Rund um die Erziehung

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Geschrieben von saulute am 03.12.2006, 1:45 Uhr

Zu wenig Selbstvertrauen?

Im Aktuell hatte ich eine auseinandersetzung. Meine 2,4 Jahre alte Tochter (zu Hause betreut und mein einziges Kind)ist zwar nicht schüchtern, aber sehr sozial (wenn man davon überhaupt reden kann). Sie schlägt niemanden, nimmt niemandem das Spielzeug weg, teilt alles sehr gerne, wenn ein Kind weint, bringt sie dem Kind irgendetwas, um es zu trösten, ist fasziniert von kleinen babys und betüddelt sie gerne. Wenn sie aber gehauen wird oder ihr was weggenommen wird, wehrt sie sich nicht, sondern kommt weinend zu mir.
Ist das das fehlende Selbstvertrauen, wie mir im Aktuell gesagt worden ist, weil sie noch zu HAuse betreut wird?
ich muss noch dazu sagen, dass sie in einem gesunden masse trozt, ohne Schreianfälle und nach vielen Erklärungen übt sie die Einsicht, schläft immer allein nach einem Einschlafritual problemlos ein (seit ihrer Geburt), braucht aber sehr viel Nähe von mir, teilweise möchte sie noch von mir getragen werden, was ich auch tue, auch wenn es mir vom Gewicht her immer schwerer fällt (habe sie seit der Geburt nur getragen und der buggy kam so nie richtig in Einsatz).
Sie hatte eine erschwerte Loslösung, da der papa sie nur eine Stunde am Abend gesehen hat, aber die dann sehr intensiv genutzt hat.
Was glaubt ihr?
Eigentlich bin ich so glücklich über sie, weil sie mir nur Freude bereitet, trotz ihres trotzes, der mich immer zum Schmunzeln bringt, ich finde es lustig, wenn sie ihren Willen durchsetzen will. auch wenn sie dann noch trotziger wird, weil ich über sie lache.
Also woher dieses mangelnde Selbstvertrauen? Etwa durch meine konsenquente, aber doch sehr entspannte Erziehung?

 
27 Antworten:

Re: Zu wenig Selbstvertrauen?

Antwort von Schlumpfine83 am 03.12.2006, 8:47 Uhr

Also deine Tochter ist okay denke ich. Das manche Kinder sich nciht wehren, ich glaube daran kann man nichts änder, irgendwann tut sie es schon. Mein Sohn is da ähnlich. Er ist auch ein sehr liebes und soziales Kind und nimmt niemandem was weg. Aber wenn ihm was weg genommen wird dann kümmert ihn das gar nicht und er nimmt sich was anderes. Ich denke nicht das er zu weig Slebstvertrauen hat, er ist nunmal so. Jeden Dienstag gehen wir in einen Miniclub und da lernt er auch Auseinanderstungen. Aber er würde nie jemandem was weg nehmen. Gut er kommt jetzt nicht weinend zu mir aber da sist auhc noch nciht lange so.

Hat deine Tochter denn regelmäßigen kontakt zu anderen Kindern?

Ach so, mein Sohn wir an zwei tagen in der Woche von meiner Mutter oder Schwiegermutter betreut.
Und auch er ist sehr anhänglich und braucht mich viel, ich denke nicht das es was schlimmes ist...

Viel schlimmer finde ich Kinder die das nämlich machen: Andere Kinder viel ahuen und immer das Spielzeug wegnehmen.

LG Anika

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Re: Schlumpfine

Antwort von saulute am 03.12.2006, 11:29 Uhr

Ja, sie hat hat fast täglich Kontakt zu anderen Kindern, spielt aber am liebsten mit denen, die sie schon kennt. Sie ist aber überhaupt nicht schüchtern und geht auch auf fremde Kinder zu.

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Re: Zu wenig Selbstvertrauen?

Antwort von Trinity0815 am 03.12.2006, 12:10 Uhr

Bitte lach nicht über sie, wenn sie trotzt.
Sie ist in diesem Moment sehr unglücklich und mit sich selbst überfordert.

Fändest Du es schön, ausgelacht zu werden, wenn Du unglücklich bist?

LG
Trinity

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Re: Trinity

Antwort von saulute am 03.12.2006, 12:54 Uhr

Ich lache nicht, ich muß immer lächeln, aber sobald sie es mitbekommt, höre ich natürlich auf. Es kam falsch rüber.

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mach dir keine Sorgen ...

