen und Interessierten herzlich einladen, über dieses Thema in der Unerzogen-Mailingliste/Forum zu diskutieren oder mit mir privat (z.B. wenn man "nur noch eine Frage" hatte – Kontaktdaten und Mailinglist-Adresse unter unerzogen.de).

Themen dort sind Definitionen, freies Lernen, erziehungsfrei Leben, praktische Umsetzung, Diskussion über grundsätzliche Praktikabilität und gerne auch, ob das ganze nicht Schwachsinn ist ;-)

Liebe Grüße und alles Gute
Johanna

P.S.: Ich hoffe es stört euch nicht, wenn ich etwa alle halbe Jahre Mal den Link zu meiner Seite und zur Mailingliste poste – rein als informative "Werbung" ohne Diskussion losbrechen zu wollen. Sofern nicht schon anderen dahin verwiesen habe, da werde ich erst Mal die Suche betätigen. Es melden sich ja viele neu an die noch von nichts wissen :-) Vielleicht wäre ja jemand genau auf der Suche nach so was... Da es nicht kommerziell ist hoffe ich, es ist OK für euch. Ich will euch nicht stören.

 
9 Antworten:

ist ja auch alles gesagt

Antwort von ny152 am 03.11.2006, 8:00 Uhr

danke noch mal für die mühe.

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möchte auch noch etwas sagen

Antwort von wassermann63 am 03.11.2006, 9:28 Uhr

Hi,

bisher hatte ich noch nicht das Vergnügen, auf "erwachsene nicht-erzogene Menschen" zu treffen, sondern nur hie und da einen Bericht aufgeschnappt von heute erwachsenen, ehemals anti-autoritär erzogenen Kindern (ehemalige Teilnehmer an diesem Sonder-Kiga-Modell in Berlin, z.B.).

Eine von deren Aussagen hat mich frappiert und regelrecht betroffen gemacht: eine ehemalige "anti-autoritäre", die sich als Erwachsene zum bekennenden "gesellschaftsfähigen Mitglied" entwickelt hat, sagte: "Ich fand es als Jugendliche unglaublich beschämend und bedrückend, dass wir (sie und ihr Bruder) nicht in der Lage waren, im Restaurant bis zum Ende der Mahlzeit verbleiben zu können, weil wir in aller Regel vorher rausgeschmissen wurden (!). Nur waren wir einfach nicht in der Lage, uns so zu benehmen und zu verhalten, dass wir das Essen vollständig zu uns nehmen konnten..."

kein weiterer Kommentar.

LG
Jacky

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Auch hier wieder:

Antwort von mathildas_mama am 03.11.2006, 9:46 Uhr

Falsch vestanden.

Oder ich erziehe nicht "anti-autoritär", obwohl ich schon meine, daß ich das tue.

Aber mir persönlich ist SEHR WICHTIG, daß andere Menschen und ihre Grenzen respektiert werden.
Mein Kind hat im Restaurant niemand anderen zu belästigen oder sich so zu benehmen, daß man quasi herauskomplimentiert wird.

Bin ich nicht Willens oder in der Lage, das durchzusetzen (darauf haben wir z.B. vom 2.-4. LJ verzichtet), verzichte ich freiwillig auf Restaurantbesuche. Jetzt ist sie größer, hat mehr Geduld und Verständnis, jetzt klappt das. OHNE Erziehung ;).

LG Elke

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Re: Auch hier wieder:

Antwort von wassermann63 am 03.11.2006, 10:15 Uhr

Hi,

ich denke nicht, dass die Jugendlichen herauskomplimentiert wurden, weil sie andere angepöbelt haben, sondern weil sie schlicht und einfach mit den Fingern gefressen haben, mit allem Drum und Dran.

Klar, nicht-erziehen ist nicht gleichbedeutend mit "mit Fingern fressen", sondern verzichtet einfach nur darauf, die Knigge-gerechte Handhabung von Messer und Gabel schon im Kleinkindalter zu verklickern. Die Kinder ahmen immer und alles nach und wenn in einer marihuana-geschwängerten Atmosphäre Mami und Dad ebenfalls vorzugsweise, ähm, Fingerfood selig lächelnd "verspeisen", dann machen die Kids das auch so...

