Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Frosch am 09.07.2006, 17:41 Uhr

Muß einfach mal schreiben...

Hallo!

Mein Sohn (3 J 9 Monate) ist seit Oktober im KiGarten. Er geht gerne, zwischendurch gabs mal Tränen, aber sehr selten. Er ist sehr sensibel, hat einen riesigen Wortschatz und ist sehr kommunikativ. Im KiGa wurde er erstmal mit Kindern konfrontiert, die eher aggressiv sind – er kannte das nicht, reagierte mit Weinen. Ich sagte ihm, daß er sich wehren DARF. Aber er wehrt sich nicht, will argumentieren, und das kommt bei diesen Kindern nicht gut an. Mein Sohn hat seit kurzem eine Freundschaft zu einem sehr extrovertierten Kind (ein halbes Jahr älter). Die Erzieherinnen sagen, daß er (dadurch?) etwas aggressiver geworden ist, aber es scheint ihm gut zu tun, da er sich jetzt nicht mehr alles gefallen läßt.
Nun kommt das Trotzalter voll durch, wird vielleicht durch den KiGa verstärkt. Bisher hatten wir sehr wenig Probleme, da unser Sohn für sein Alter sehr diplomatisch war! Und teilweise noch ist.
Aber nun weiß ich manchmal nicht, wie ich reagieren soll. Ich merke seine innere Zerrissenheit zwischen klein sein wollen (Nähe suchen) und groß sein wollen (Unabhängigkeit). Die Folge sind Trotzanfälle oft aus LAPPALIEN heraus, in die er sich sehr hineinsteigert, das geht bis zu üblen Beleidigungen („Scheiß Mama“). Habe ihm schon oft erklärt, daß ich Beleidigungen schlimm finde. Aber er flippt NUR so wahnsinnig aus, absolut jähzornig, wenn er müde ist (so ab 16 Uhr unter der Woche). Ich gebe ihm manchmal (und mir, ich gebs zu) eine Auszeit, aber es hilft nichts. Erst wenn ich in sein Zimmer gehe, beruhigt er sich ALLMÄHLICH. Aber das kann dauern. Oft kann ich auch nicht pädagogisch wertvoll reagieren (ruhig) sondern bin schon an einer Reizschwelle, daß ich bei Kleinigkeiten ziemlich laut werde. Es passiert selten, aber wenn ich überreagiere (nicht körperlich, keine Schläge!), sage ich ihm danach, daß es mir leid tut und ich ihn lieb habe.
Aber seine Anfälle zermürben mich, da ich manchmal keine Ahnung mehr hab, wie ich reagieren soll. Ruhig bleiben, nicht ernst nehmen? Aber wenn der Kleine mit zornrotem Gesicht, Beleidigungen spotzend und um sich schlagend vor mir steht, bin ich mit meinem Latein am Ende. Ruhig bleiben? Streng sein? Von allem ein bißchen, aber WIESO ist es nun bei ihm so extrem??? Holt er etwas nach? Auf der anderen Seite ist er dann so WAHNSINNIG sensibel und klammert sich an mich. Ich versuche ihm Stärke zu geben, ihn anzuspornen, aber das funktioniert nur bis zu einem gewissen Grad. Ich war als Kind auch sehr jähzornig...
Auf der anderen Seite stehen dann noch kindisches Quatsch machen (Trinken ausspotzen = regressives Verhalten??), oder genau das Gegenteil machen von dem, was ich sage.

Ich bin in der Erziehung konsequent liebevoll aber auch streng. (Mein Mann und ich erziehen sehr ähnlich)
Verlange aber keinen „Kadavergehorsam“. Wir reden viel, lesen viel, machen und lachen viel gemeinsam.

Es heißt, daß Kinder der Spiegel der Eltern sind. Aber DIESES Ausflippen hat er nicht von mir.

Kennt Ihr das auch? Daß Eure Kinder plötzlich völlig andere Verhaltensweisen an den Tag legen? Und dabei Schwierigkeiten mit sich selber haben? Wie lebt Ihr damit? Wie kommt Ihr von dem permanenten Level der Anspannung runter? (Ich will ja bloß hören, daß ich nicht alleine dastehe ;-) )


Ich habe ja schon mal gepostet, aber denke, daß es etwas ausführlicher besser ist.

LG Antje

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.