Rund um die Erziehung

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Geschrieben von bubumama am 05.05.2008, 9:30 Uhr

Und gleich noch eine Frage.... Kinder mit entschei

den lassen?

Hallo,

ich hatte vor einigen Tagen mit meiner Mama eine Diskussion, wo es darum ging, in wieweit Kinder mitbestimmen sollten bzw. dürfen.

Wir halten es so, dass unsere Tochter ziemlich viel mitbestimmen darf. Sie ist 4 Jahre alt und durfte schon immer viel mitreden und entscheiden. Z.B. welche Schuhe sie anzieht, welche Farbe die Hose heute hat usw.
Oder ob wir zum Spielplatz gehen oder lieber in den Park.
Auch bei ihrem Zimmer haben wir sie mitentscheiden lassen, nicht die alleinige Entscheidung, aber ein gewisses Mitspracherecht.
Bei der Entscheidung, wo der Urlaub hingeht allerdings, haben wir Eltern entschieden. Denn das übersteigt eindeutig ihr Wissen, Ägypten oder Griechenland? Damit kann sie nun gar nichts anfangen.

Wie steht Ihr dazu?

Meine Mama ist dre Meinung, dass ist nicht "normal", ihr soviel Mitsprache einzuräumen. Sie könne es eh noch nicht.

Ich erinnere mich an meine Kindheit und Jugend. Großartig gefragt wurde ich nie. Selbst mit 14 Jahren musste ich noch die besch... rote Parkajacke kaufen lassen, weil die so schön warm über die Nieren runtergeht. Mir gefiel diese Jacke z.B. gar nicht, aber Mutter war immer beleidigt und wertete diese Ablehnung gegen sie und nicht gegen die Sache ansich. Leider. Und ich als Kind wollte Mutter ja nicht verärgern...
Ich fand das damals immer sehr schlimm für mich. Wenn ich gegen meinen Willen etwas anziehen oder tun musste.
Bei manchen Dingen war klar, ich als Kind KANN es einfach nicht entscheiden. Weil ich darüber zu wenig weiß.

Bin gespannt wie Ihr das seht.

Melli

 
13 Antworten:

Re: Und gleich noch eine Frage.... Kinder mit entschei

Antwort von Stryla am 05.05.2008, 9:38 Uhr

Sehe ich genau wie Du. Fand das auch immer krass, dass meine Mutter immer wollte, dass ich das anziehe was sie will. Als ich 8 war hat sie mir meine schönen langen Haare geschnitten mit der Begründung "das ist unmodern". Ich hab mich damals nicht gewehrt, habe mich aber ganz mies gefühlt. Nee, Kleidung ist entscheidung des Kindes ( muss ja damit rumlaufen), Zimmereinrichtung Sache des Kindes ( es muss ja darin "wohnen"), etc.

Natürlich gibt es Dinge wo es einfach ein NoGo gibt, aber ich denke, welche das sind zeigt sich in der Diskussion.

Aber wichtig ist schon, dass Du Deiner Kleinen beigringst, dass man bei bestimmten Anlässen auch eine Kleiderordnung zu beachten hat. Kannst ihr das ja so erklären wie mit Clubs. In einige Läden kommt man nicht rein, da man nicht in das "genre" passt. Das ist wichtig sodass sie lernt, sie darf schon entscheiden, es gibt aber Situationen wo es regeln gibt. Will sie sich nicht anpassen, darf sie nicht mit ( da kein Einlass für sie) oder sie passt sich für diese Weile halt an.

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Nachtrag

Antwort von Stryla am 05.05.2008, 9:41 Uhr

Klassische NoGO`s sind,dass auch wenn sie ihr Zimmer einrichten darf, wenn sie was will was zu teuer ist, sie das nicht bekommt. Auch mit Kleidung, etc. Man kann natürlich nicht alles haben. Hätte auch gerne noch ein paar nette Accesoires für mein Wohnzimmer, ist aber halt momentan nicht drin.