Antwort von Jutta1974 am 03.12.2006, 13:28 Uhr

Hallo,

also ich würde mir da keine Sorgen machen ... ich glaube nicht, dass Zurückschlagen ein Zeichen von Selbstvertrauen ist - oder hoffe es zumindest nicht *smile*. So wie du deine Tochter beschreibst, sehe ich keinen Grund, etwas zu ändern. Oder wäre es dir lieber, dein Kind würde bei einem Streit um ein Spielzeug zuschlagen. Das liegt dann vermutlich auch an der Betreuung zuhause, oder ?

Meine Tochter wird auch zuhause betreut, von einem Nachmittag bei Oma mal abgesehen. Sie schlägt auch nicht, wir versuchen ebenfalls sie konsequent und entspannt zu erziehen.

Im mom empfinde ich die öffentliche Meinung gerade als sehr kinderzeitfeindlich - wer wirklich drei Jahre beim Kind daheim bleibt, ist ja angeblich fast schon geistig umnachtet oder zumindest kinderfeindlich, weil er seinem Kind einen Alltag im Hort vorenthält. *ironie*

Mach dir nicht so viele Sorgen ... und einen schönen Ersten Advent

Jutta

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Re: Zu wenig Selbstvertrauen?

Antwort von patundced am 03.12.2006, 14:10 Uhr

Ich glaube, ein Patentrezept gibt es da nicht. Es gibt Kinder, die sind von Natur aus selbstbewusst oder schüchtern. Und ich glaube nicht, dass es an der Betreuung zu Hause liegt. Denn ein kleines, eher defensives Kind kann im Kiga auch shnell untergehen. Ich denke, ein Kind sollte schon ein gewisses Maß an Selbstvertrauen haben, um sich ohne Mama in einer Einrichtung wohlzufühlen und behaupten zu können. ich glaube, Du machst das schon ganz richtig. Was ich tun würde, ist ihr Selbstvertrauen durch eine Aktivität mit Dir zu bestärken, Kinderturnen, Mutter-Kind-Musikschule, schwimmen gehen. Das fördert unheimlich das Selbstbewusstsein, solche Aktivitäten ausserhalb der eigenen vier Wände. Nimm Dein Kind, wie es ist, gebe ihm Schutz und Geborgenheit, verbiege es nicht und dann wird das im Laufe der Zeit von ganz alleine kommen. Ist doch noch ein Winzling. LG Pat

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Re: mach dir keine Sorgen ...

Antwort von Schlumpfine83 am 03.12.2006, 16:17 Uhr

Sehe es auch so mit dem schlagen. Ich denken das amn stolz drauf sien kann wenn ein Kind nicht zuschlägt.

ZU dem mit der Betruung. ich kenne das bei mir, das die Leute alle fragen wann er denn endlich in den Kindergarten geht. Und ich sage immer wenn es an der zeit ist...aber dann wird man noch doof angeguckt. ich selbst bin mit 4,5 früher in den KIGA gekommen und es hat mir auch nciht geschadet.
Genauso ist es das man mir sagt, das wenn ich mein Kind nicht regelmäßig irgendwo schlafen lasse (er hat noch nie außerhalb geschlafen) das er im Kiga Probleme bekommen wird.... da denk ich auhc immer, oh man

LG Anika

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Du lachst über Sie, wenn sie "trotzt"...

Antwort von tinai am 03.12.2006, 20:32 Uhr

..hm, ich kann wohl nachempfinden, dass man manchmal darüber lachen möchte, aber verkneif es Dir.

Wie empfindet das wohl Deine Tochter wenn Du darüber lachst, wie sie versucht, etwas zu erreichen, was von dem abweicht, was Du Dir vorstellst?

Grüße Tina

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Re: Du lachst über Sie, wenn sie

Antwort von Schlumpfine83 am 03.12.2006, 21:20 Uhr

Hm ich ahbe keine Ahnung aber wenn ich so drüber nachdenken mit dem lachen, kann dies vielleicht dazu führen das ein Kind an Slebstbewusstsein verliert? Denn die Kleinen fühlen sich dann sicherlich nciht ernst genommen...

LG Anika

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Re: tinai

Antwort von saulute am 03.12.2006, 22:02 Uhr

Lies meine Antwort an Tine.

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Re: Schlumpfine

Antwort von saulute am 03.12.2006, 22:03 Uhr

Lies die Antwort für Tine.

