Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Rieke02 am 09.03.2020, 16:36 Uhr

Smartphone-Zeit

Meine Tochter ist 13 Jahre alt und hat wie auch alle ihre Freundinnen ein Smartphone. Bisher habe ich keine Beschränkungen zur Nutzung erteilt, jetzt sehe ich aber, dass sie nur noch vor diesem Ding rumhängt. Sie liest zum Beispiel überhaupt keine Bücher mehr. Wie regelt Ihr das denn? Dürfen Eure Kinder das Smartphone immer haben? Oder nur eine bestimmte Zeit am Tag? Habt Ihr bestimmte Sicherheitseinstellungen vorgenommen? Dürfen Eure Kinder bestimmte Apps nicht nutzen? Und bis wann, also bis zu welchem Alter, kann man die Benutzung noch reglementieren? Weil irgendwann, wenn die Kinder größer sind, hat man ja kaum noch Einfluss auf die Nutzung. Und hat jemand einen guten Tipp für ein Buch oder Website zum Thema Medienkompetenz?

 
6 Antworten:

Re: Smartphone-Zeit

Antwort von muddelkuddel am 09.03.2020, 20:00 Uhr

wir haben family link und die nintendo altersbeschränkungsapp zur regelemtierung von handy und konsole, sowohl zeitlich als auch inhaltlich.
kind ist 12, wird 13. nutzen darf er handy und konsole ab nachmittags halb vier, nach erledigung von hausaufgaben und alltagspflichten. ausnahmen werden abgesprochen bzw. freundlich (!) angefragt.
konkret darf kind ca 1,5 stunden medien am wochentag - wie es sich das aufteilt , ist ihm selbst überlassen -am we dürfen es auch schon mal 3 stunden sein, dann fängt kind mich aber danach auch an zu nerven, merke, dass es ihm nicht gut tut.

wir hatten auch mal einen mediennutzungsvertrag (mit punkt de dahinter die webseite bitte googeln), um gundlegende verhaltensregeln für beide parteien (kind und eltern) festzulegen. der wird zur zeit nicht allzu streng ausgelegt, weil kind sich an festgelegtes derzeit ganz gut halten kann.

ich reglementiere die benutzung der medien solange ich kann und das kind nicht volljährig ist :-) natürlich altersangemessen, kompromissbereit und immer im gespräch.

im ernstfall (potentiell kriminelles fehlverhalten medialer art, massives abrutschen der schulleistungen etc) wird das handy einkassiert, im nineto store können nur fsk 12 -sachen nach absprache erworben werden.
ansonsten bemühe ich mich um gespräche, kompromisse, vertrauen - so wie in allen bereichen der erziehung. jetzt in der pubertät noch mühsamer als sonst, aber möglich - und stellenweise immer wieder fruchtbar und produktiv - wenns kind mich argumentativ umhaut und ich auch noch was lerne, denke ich am ende des tages: alles richtig gemacht :-)

LG

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Re: Smartphone-Zeit

Antwort von pauline-maus am 09.03.2020, 21:15 Uhr

Ich sehe das nicht so eng, bei uns war es das Fernsehen , bei meinen Eltern wurde sich mokiert, wenn zuviel gelesen oder musik gehoert wurde( weiss ich aus Erzählungen meiner mum)
Diese Generation hat nun die mediale Welt, ob das gesund ist ,sei dahingestellt aber es gehört eben zu den kids dazu.
Meine Tochter ist frühestens 14.30 Uhr daheim , hat 3 mal training in der Woche, lernt selbständig , ist in der Schule gut und trifft sich auch mit Freunden
Mit welcher Rechtfertigung sollte ich ihren Medienkonsum einschraenken?
Gelesen hat sie nie, egal wie blumig ich das geredet , Bücher abgeschleppt oder mit ihr stundenlang in Buchläden rumgehangen habe.

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Re: Smartphone-Zeit

Antwort von Cata am 09.03.2020, 22:17 Uhr

Bei uns gibts keine Einschränkungen. Es ist ihr Phone. Meine ist 12.
Bei uns wird hin und wieder gelesen, gemalt, geschrieben und musiziert. Videospiele kommen noch hinzu. Ich glaube aber, dass die Mädels, die uns besuchen, zuhause mehr reglementiert werden. Bei uns hocken sie stundenlang vor der XBox oder gucken Netflix. Ich weiß auch, dass einige ihr Phone in der Küche parken müssen, wenn sie zubett gehen oder der Familiencomputer von älteren Geschwistern besetzt wird. Bei uns gibts genug Laptops, iPads und PCs. Da wird selten was anderes gespielt. Ich misch mich da nicht ein.

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Re: Smartphone-Zeit

Antwort von Häsle am 10.03.2020, 10:33 Uhr

Meine Tochter ist 14, und sie verliert sich komplett in ihrem Handy, wenn man nicht aufpasst. Ihre Noten sind zum großen Teil miserabel, weil sie stinkfaul ist. Sie ist jeden Tag ab 13 Uhr daheim und hat nur ein Mal pro Woche Tanztraining. Ein bis zwei Mal trifft sie sich mit Freunden, sonst ist sie zur Zeit (früher war das ganz anders) fast immer daheim.

