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von Kikerikie  am 29.10.2022, 0:10 Uhr

Tochter (4,5) will nur mehr bei Mama schlafen

Hallo,
meine Ex-Partnerin und ich haben uns Anfang Juli getrennt. Seither betreuen wir unsere gemeinsame Tochter 50:50. Es gab bislang keine nennenswerten Probleme.
Seit kurzem (2-3 Wochen) möchte unsere Tochter nicht mehr bei mir schlafen. Ich habe sie vor ca. 2 Wochen vom KiGa abgeholt, da war sie ganz schlecht auf mich zu sprechen. Eventuell, weil ich zuvor etwas streng war, weil sie ständig ihren Kopf durchsetzen möchte. Sie verträgt kaum ein Nein. Da tickt sie komplett aus. Sie sagt, sie hat Mama viel lieber und mag bei mir nie nie wieder schlafen. Wenn ich sie frage, warum, dann drückt sie herum und meint, auf Nachfrage, dass die Mama gesagt hat, dass es so sein soll. Ich weiß, dass ihre Mama ihr viel mehr durchgehen lässt als ich. Dass ich mehr Regeln habe. Zudem kommt noch dazu, dass wir in derselben Wohnhausanlage wohnen und sie leicht von einem zum anderen gehen kann.
Bisher habe ich sie gelassen. Sie beschuldigt ihre Mama schon, dass sie dahinter steckt. Ich habe mit ihr darüber gesprochen und sie hat das verneint. Jetzt bin ich natürlich verunsichert. Lügt ein 4 jähriges Kind schon und benutzt seine Mutter, um sich durchzusetzen? Sie hat auch vor ca. 2 Monaten angefangen (KiGa Beginn) mich zu erpressen. Wenn sie nicht bei mir Fernsehen darf, geht sie zur Mama. Oder wenn sie kein Eis bekommt, dann geht sie zur Mama, dort bekommt sie eines. Das sagt sie ganz offen. Und ich weiß, dass es auch so ist. Die Mama, als wir noch zusammen war, war stets dagegen, dass sie 10 minütige Kindervideos schaut (SuperTruck, Biene Maya, etc.). Schon gar vor dem Einschlafen. Vor 2-3 Tagen hat mir meine Tochter erzählt, dass sie noch vor dem Einschlafen fern gesehen hat. Die Mutter streitet das gar nicht ab. Redet sich auf mich aus.
Während der Beziehung war es schon so, dass sie versucht hat, sich bei unserem Kind beliebt zu machen. Sie hat auch 2 ältere Töchter (15,18) bei denen sie nie nein sagen konnte. Sie ist eine Glucke, die sich nicht durchsetzen kann und möchte. Das hat sie mittlerweile aber gelernt. Sie setzt diese Fähigkeit natürlich zu ihrem Vorteil nun ein.

Mich würde interessieren, falls die Mutter sie manipuliert, was ich da machen kann. Bzw., habe ich einen Spielraum? Ab dem Moment, wo meine Tochter meinte, sie möchte nie nie wieder bei mir schlafen, dachte ich zuerst an Entfremdung. Aber sie geht unter Tags gerne zu mir und hat mich gerne. Sie sagt das auch, dass sie nur tagsüber bei mir sein möchte. Kann man da von Entfremdung sprechen? Bin ich hier zu misstrauisch? Zu besorgt? Es ist einiges vorgefallen, was nicht gepasst hat bei ihren größeren Kindern. Ich traue der Mutter schon so einiges zu. Vor allem Unehrlichkeit. Aber das ist doch keine Basis bzw. so kann man ja nicht.
Ich möchte gerne wissen, was ich selbst tun kann, um mit meiner Tochter wieder ein besseres Verhältnis zu bekommen. Dass sie wieder bei mir schlafen möchte und dass sie nicht so an der Mama hängt. Was ich so gelesen habe, ist das hier und da nichts Ungewöhnliches. Aber meine Tochter hat auch sehr an mir gehangen und wollte vor dieser "Phase" (?) auch öfters nicht zur Mutter zurück. Wenn sie bei mir im Sommer einige Tage war, tat sie sich schwer, zur Mutter zurück zu gehen. Und umgekehrt. Seit Schulbeginn (September) habe ich sie an zwei Nachmittagen, die Mutter und den fünften Tag sowie das Wochenende teilen wir uns auf. Anfangs hat sie auch bei mir unter der Woche geschlafen. Das war aber wegen meines Jobs nicht so toll, mit Stress in der Früh in den KiGa. So hat es sich ergeben, dass die Mutter sie mitnimmt, da der Weg derselbe ist. Mir war die Zeit mit ihr in der Früh schon auch sehr wichtig. Jetzt möchte sie nicht einmal mehr am Wochenende, wenn sie und ich ausschlafen können, bei mir schlafen. Was kann man da machen?