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Du machst es RICHTIG

Antwort von SusanneZ am 04.12.2006, 10:21 Uhr

Um nochmal kurz das Thema vom Aktuell aufzugreifen. Ich halte das für Blödsinn, aber im Aktuell hat es keinen Sinn darüber zu diskutieren. Da sind zu viele arbeitende Mütter, die stolz sind ihre Kinder so zeitig wie möglich in die Fremdbetreuung gegeben zu haben. Es gibt Kinder, bei denen die Vorteile den Nachteilen überwiegen, aber die meisten haben damit große Probleme. Aus ihren Beobachtungen schlussfolgern die Mütter aber falsch. Diese Kinder setzen sich zwar mehr durch, aber eben nur weil sie müssen und nicht weil sie so viel Selbstbewusstsein haben...

Und dein Vergleich mit den Naturvölkern war schon richtig. Die Kinder stillen sich von allein ab und zwar, wenn sie reif sind ohne Mama zu sein. Auch in der Natur kann ein Kind erst komplett fremdbetreut werden, wenn es abgestillt ist. Das geschieht um das 4. Lebensjahr ungefähr. Das passt auch in etwa mit den Feststellungen zur Fremdbetreuung - einige Kinder sind erst mit 4 Jahren soweit. Das zeigt auch, dass das Kind nicht ohne Mama Kontakte hat. Und genau so soll man es ja auch tun - so wie du es machst. Ab etwa 2 Jahren braucht ein Kind Kontakte zu anderen Kindern, ABER nicht ohne Mama - das kommt später.

In der Natur kann das Kind jeder Zeit zu Mama zurück, wenn es sie braucht - das geht in der Fremdbetreuung in der Grippe bei einer arbeitenden Mutter nicht. Sanfte Ablösung hilft insofern, dass das Kind zumindest in vertrauter Umgebung ohne Mama ist und eine Ersatzbezugsperson aussucht bevor es allein gelassen wird. Aber: leider ist die Ersatzbezugsperson nicht immer verfügbar, da Schichten und Urlaub - das ist dann wieder ein Problem.

Also, ich finde du machst das richtig wie du es tust: Etwas unternehmen, dabei etwas beibringen und soziale Kontakte. Mehr braucht sie auch noch nicht. Erst wenn sie zu Hause nicht mehr zu beschäftigen ist, dann kann man drüber nachdenken, ob die Vorteile in der Fremdbetreuung dann nicht überwiegen (verstärktes Lernen durch andere, Selbstbehauptung in der Gruppe, anderweitige Beschäftigung unter Gleichaltrigen, Gruppenleben). Aber ihr scheint ja so noch sehr glücklich zu sein.

Dass sie sich nicht wehrt, hängt eher mit ihrer Persönlichkeit zusammen und das Selbstbewusstsein entwickelt sich ja auch noch. Natürlich steckt hinter der Durchsetzung gegen andere Kinder auch Selbstvertrauen. Persönlichkeitsmerkmal die da reinspielen dürften sind: introvertiert oder extrovertiert, temperamentvoll oder -"arm", eher egoistisch aggressiv oder sozial. Das echte Selbstbewusstsein entwickelt sich nur durch erfolgreiche und möglichst problemlose Durchschreitung der Entwicklungsphasen. Erst mit 3-4 Jahren ist das Selbst fertig ausgebildet und das Selbstbewusstsein hat sein volles Grundgerüst. Dass fremdbetreute Kinder meist aggressiver handeln und sich mehr zur Wehr setzen, liegt wohl eher daran, dass sie MÜSSEN (denn Mama ist nicht da und Erzieher springen nicht sofort) - hat aber weniger mit mehr Selbstvertrauen zu tun. Denn das entwickelt sich wie gesagt durch die Entwicklungsphasen, die durch Fremdbetreuung nicht schneller verlaufen. Es bleibt also von meiner Seite dabei, dass eine frühe Fremdbetreuung alles in allem nicht zu mehr Selbstbewusstsein führt - eher im Gegenteil.

LG

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Re: SusanneZ, vilen Dank für deine ausführliche antwort.! Ot

Antwort von saulute am 04.12.2006, 11:03 Uhr

.