Unter der Woche haben wir ihr wegen ihrer "Sucht" die Handyzeit eingeschränkt (direkt im iPhone). Aktuell hatte sie die Wahl zwischen 2,5 Stunden und Handy/Tablet dürfen oben bleiben oder 3 Stunden und Handy/Tablet werden um 22 Uhr ins Wohnzimmer gebracht. Sie hat sich für die 3 Stunden entschieden. Ausgenommen von der Begrenzung sind WhatsApp und Spotify. Und ansonsten ist das Handy zwischen 22 und 6 Uhr komplett gesperrt. Bei Notenverbesserung wird neu verhandelt.
Am Wochenende und in den Ferien wird auf 4-6 Stunden erhöht, je nachdem, was ansteht. Wenn sie bei ihrer Cousine übernachtet, auch mal mehr, weil sie dann oft Tiktoks machen oder sich Bastel- oder Kochvideos zum Nachmachen suchen.

Sie hat einen TV, der nur mit DVD läuft, in ihrem Zimmer, und eine Stereoanlage mit DAB und USB. Außerdem ihr Tablet (MS Surface Go, also eher wie ein Laptop, wo sie alles möglich dran machen kann). Sie darf im Wohnzimmer fernsehen, solange der kleine Bruder nicht da ist oder die Sendung halbwegs kindertauglich ist. Im Keller steht auch noch ein TV mit Netflix. Sie darf zum Surfen und Arbeiten an den PC vom Papa, und auch die Xbox360 läuft gerade wieder. Dabei gibt es wenig Einschränkungen für sie (für den Kleinen sehr wohl).

Ich habe kein Problem mit Medien, aber das Handy tut ihr überhaupt nicht gut. Sie war in den Ferien mal selber erschrocken, als sie merkte, dass sie an einigen Tagen 12 Stunden Handynutzung hatte. Jetzt nutzt sie das Handy viel bewusster und lässt es auch mal rumliegen, statt es dauernd mitzuschleppen.

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Re: Smartphone-Zeit

Antwort von zschnecke am 11.03.2020, 13:32 Uhr

Kind jetzt 14.
Von Anfang an hatte das Kind nur das Datenvolumen zur Verfügung - das WLAN war im Haus nicht freigeschaltet.
Bestimmte Webseiten sind gesperrt (ja, auch Youtube). Wenn das Kind diese Seiten ansehen will muss es fragen und bekommt dann ein Eltern Handy oder Laptop. Zeit wird abgestimmt und beschränkt.
Wenn Apps oder Spiele runtergeladen werden bekommt der "interne Admin" eine Freigabe Anfrage. Das Kind stimmt vorher ab was es runterladen möchte.
Spotify muss das Kind selber finanzieren (Gutscheine zum Geburtstag etc).
Instagramm und Facebook sind im Moment noch ausgeklammert - das Kind fragt aber auch nicht danach. Aktuell würden wir das ab 16 freigeben.
Wenn das Kind ins Bett geht muss das Handy an einem zentralen Platz liegen und darf auf gar keinen Fall im Kinderzimmer sein.

Das Handy ist bei uns keine "Privatsphäre", d.h. es wird regelmäßig gemeinsam mit dem Kind kontrolliert, ebenso die Nutzungsdauer der Apps, Verbrauch des Datenvolumens und auch WhatApp Inhalte.

Wenn immer es aus Elternsicht nötig thematisieren wir den Umgang mit Handy, PC, Spielkonsole etc. Wir sind ein sehr technischer Haushalt und das Kind hat alle Medientypen zur Verfügung. Aber leider auch Eltern, die sich gut auskennen, Gefahren kennen und intensiv einen verantwortungsbewußten Umgang mit elektronischen Medien erziehen.

Jugendliche haben noch keine ausgeprägte Impulskontrolle. Dieser Bereich des Gehirns wird erst ganz am Ende der Pubertät entwickelt. Somit können Teenies vielen Versuchungen nicht wiederstehen, auch wenn Ihnen die Konsequenzen bewußt sind. Das ist also kein kognitives Problem, sonder liegt nicht im Rahmen der Möglichkeiten eines Teenagers.
Für uns ist der Umgang mit Elektronik genauso zu behandeln wie der Umgang mit anderen "Anzreisen" z.B. Alkohol. Und ich kenne wenig Eltern, die ihre Teenager mit unbegrenzten Mengen und uneingeschränktem Zugriff auf Alkohol oder Drogen alleine lassen würden. Bei elektronischen Medien sehe ich das allerdings oft.

Als Literatur fand ich das Buch "Teenage Brain" sehr hilfreich. Behandelt zwar den Medienkonsum nicht im Besonderen, aber gibt einen sehr guten Einblick in die Gehirnentwicklung während der Pubertät und damit auch Antworten auf viele Erziehungsfragen.

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Re: Smartphone-Zeit

Antwort von Rieke02 am 11.03.2020, 20:13 Uhr

Vielen Dank an euch alle für eure Erfahrungen! Und danke für den Buchtipp!

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