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Re: Und gleich noch eine Frage.... Kinder mit entschei

Antwort von suki am 05.05.2008, 9:53 Uhr

hallo
mein großer darf bei klamotten mitentscheiden, sofern er beim einkauf dabei ist. ebenso im supermarkt. er darf aussuchen, welchen käsen udn welchen joghurt er in den wagen packt. ebenso hat er entschieden, dass er ein fußballzimmer möchte.
für mich ist das "normal". meine oma hat auch immer die hände übern kopf zusammen geschlagen, wenn sie mitbekommen hat, dass er sich mit 1,5jahren geweigert hat dieses oder jenes teil anzuziehen. schuld waren natürlich wir als eltern. früher hat´s das nicht gegeben *jaja*. wir denken uns unseren teil. dafür sind wir bei anderen sachen, die alleinigen bestimmer.

lg

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Sehe es auch vie Stryla und Suki...

Antwort von MM am 05.05.2008, 10:06 Uhr

... und wir machen es auch so mit dem Mitentscheidenlassen (der Grosse ist wie Deine 4einviertel, der Kleine gerade 2). Natürlich geht das nur bei Dingen, die sie erfassen/überblicken können und wissen worums geht - also wie Du sagst, Kleidung, Sachen fürs Zimmer etc. Aber sie müssen auch mal akzeptieren, dass ich sage, "für diese Hose ist es heute zu kalt, zieh bitte eine wärmere an" oder so.

Geh einfach von Dir selbst aus - möchtest Du in einer Familie leben, wo alles ohne Dich von oben herab entschieden wird? Ich denke nicht, und Deine Mutter bestimmt auch nicht! Und warum sollen Kinder da grundsätzlich anders sein???

Klar, manchmal sind dem schon Grenzen gesetzt, z.B. mein Kleiner ist gerade in so ner Phase, wo er sich für etwas entscheidet, dann wieder dagegen, und dann anfängt zu brüllen - ist also manchmal einfach noch überfordert mit Entscheidungen. Das ist mit zwei Jahren altersgmäss... Mit vier Jahren ist das schon wiedre was anderes.

Ich denke es ist wichtig, sie mitbestimmen zu lassen da wo es geht, aber dabei nicht die Verantwortung für Grundsätzliches aus der Hand zu geben, denn damit sind Kinder überfordert, es belastet und verunscihert sie.

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vielen Dank...

Antwort von bubumama am 05.05.2008, 10:24 Uhr

Ja, grundsätzlich sehe ich es nämlich auch so. Und vor allem, es ist wesentlich entspannter alles, wenn meine Tochter mitentscheiden darf.
Es gibt (fast) keine Trotzreaktionen. Je nach Situation eben.

Sicherlich, wie Ihr schreibt, bei Kleidung z.B., je nachdem WO man hingeht, gibt es evtl. Vorgaben. Oder die Sommerhose im tiefsen Schnee - geht nicht. Aber dicke Mütze bei Sonnenschein stört mich nicht, sie wird ja merken, dass es heiß wird :-)

Und klar, gewisse Dinge liegen in der Hand der Eltern. Aber das ist ja okay. Das sind die Grundsätze und auch ein gewisser Schutz vor Gefahren.

Es kam nur immer ein, "ihr züchtet euch einen tyrannen". Damit meinten sie wohl, wenn wir ihr zuviel Entscheidungs- und Mitsprachefreiheit lassen. Die Angst der Großeltern, dass uns Eltern alles mal über den Kopf wächst, weil unsere Tochter zum "großen Diktator" der Familie wird.

Wir passen uns nicht an unsere Tochter an, aber wir versuchen, sie als gleichwertiges und gleichberechtigtes Wesen in der Familie zu sehen. Denn das ist sie auch.

Meine Mama versteht zum Beispiel auch gar nicht, wie ich immer mein Kind fragen kann, wann sie aus dem Kindergarten heim will.
Meine Tochter muss Mo und Do mitessen dort, weil ich da arbeite. Dann heißt das für sie, sie wird nach 12 Uhr geholt. Um 12 gibt´s nämlich Essen. Das ist ein Anhaltspunkt für sie. Und wenn sie nicht mitisst, geht sie um 12 heim. So merkt sie sich das. Und wenn sie nohc später heimgeht, dann isst sie nochmal und zwar um 15 Uhr.