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@SusanneZ

Antwort von tinai am 04.12.2006, 11:42 Uhr

Hallo Susanne,

auch wenn Du es nicht hören magst, der Vergleich mit den Naturvölkern ist weder falsch noch richtig, er ist unvollständig. Die Kinder wachsen von Geburt an in einer Gemeinschaft auf, wie es sie bei uns nicht gibt. Die Wöchnerin wird geschont (welcher Mann nimmt sich bei uns 6 Wochen Urlaub, damit die Frau geschont wird?). Bei uns bedeutet das in aller Regel, dass eine Mutter oft 14-16 Stunden am Tag ganz alleine und bei einem "schwerarbeitenden Mann" oder AE 24 STunden am Tag alleine für ein Kind sorgen muss und immer verfügbar sein muss. Zum Ausgleich gibt es zig Krabbelgruppen, Pekip und ich weiß nicht was, aber wer sich da nicht wohl fühlt (ich wäre am liebsten davongelaufen zwischen all den singenden und hopsenden Supermamis, die befremdet waren darüber, dass ich meinem Kind nicht die Flasche gab) ist einfach Alleine. Wir haben kein soziales Netz und schon gar kein so großes wie es die sogenannten Naturvölkder haben. Ich empfehle wirklich die Literatur, die ich schon im Aktuell nannte. Es ist sehr spannend und sehr interessant und öffnet die Augen für andere Lebensformen.

Diese Fremdbetreuungsdiskussion war allerdings blöde, denn es wurde nur von Krippe (mit K) gesprochen. Ich böse habe meine Kinder auch fremdbetreuen lassen (von einer einzigen sehr vertrauten Person neben mir und meinem Mann), aber beide wurden mir immer zum Stillen gebracht, beide schliefen in meinem Bett, ein Kind stillte sich mit Beginn der zweiten Schwangerschaft ab, das zweite - zugegeben, habe ich vor dem dritten Geburtstag zwangsweise abgestillt, weil ich einfach nimmer wollte (dabei habe ich ihr das außer Haus schon ab Mitte des zweiten Lebensjahres - mit Ausnahmen - ohnehin nicht merh gestattet). Aber das habe ich nicht gemacht, weil irgendwelche Naturvölker das so machen oder weil es mir meine Hebamme oder sonstwer geraten hat, sondern weil ich überzeugt war und bin, dass Kinder sehr gut wissen, was gut ist für sie - gerade in Bezug auf Ernährung auhc leicht zu erkennen.

Das nur so ausführlich, weil ich weder FÜR frühe Fremdbetreuung noch DAGEGEN bin. So würde ich auch niemandem raten, es so wie ich zu machen, aber ich würde allen wünschen, dass es mehr Wahlmöglichkeit gäbe und weniger ZWANG 3 Jahre zu Hause zu bleiben - vor allem der gesellschaftliche Druck dazu ist enorm.

Grüße Tina

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@saulute

Antwort von tinai am 04.12.2006, 11:50 Uhr

Ich nehme an, Du meinst die an Trinity. Tut mir leid, ich hatte nicht alle Beiträge gelesen, deswegen doppelt.

Das war wirklich missverständlich, denn Kinder muss man immer ernst nehmen! Ich glaube, Du machst das schon ganz richtig. Das entwickelt sich alles noch.

Deswegen hat mich auch überrascht, dass es unten zur Empfehlung ein Kind festzuhalten bis es quasi aufgibt wenn es einen Wutanfall hat keinen Aufschrei der Empörung gab.

Grüße Tina

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Du solltest nicht Alles so ernst nehmen...

Antwort von krueml am 04.12.2006, 11:51 Uhr

... meine Bemerkung bezog sich lediglich auf Deine Feststellung, dass fremdbetreute Kinder agressiver auf dem Spielplatz sind als Kinder die nur bei Mama zu Hause sind. Da Kinder in diesem Alter gewöhnlich noch sehr eogistisch und ich-bezogen sind, war mein Umkehrschluss daraus, dass Deine Tochter VIELLEICHT zu wenig Selbstbewusstsein hat, nicht mehr und nicht weniger. Das heisst nicht, dass es wirklich so IST.

Stell Dich doch nicht gleich in Frage! Oder fehlt es Dir persönlich eher an Selbstbewusstsein? Das ist nicht böse gemeint aber es fällt mir gerade auf. Mich hätte so eine Aussage niemals zum Grübeln gebracht. :-)

Viele Grüsse,
Chrissie

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Susanne, muss Dir teilweise widersprechen...

Antwort von krueml am 04.12.2006, 12:07 Uhr

... hatte ja saulute schon deswegen geschrieben.