 
2 Antworten:

Re: Tochter (4,5) will nur mehr bei Mama schlafen

Antwort von Astrid am 30.10.2022, 14:45 Uhr

Hallo,

ich finde, es gibt hier zwei Dinge, die Du trennen solltest: zum einen die trotzige Erklärung einer Vierjährigen, sie wolle nicht mehr bei Dir übernachten. Und zum zweiten die laaange Geschichte, die Du Dir selbst zu den möglichen Ursachen erzählst. Beides muss viel weniger miteinander zu tun haben, als Du denkst.

Klar, das Nein Deiner Tochter tut erstmal weh. Aber Schuld daran, dass Dein Kind in einem Loyalitätskonflikt steckt, hat nicht die Mutter. Sondern Ihr beide. Das ist nicht böse gemeint, vermutlich war die Trennung nötig und es ging nicht anders. Aber es gibt kein Kind gibt, dass ohne Kollateral-Schäden da rauskommt.

Schauen wir aber mal konkret: Du bist eher streng und konsequent. Die Mutter ist eher nachgiebig. Beides ist nicht falsch. Ich selbst bin sogar sehr nachgiebig, mein Mann ist etwas konsequenter. Eltern müssen nicht gleichgeschaltet sein, als wären sie nur eine Person. Sie dürfen unterschiedlich sein. Die Mutter Deines Kindes ist nicht nachgiebig, um Dich zu ärgern. Das ist Quatsch. Sondern aus Liebe, und weil es ihr schwerfällt, hart zu sein und Nein zu sagen. So geht es mir auch. Mit meinem Mann hat das nichts zu tun, er darf ruhig strenger sein, beides ist okay für mich.

Wenn man aber getrennt ist, dann kann es natürlich passieren, dass ein Kind glaubt, sich zwischen den Eltern entscheiden zu müssen. Es steckt im besagten Loyalitätskonflikt. Und wenn man dann nachbohrt und dem Kind tendenziöse Fragen stellt („Hat die Mama gesagt, du sollst das sagen? Will die Mama nicht, dass du hier schläfst?“), dann knickt das Kind irgendwann ein und sagt Ja. Deshalb solltest Du so etwas nicht zu tun.

Versuche, Deinen Frust über die Trennung, Deine Abneigung gegenüber Deiner Ex und Deine Enttäuschung über das Nein zur Übernachtung nicht länger von Deiner Tochter tragen und ausbaden zu lassen. Sei souverän, sei erwachsen, stehe da drüber. Kläre es für Dich selbst, woran es liegt, oder sprich (ruhig und offen, nicht vorwurfsvoll) mit der Mutter darüber. Aber belaste damit nicht Deine Tochter.

Sei ein guter, liebevoller Vater. Mehr ist nicht unnötig. Früher oder später wird Deine Tochter dann auch wieder bei Dir übernachten wollen. Wenn Du sie aber mit Fragen zur Mama löcherst und sie inquisitiv verhörst zu dem, was ihre Mutter gesagt hat oder nicht gesagt hat, dann entfremdest Du sie von Dir. Sie hat ihre Mama nämlich lieb. Und ich weiß, es ist nicht einfach zu akzeptieren: Aber die Mutter ist ihre Hauptbezugsperson. Auch in Zeiten von Emanzipation und Co haben Kinder in der Regel zu ihrer Mama das engste Verhältnis. Dafür kann ein Kind nichts.

Wie gesagt: Gelassen sein, keinen Groll hegen, lieb zum Kind sein, nicht schlecht über die Mutter des Kindes sprechen. So hältst Du Dein Kind jetzt und auch in der Zukunft.