Und Mutter will mir immer erzählen, sie wüsste das nicht und es wäre ihr egal. Weil sie es eh nicht versteht, geschweige denn, die Uhr lesen kann. Aber genau an solchen (für uns Kleinigkeiten) merkt sie es sich. Wann esse ich, wann gehen die ersten heim usw.? Daran macht sie es fest, ob die ausgemachte Uhrzeit eingehalten wurde.

Naja, jedenfalls finde ich es schon immer ärgerlich, dass ich mich da immer rechtfertigen muss.

Melli

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Re: vielen Dank...

Antwort von Stryla am 05.05.2008, 10:41 Uhr

Kenn ich von meinem Umfeld. Zitat von meiner schwester, dem KV und einem Freund: "Das Modell Eltern und Kinder stehen auf der gleichen Ebene ist falsch. Eltern stehen immer eine Stufe drüber. in den 68 ging soviel daneben, da sich die Eltern dem Kind untergeordnet haben". Was sagt man dazu? Sie ist Lehrerin und hat leider viele Kinder in der Klasse die aggressiv sind, keinen Respekt zeigen, stören und meint meiner wird auch so.

Meine Antwort war: "Du hast Recht. Die Kinder über einen zu stellen ist der falsche Weg. Aber Eltern und Kinder auf eine Stufe zu stellen ist der richtige Weg. Denn obwohl noch klein und Einweisungsbedürftig sind Kinder Menschen und haben die gleichen Rechte"

Meine Meinung, dass wir Eltern nur Mentoren sind bis die ihren Weg ganz alleine gehen können wurde abgelehnt. Sie meint ich werde ein "unerzogenes Proll-Kind" haben. Wir werden in 11 Jahren sehen, obs stimmt.

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Re: vielen Dank...

Antwort von suki am 05.05.2008, 11:05 Uhr

ich rechtfertige mich nicht für meinen erziehungsstil. ich erkläre ihn höchstens.
diese tyrannen-geschichte ist für mich unverständlich. keine ahnung, was das mit dem angemessenem mitspracherecht der kinder zu tun haben soll. irgendwie will es gerade der älteren generation nicht in den kopf, dass man sich keinen zacken aus der krone bricht, wenn man sein kind mit einbindet. es wird oftmals sofort davon ausgegangen, dass sich die eltern unterbuttern lassen. ist es ein zeichen von schwäche, wenn man seinem kind nicht immer den willen aufzwingt?

lg

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sehe ich auch so...

Antwort von pittiplatsch80 am 05.05.2008, 13:10 Uhr

also mit dem "mitspracherecht" ...

aber früher wurde "auf gehorsam" erzogen,da durfte man wenig hinterfragen. und ein selbstbewußtes kind ist halt für manche menschen schwieriger zu ertragen als eines,das kuscht und alles macht was mama sagt. was das mit tyrann zu tun hat,weiß ich nicht.

ich glaube,dass gerade die generation,die so "gedeckelt" aufgewqchsen ist,ausgesprochenen kontrollzwang und angst um machtverlust hat. wer sich von anfang an als starker,integrierter mensch behandelt gefühlt hat,kommt doch gar nicht auf die idee,dass man ihm ständig "die macht" entreißen will-noch dazu kinder. bei manchen dreht sich die erziehung nur darum,wer die macht hat,machtkampf etc. das merkt man schon am vokabular,das genutzt wird (tyrann,diktator,verzogenes balg etc....)

ich durfte auch immer viel mitentscheiden,auch als ich noch minderhährig war,meine eltern haben immer wert auf meine entscheidung gelegt. fand ich super. hab auch heute keine probleme,meinen eltern offen und ehrlich die meinung zu sagen,da ich mich nie in der rolle des "kleinen kindes",das hören muss,gefühlt habe.