Und zwar geht es erstens darum, dass Kinder, die in eine Krippe oder Kindergarten gehen, es gewohnt sind, selbständig mit anderen Kinder zu interagieren. Diese Kinder bewegen sich viel natürlich in einer Gruppe von fremden Kindern. Das heisst nicht, dass sie agressiver sind, was saulute beauptet. Ich kenne das von meinen Kindern und von einigen anderen auch und man kann es beim Freispiel draussen sehr schön beobachten.

Was die Naturvölker anbelangt gibt es einen wesentlichen Unterschied. In Naturvölkern werden die Kinder von der ganzen Gemeinschaft betreut und aufgezogen. Die geschützte Gemeinschaft ist für sie verantwortlich und sie lernen dort Rücksicht zu nehmen und mit anderen Menschen klarzukommen. Diese Funktion kann eine gute Krippe auch erfüllen. Zumindest unsere day care ist darauf spezialisiert (Motto "a home a way from home"). Es ist NICHT natürlich, dass besonders Einzelkinder ausschliesslich bei Mama zu Hause sind. Das hat unsere Zeit so gebracht da es noch nicht einmal mehr üblich, dass zumindest mehrere Generationen unter einem Dach leben. Deswegen gehen Mütter auch zu Krabbelgruppen, Pekip etc. damit die Kinder soziale Kontakte aufbauen können. Früher waren solche Unternehmungen gar nicht nötig.

Ich habe die Mischform - ich arbeite nicht und meine Kids gehen trotzdem teilzeit in den Kindergarten. Insofern kann ich sehr gut beurteilen was ihnen guttut und ich kann nur sagen, sie LIEBEN es in den Kindergarten zu gehen. Es macht mehr Spass mit anderen Kindern zusammen zu basteln, spazieren etc. als immer nur mit Mama. :-) Vollzeitbestreuung würde ich aus vornehmlich eogistischen Gründen nicht wollen. Ich würde meine Kinder vermissen. :-)

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: @tinai

Antwort von SusanneZ am 04.12.2006, 12:12 Uhr

Doch, doch ich will und kann das schon hören. Konstruktiver Austausch ist immer gut.

Also, es ist mir bewusst, dass unsere Gesellschaft heute eine ganz andere ist als bei den Naturvölkern. Problem ist nur, dass die kognitive Entwicklung des Menschen (Häuser, Städte bauen, Auto,... = Industrialisierung/ Medialisierung) wesentlich schneller vorangeht als die Evolution, welche unser emotionales oder grundsätzliches Wesen angeht. Ich gehe aber davon aus, dass ein Kind nicht besser mit diesem abweichenden Leben klarkommt, wenn man es hart darauf vorbereitet. Ich gehe davon aus, dass das Grundgerüst stimmen muss, um mit diesen Abweichen klarzukommen. Dabei muss man sich an der Natur orientieren, sonst passt der Deckel nicht auf den Topf ;-)

Es ging mir vor allem darum, dass ein Kind bei den Naturvölkern (dabei gehe ich auch wirklich von "rein nach der Natur lebend" aus) nicht komplett fremdbetreut wird, sondern stets die Chance hat zurückzukehren zur Mama, wenn es das Bedürfnis dazu hat. Natürlich ist das heutzutage nicht so einfach, da unsere Gesellschaftsstruktur total anders geworden ist. Nur leider ist die menschliche Psyche, die gesamte Genetik noch fast auf dem gleichen Stand wie vor Mio. Jahren. Stattdessen reagieren unsere Körper über: Allergien, Hautprobleme und sonstige Krankheiten entstehen, da wir innerlich eben noch nicht an unsere Umwelt angepasst sind. Sprich unser kognitives Denken und Handeln ist unserer Genetik, unserem Sein weit voraus. Wir sehen also, dass unser Körper Probleme mit dieser Abweichung hat. Unsichtbare Probleme sind psychischer Natur, die aber schnell in sichtbare umschlagen können: Zwänge, Hautprobleme, Darmprobleme,...

Ein stabiles Selbst macht allerdings unser Leben mit diesen Abweichungen um ein vielfaches einfacher als ein abgehärtetes und gekürztes Selbst. Deshalb bin ich EHER gegen die Fremdbetreuung wie die Natur es vorsieht (sprich KiTa ohne Mama, harte Ablösung in fremde Gruppe,...) Denn so sieht es die Natur nicht vor. Kein Naturvolk würde das Kind plötzlich zu einem anderen Volk bringen und sagen "tschüß, bis später". Nein, sie sind wenn dann alle miteinander vertraut - ein Volk. Korrigier mich, falls ich falsch liege.