LG

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Re: Tochter (4,5) will nur mehr bei Mama schlafen

Antwort von Kikerikie am 30.10.2022, 15:45 Uhr

Hallo Astrid,

danke für die Antwort.

Der Loyalitätskonflikt ist offensichtlich. Ich bin ein Mensch mit einer Einstellung, dass man viel selbst verantwortet. Tatsächlich habe ich auch eine bereits erwachsene Tochter, die auch mit getrennten Eltern groß geworden ist, mit der ich diese Probleme aber überhaupt nicht hatte. Auch nicht mit der Mutter. Weil ich sowieso nichts gegen das Kindswohl aktiv und bewusst unternehme, dachte ich das die "andere Seite" die Verantwortung für das Verhalten trägt und wollte dem auf den Grund gehen. Das war es auch schon.

Das mit den tendenziösen Fragen hab ich mir auch schon gedacht. Deswegen sind die Antworten für mich auch relativiert. Mir ist schon klar, dass das Kind hier auch so antworten wird, wie es denkt dass ich es hören möchte, um die Situation zu entschärfen. Und die Antworten eigentlich nicht wirklich brauchbar sind. Wenn, dann müsste es von selbst davon erzählen. Ohne Nachfrage. Ich habe daher aufgehört mit dem Nachfragen.

Tatsächlich fällt es mir schwer, die Dinge zu trennen. Aber deine Antwort hilft mir. Danke. Manchmal passiert es, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe.

Tatsächlich versuche ich mich darauf zu konzentrieren, ein liebevoller Vater zu sein, der eine schöne Zeit mit seiner Tochter verbringt und versuche die Trennung außen vor zu lassen.
Es fällt mir jedoch schwer, wenn die Kleine mir gegenüber Ablehnung zeigt, die Verantwortung darüber nicht bei der Mutter zu suchen. Aber klar, ist meine Aufgabe diese zwei Themen zu trennen. Ablehnung der Tochter und Verhältnis mit Mama.
Aber schlecht über die Mutter rede ich nicht, abgesehen vom Nachfragen, was Mama gesagt hat. Mir ist klar, dass ich damit meinem Kind und unserer Beziehung schade, falls ich schlecht über die Mutter rede. Das ist nicht meine Absicht und mache ich nicht.

Eines interessiert mich, wie ihr folgende Situation handhabt:
Wie geht ihr damit um, wenn die Kinder in einem gewissen Alter dann den strengeren, konsequenteren meiden oder umgehen, indem sie zum weniger strengen oder nachgiebigeren Elternteil gehen, um zu bekommen was sie wollen. Kinder haben das schnell heraußen. Was ich anderswo beobachtet habe ist, dass Kinder auch darunter leiden, wenn sie auf diese Weise von einem Elternteil quasi "entfremdet" oder aufgebracht werden, weil sie wissen, bei dem gibts das nicht.
Das ist die Kehrseite von zwei Eltern, die unterschiedliche Erziehungsmethoden haben. Ich hatte einmal eine Freundin, deren Eltern waren so unterschiedlich, auch die Eltern meiner der Mutter meiner kleinen Tochter war so: Der nachgiebigere Elternteil hetzt die Kinder mit dem Verhalten gegen den anderen auf. Und schädigt die Beziehung. Die Kinder waren in beiden Fällen entfremdet vom Vater, haben darunter gelitten und waren sehr zerrissen. Hatten lange daran zu arbeiten. Bei meiner damaligen Freundin weiß ich, dass sie generell im sozialen Leben große Probleme hatte. Mit Freunden usw. Auch die Mutter meiner kleinen Tochter. Insofern bin ich nicht ganz davon überzeugt, dass es okay ist, wenn ein Elternteil viel nachgiebiger ist als der andere.

Ich höre von KollegInnen (LehrerInnen), dass es am besten ist, wenn beide Eltern an einem Strang ziehen und nicht zwei verschiedene Welten in der Erziehung leben. Von daher wäre es für mich interessant, ob bei euch keine Reibungspunkte sind. Der strengere hat eben mehr Probleme durch den nachgiebigeren in der Beziehung mit den Kindern.

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