Das sind aber Geschichten von anno dazumal.

Betroffen gemacht hat mich die Tatsache, dass die Kinder offensichtlich ab und zu durchaus unter dem "elterlichen Idol" leiden, im Nachhinein.

Klar, wenn eine nicht-erziehende Mutter den lieben langen Tag sich darum bemüht, all ihre Aktionen und Vorgehensweisen zu hinterfragen, um sicherzugehen, dass sie nicht erzieht (am Anfang muss man das wohl so machen), aber dennoch sich selbst vorbildlich verhält, so werden die Kinder mit Sicherheit auch alles hinterfragen, aber sich selbst dennoch vorbildlich verhalten.

Das heißt im Klartext-Beispiel: wenn Mama - aller Nichterziehungs-Freiheit zum Trotz - dennoch das in der GEsellschaft stattfindende Leben (z.B. unumgänglicher ARztbesuch) so gestaltet, dass die notwendigen Normen eingehalten werden (PÜNKTLICHES Erscheinen beim Kia, um den anderen Mitmenschen zu erlauben, ebenfalls ihre Kinder ohne zusätzliche Wartezeiten untersuchen zu lassen), dann ist das KOnzept für mich absolut o.k.

Lg
JAcky

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Re: Auch hier wieder:

Antwort von mathildas_mama am 03.11.2006, 10:20 Uhr

*** Betroffen gemacht hat mich die Tatsache, dass die Kinder offensichtlich ab und zu durchaus unter dem "elterlichen Idol" leiden, im Nachhinein. ***

Ja, da hast DU recht. Niemand möchte gerne Außenseiter sein.
Und bezeichnend ist es auch: Kinder WOLLEN sozial sein, WOLLEN zur Gemeinschaft gehören. Man muß ihnen schon ermöglichen, das auch umzusetzen - man sollte also Messer und Gabel im Haus haben und diese selbst benutzen.

Spielen die Eltern zu sehr die Revoluzzer, werden die Kinder die größten Spießer *gg*.

LG Elke

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da gibt's eine Werbung, die ich absolut klasse finde

Antwort von wassermann63 am 03.11.2006, 11:16 Uhr

Vielleicht kennst du die auch: Die tochter von einem Revoluzzer-Typen sitzt mit ihrem Dad an einer brüchigen und vollgesudelten Mauer und sagt: Papa, wenn ich groß bin, möchte ich auch ein Spießer sein.... ;-)

Super witzig :-)) (finde aber auch den Schauspieler klasse..)

LG
JAcky

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Ja, die ist cool.

Antwort von mathildas_mama am 03.11.2006, 11:30 Uhr

Man tut Kindern in der Tat keinen Gefallen, stellt man sich und damit auch sie ins Abseits.
Damit trifft man ja wiederum eine außerordentlich grundlegende Entscheidung für das Kind: WIR sind anders, also auch DU. DU kannst nicht sein wie alle anderen!

Wenn man allerdings aus Überzeugung anders ist als die umgebende Gesellschaft, muß man abwägen: wieviel kann ich meinen Kindern zumuten, wieviel Kompromisse kann ich vor mir selbst verantworten? Ist eine Gratwanderung ...

Und man wundert sich, mit welchen Lappalien man sich selbst ausgrenzt, erleben wir selbst teilweise, obwohl wir durchaus grundsolide mit Eigenheim und geregelter Arbeit leben - halt nur mit anderer Rollenverteilung als üblich.
UNS macht das nix, aber für das Kind ist es automatisch anders und schwerer - leider.

LG Elke

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wie sieht denn eure Rollenverteilung aus?

Antwort von wassermann63 am 03.11.2006, 12:17 Uhr

Lg
Jacky

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Na - eben umgedreht, er ist zu Hause...

Antwort von mathildas_mama am 03.11.2006, 12:38 Uhr

... mehr oder weniger, denn einen Teilzeitjob hatte mein Mann von Anfang an, und nun zusätzlich noch ein Geschäft von zu Hause aus.

LG Elke

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