In unserer Gesellschaft wird das schwierig, da wir nicht mal mehr Großfamilien haben und eine ganze Stadt kennt sich nicht. Auf dem Dorf kann es da schon (zumindest als Einheimischer) einfacher sein. Da das Leben ohne Mama ohne Rückkehrmöglichkeit absolut unnatürlich ist und auch die Phasen nachhaltig stören kann (insbesondere wenn Kind absolut unreif), bin ich eher dafür, dass man feste Gruppen wie Kinderturnen, Pekip-Gruppe, Oma/Opa...zusammen besucht. Meist (zumindest so wie ich das immer wieder höre) liegt das Problem bei den Gruppen wieder darin, dass die Mütter dann mit ihren Kindern mitmachen anstatt die Gruppengemeinschaft herzustellen. Eigentlich sollten die Mütter quatschen und ihre Kinder so lange bei sich gewähren lassen bis sie bereit sind eigene Schritte in der Gemeinschaft zu gehen. Das Kind hat jederzeit die Möglichkeit zur Mutter zurückzukehren, aber auch sich zu trainieren. Dummerweise bezahlt man die Kurse zum Teil (daher hat man Druck, dass das Kind mitmacht) und die Leiterin will ein geordnetes Turnen,... und somit ist das gesamte Gruppengeschehen wieder total unnatürlich und bringt dann auch weniger im natürlichen Sinne.

Also, muss erstmal aufhören zu schreiben, da ich was erledigen muss. Aber schreib nochmal.

LG

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wie ich schon saulute schrieb...

Antwort von SusanneZ am 04.12.2006, 13:38 Uhr

*ggg* wir hatten gleichzeitig geschrieben.

...hast du vollkommen recht, dass die sozialen Strukturen sich gewandelt haben. Und dies entsprechende Veränderungen mit sich zieht.

Wie ich auch schrieb, es gibt Kinder, die das locker wegstecken (Vorteile überwiegen), aber mehrheitlich Kinder, denen der Schritt ohne Mama einfach zu viel ist (sie können ihn überhaupt nicht ausgleichen durch ihre Persönlichkeit). Ich denke, das hängt auch stark mit der Persönlichkeit der Kinder zusammen. Deine Racker sind kognitiv vorneweg, nicht ängstlich veranlagt, temperamentvoll... (zumindest deinen Beschreibungen nach). Deine Große hatte ihre Rolle in der KiTa schnell gefunden und damit auch gepunktet. Das vereinfacht das ganze auch enorm. Es gibt aber zig Kinder, die eher ängstlich, anhänglich, eher zurücknehmend und weniger temperamentvoll, womit sie in Summe eher Schwierigkeiten in einer großen Gruppe wilder Kinder haben. Dazu noch harte Ablösung und der Knacks ist perfekt.


Und, dass du die Ganztagsbetreuung nicht möchtest, liegt denke ich auch in der Natur begründet. Denn loslassen hat immer zwei Seiten. Wenn du Bonobos (mit 99 % genetischer Übereinstimmung mit dem Menschen) beobachtest, dann siehst du auch, dass gerade in der ersten Zeit das Baby bei niemand anders etwas zu suchen hat und sich das immer mehr lockert. So ist es auch beim Menschen.

LG

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Re: krueml

Antwort von saulute am 04.12.2006, 14:29 Uhr

Nein, mir fehlt es auf keinen FAll an Selbstbewusstsein. Aber im Unterschied zu dir, frage ich lieber vorsichtshalber noch eine andere Meinung, vor allem, weil die meisten Frauen hier von der kindlichen Entwicklung wirklich was verstehen, denn ich möchte nur das beste für meine Tochter. Und finde es okay, wenn man sich oder seine Erziehung hinterfragt. Wieso muss es mir gleich dann an Selbstbewustsein fehlen?

Wegen der Agressivität der Kinder hast du mich nicht verstanden. duschriebst, dass man sofort sieht, wenn kinder von mamis betreut werden, weil sie nicht sozial mit einander umgehen können (sich nicht über die Rutschebahn einigen etc.)
Ich fand das sehr pauschal und sagte, dass ich sehr viele Kindergartenkinder kenne, die sehr agressiv und überhaupt nicht mit Gruppe zusammen handeln, weil sie sich ja durchsetzten müsssen und keinen Rückzug zur Mutter haben.