ich finde das wichtig und richtig. und mein kind darf nur das nicht mitentscheiden,was sie 1. nichts angeht und 2. wo sie noch nicht mitreden kann oder 3. wo eh grenzen da sind (südseeurlaub wünschen wir uns alle,ist aber nicht drinn ;0) )

ich für mich stelle mir nie die frage,darf mein kind das jetzt,wenn ja warum? sondern: darf es das nicht? wenn nein,warum nicht? gibt es einen wirklichen grund oder sagt man nur nein,weils einem viell. unbequem ist (nochmal umziehen etc.).... finde ich gerechter und angenehmer,als immer davon auszugehen,dass es erstmal ein nein wird und dann gründe fürs ja zu finden... :=)

glg pitti

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Re: Und gleich noch eine Frage.... Kinder mit entschei

Antwort von Pamo am 05.05.2008, 17:15 Uhr

Ich lasse meine zweijährige soviel entscheiden wie sie kann. In ihrem Alter ist das die Wahl zwischen zwei verschiedenen Alternativen, z.B. die blaue oder die rote Hose. Bei mehr Auswahl ist sie überfordert und rastet aus. Mit 4 kann dein Kind das doch alles wunderbar entscheiden. Ich finde das völlig normal, dass sie diese Dinge entscheiden kann, die du geschildert hast. Bei mir war das als Kind auch so. Deine Mutter scheint mir sehr bestimmend zu sein; das finde ich unnormal.

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Re: Und gleich noch eine Frage.... Kinder mit entschei

Antwort von ny152 am 06.05.2008, 19:41 Uhr

die zeiten haben sich geändert. natürlich liegst du völlig richtig. deine mutter ist nicht auf dem neuesten stand der pädagogik und entwicklungspsychologie. woher auch? das darfst du ihr nicht übel nehmen (obwohl ich finde, dass man auch im alter mal offen sein könnte für neues...).

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meine Mutter ist noch nicht mal 50...

Antwort von bubumama am 06.05.2008, 19:59 Uhr

Soviel dazu.
Sie ist so aufgewachsen. Wohlbehütet und in Watte gepackt. Immer alles bekommen, meistens jedenfalls. Papa´s Liebling, Einzelkind.
Keine eigene Meinung und nicht viel zu sagen gehabt als Kind.

melli

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Bei meiner Mum ist das Ähnlich...

Antwort von barbamama am 07.05.2008, 0:28 Uhr

Naja, sie ist Lehrerin und hat oft schwierige Kinder in der Klasse.

Muss aber auch sagen, dass sie grundsätzlich ein sehr bestimmender Mensch mit Kontrollzwang ist. Sie ist der Meinung, Kinder sollten Bitte und Danke sagen, verfällt aber selbst im Umgang mit Kindern in die Befehlsform.

Sie ist hin und wieder recht unfreundlich im Umgang mit meiner Tochter, was mir echt Bauchschmerzen bereitet- aber sie ist eher rüde.

Ich bemühe mich, meine Tochter freundlich und liebevoll zu erziehen und lasse sie auch teilweise selbst entscheiden. Ich stoße auch teilweise auf Unverständnis.

In unserem Dorf sind viele Omas noch stolz, wenn die Enkerln auf : Komm jetzt da her! Oder: Setz dich da hin und Schluss!
parieren.

GLG
AnitA

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Re: Kommt auf die Kinder an und auf die Ausdauer der Eltern:-(

Antwort von Pampersmami am 07.05.2008, 12:43 Uhr

Mein Kind hat viel Mitspracherecht von Anfang an, er wurde aus vielen Diskussionen nicht herausgehalten und nach seiner Meinung gefragt! Heute ist er 3 1/2 und ich führe nur Grundsatzdiskusionen über Schuhe,Mützen,Jacken,Zimmerfarbe(n)*nerv* ,Spielzeuge,Wasserstraßen im Kinderzimmer,Socken, Autositzposition, Essen,Brötchen, Bettgehen,Äpfel,Bettwäsche,Baden, Omabesuche, usw.usw. Würde es nicht nochmal so machen!
Begrenzte Entscheidungen? Wie??? Willst Du zur Oma oder zum Opa? Geht eben nicht immer!Naja irgendwann sagt man dann eben "den"Satz der Sätze : Darum!!! Weil ich es sage!;-)

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