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@Susanne

Antwort von krueml am 04.12.2006, 14:33 Uhr

Meinst Du nicht, dass das nicht hauptsächlich mit dem Charakter des Kindes zu tun hat, sondern vorallem auch an der Qualität der Einrichtung bzw. der Ersatzbezugsperson? Gut ist für mich eine Einrichtung oder Bezugsperson die auf der Basis der früheren Grossfamilie agiert. Es muss ein Gemeinschaftsgefühl enstehen (was schon die Kleinsten beim Musizieren haben) und das Kind muss sich dazugehörig fühlen.

Unsere Day Care nimmt Babies ab 3 oder 4 Monaten an und ich kenne KEIN Kind dort, egal wie alt, dass nicht superglücklich und zufrieden ist. Viele Kinder sind dort auch eher schüchtern und ruhig (wie unser Nachbarskind), gehen aber trotzdem gerne hin. Im Gegenteil, MEINE Tochter ist diejenige, die zur Zeit jeden Morgen die grosse Show abliefert. Ich glaube, sie braucht das verhätschelt werden von den Erzieherinnen - dumm ist sie nicht *ggg* Kaum bin ich ausser Sichtweite oder wird sie von ihrer Freundin zum spielen mitgeschleppt, hat sie mich vergessen. Und wenn ich sie abhole, hat sie dann wieder keine Lust mit zukommen...

Natürlich gibt es Kinder, die total auf Mama fixiert sind und das nicht möchten aber oft habe ich erlebt, dass es eigentlich die Mütter sind, die die Kinder unsicher werden lassen, bzw. ihre eigene Unsicherheit aufs Kind übertragen. So geschehen bei einer Bekannten deren Kind auch in unsere day care geht. Trotz aller Panik von ihr, fühlt sich der Kleine total wohl und macht dort Alles was er zu Hause nicht darf (er ist 15 Mon. alt) weil sie Angst hat, er könnte sich weh tun. *ggg*

Mit der Beschreibung meiner 2 Raubtiere hast Du übrigens vollkommen Recht! *lach*

Viele Grüsse,
Chrissie

P.s. Ich selbst war auch von Baby an bei einer Tagesmutter die immer mehrere Kinder hatte. Sie war schon älter und ich nannte sie Oma und das war sie für mich auch (ich war bei ihr von 0 - 10 Jahre). Noch im Erwachsenenalter habe ich sie besucht. Ich war total gerne dort!

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Saulute, warum verdrehst Du meine Worte?

Antwort von krueml am 04.12.2006, 14:47 Uhr

Ich habe NICHT gesagt, dass von Müttern betreute Kinder das nicht können, sondern dass man sofort sieht wenn Kinder gewohnt sind, untereinander zu agieren und dass es ihnen leichter fällt weil diese Situation für sie alltäglich sind. Das ist ein grosser Unterschied.

Und nochmal liegst Du wieder 100% daneben. Du brauchst Dir nur mal die Mühe zu machen und hier im Erziehungsforum meinen Namen unter Suche einzugeben. Dann wüsstest Du, dass ich mir hier sehr viel Hilfe geholt habe. Allerdings komme ich nicht ins Grübeln nur weil mir jemand schreibt, dass meine Tochter VIELLEICHT zu schüchtern sein könnte (ob dem so ist merke ich selbst eh am besten), sondern wenn ich wirklich Probleme mit dem Umgang habe oder nicht weiss wie ich einen Konflikt am günstigsten löse. DAS ist der Unterschied.

Ich weiss auch nicht, was Du für Kindergartenkinder kennst. Aber 1. würde ich das als Mutter einschreiten wenn sich meine Kinder agressiv benehmen 2. unsere Einrichtung, die qualitativ sehr gut ist, fördert bei den Kindern dieses soziale Verhalten (ich möchte das jetzt nicht im Details ausführen) und 3. ist ein gewisser Egoismus im Kleinkindalter normal und bei jedem Kind vorhanden - egal wie betreut.

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: Saulute, warum verdrehst Du meine Worte?

Antwort von saulute am 04.12.2006, 15:07 Uhr

krueml, du hast geschrieben nicht schüchtern, sondern fehlendes Selbstbewusstsein. Und das ist schon fester Begriff inder Kinderpsychologie. Und hat nichts damit zu tun, ob ich feststellen kann, ob mein Kind schüchtern ist. Fehlendes Selbstbewußtsein kann zum Beispiel durch eine sehr harte Erziehung ausgelöst werden, also verharmlose jetzt nicht deine Frage, und es zeugt wirklich nicht von meinem fehlenden Selbtsbewusstsein, dass ich womöglich mich frage, ob mir wirklich was entgangen ist und meine Tochter es doch sein könnte, zum beispiel durch die betreuung zu HAuse.

Du wiedersprichst dich ganz schön in deinen Postings.

Ich kenne normale Kindergartenkinder (war auch eins und habe als Schülerin Betruung in der Kinderkrippe gemacht), und kann es auch nachvollziehen, da die Kleinkinder , wie du richtig schriebst egoistisch ist, MÜSSEN sie sich härter durchsetzen, zur Not mit HAuen, um an ein geliebtes Spielzeug oder Platz ranzukommen, was zu HAuse nicht der FAll ist.
Das ist alles, das sind meine beobachtungen täglich.

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Re: Zu wenig Selbstvertrauen?

Antwort von optimista am 04.12.2006, 22:50 Uhr

ein herrliches Buch zum Thema Selbstvertrauen finde ich zum beispiel:
"Nur weil ich klein bin, bin ich doch nicht doof"

solche geschichten helfen, vertrauen zustärken und viel reden denk ich.
liebe grüsse

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Re: @krueml

Antwort von SusanneZ am 05.12.2006, 0:09 Uhr

Also, neben den eigenen Persönlichkeitsmerkmalen hängt es natürlich auch vom Konzept und dem Geschick der Erzieherinnen ab. Und wenn jedes Kind dort sein Plätzle finden kann, an dem es sich wohl fühlt und seine Stärken zum Vorschein bringen kann sowie die Schwächen nicht weiter beachtet werden...dann kann das sicher auch die Persönlichkeitsmerkmale als Kriterium wettmachen. Da hast du schon recht. Aber welcher KiGa bietet das schon? Da hast du denke ich echt nen Glücksgriff gemacht.

Sympathische Erzieherinnen und ein super Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe machen die Sache natürlich erheblich angenehmer.

Aber ich finde nix schlimmes dabei, wenn eine Mama eines 16 Monate alten Kindes noch nicht wirklich loslassen kann. Eigentlich ist es ja erstmal die Phase des Loslassens in der eigenen vertrauten Umgebung oder Familie. Und Kinder sind ja zugegebener Maßen sehr ruppig miteinander und werden andererseits auch erst ab 2 Jahren nötig.

Finde deine Erfahrung auf jeden Fall interessant, dass ein entsprechendes Konzept so viel wettmachen kann. Gibt es dieses Konzept eigentlich auch in Deutshcland?

LG

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Re: Zu wenig Selbstvertrauen?

Antwort von Minimaus2 am 05.12.2006, 6:47 Uhr

Hallo,
habe aus Zeitmangel jetzt nicht alle Antworten gelesen. Aber ich denke eher das Gegenteil ist der Fall. Meine Tochter verhielt sich wie Deine bis sie zweieinhalb war. Sie war mit sich und der WElt im Einklang. Leider änderte sich das mit der Ankunft des kleinen Bruders. Plötzlich fing sie an, anderen Kindern weh zu tun und hat diese "Alles meins-Phase" entwickelt. Auch ihre Überfürsorge kleinen Babys gegenüber hat deutlich nachgelassen. So ganz hat sie sich nie davon erholt und meiner Meinung nach hat ihr Selbstbewußtsein durch ihren temperamentvollen Bruder, der schon immer extrem wenig Schlaf brauchte, einen Knacks bekommen. Wie gesagt denke ich eher, dass das Verhalten Deiner Tochter Ausdruck von Selbstsicherheit und Ausgeglichenheit ist. Sie muß sich nicht durch Spielzeug oder sowas aufwerten. Hat sie nicht nötig. Also nur keine Sorge.
Viele Grüße!

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Re: minimaus2

Antwort von saulute am 05.12.2006, 13:41 Uhr

Dein Posting hat mit jetzt aber gut getan. :-) Sowas hört man gerne, ich hoffe, dass du REcht hast. Ich glaube auhc nicht, dass das das fehlende Selbstbewusstsein ist. Wenn sie ein spielzeug hat und ein naderes Kind will es auch haben und fängt an zu weinen, dann gibt sie ihm einfach das spielzeug strahlend nd nimmt sich ein anderes. Würde so ein Kind mit einem knacks im Selbstbewusstesein handeln? Ich glaube nicht.

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