Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 02.04.2007, 23:49 Uhr

@ny152

Hallo,

ich habe weiter unter einen Beitrag von dir gelesen, was du für deine Kinder für "Zukunftserwartungen" hast und es deshalb Erziehung nennst, wie du mit deinen Kindern umgehst.

Ich habe momentan nicht viel Zeit, aber bei diesem Thema meine eine Geschichte unter den Nägeln:

Ich habe als Kind immer gern gemalt und gezeichnet und ich hatte wirklich großes Talent. Meinem Vater war das eine große Freude, aber er hat immer "Zukunftspläne" mit mir. Seine Erwartungshaltung, wie ich zu sein habe, wie er MEINE Bilder schon vor SEINEM geistigen Auge hatte, tat mir weh, denn es erweckte in mir (als Kind) den Eindruck, nur dann GELIEBT zu werden, wenn ich seinen Erwartungen entspreche.

Ich konnte das als Kind nicht verstandesgemäß nachvollziehen, aber ich habe es gefühlt. Und mich dann aus dieser Fessel befreit. Seit ich etwa 17/18 Jahren war, habe ich nie wieder Bilder gemalt.

Mein Vater hat mich als Kind mit seiner Erwartungshaltung auf einen "formbaren" Menschen reduziert, dessen Zukunft er bereits vor seinem geistigen Auge hatte.

Ich wollte kein formbarer Mensch sein, denn ich war es nicht (und es ist auch kein anderes Menschenkind!!!)) Leider blieb mir auf dem Weg zum Erwachsenwerden keine andere Wahl, als mein großes Geschenk "Talent" achtlos, aber ohne Bedauern hinter mir zu lassen.

Mein Vater schmiert mir das heute immer noch traurig und anklagend aufs Butterbrot. Er würde sonstwas darum geben, wenn ich ihm ein Bild malen würde. Aber ich male nicht mehr - und es tut mir nicht mal Leid.

Wenn ich heute für meine Kinder ERWARTE, wie sie einmal in der Zukunft sein sollen/sich verhalten sollen, dann nehme ich ihnen ihre BILDER weg und damit ein Stück ihres eigenen Lebens. Für mich ist nur ein Weg der richtige, nämlich der, der meinen Kindern ihre BILDER lässt.

Man braucht sich keinen Illusionen hingeben: Die Erwartungshaltung bleibt den Kindern nicht verborgen, denn sie steht uns in den Augen geschrieben, wenn wir sie nur anschauen.

Liebe Grüße
Heike

 
14 Antworten:

Vielleicht war er einfach

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 02.04.2007, 23:55 Uhr

nur stolz auf dich und wollte dir zeigen, dass er an dich glaubt?
Warum faengst du nicht wieder an zu malen?? Jetzt biste erwachsenen, hast keinen Papa mehr im Nacken. Kannste deine Bilder sehen wie du willst. Was denn JETZT noch dein Papa damit zu tun?

Nicht falsch verstehen, interessiert mich nur!
LG

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Re: @ny152

Antwort von 3 mal mami am 03.04.2007, 0:06 Uhr

Hm japp das sehe ich aber auch so.
Das klingt ein wenig nach dramaqueen.Warum so thetralisch? Warum wenn du kein Formbarer Mensch warst hast du deine Bilder nicht gemalt wie du sie gemalt hast?
Also so wie DU sie wolltest?

Mit 17/18 steckt man doch noch teilweise in der abnabelung wenn sie nicht schon stattgefunden hat. Ich meine zu wissen dass man sich in der Phase seinen Eltern beweisen will. aber du hast resigniert. schade.

Ich hätte meinem Vater jedes mal gezeigt dass meine bilder eben MEINE BILDER sind. GERADE in DER Phase meines Lebens.

Tja und was das HEUTE angeht so denke ich möchtest du ihm durch die blume das sagen was du hier geschrieben hast.
Damit beschäftigst DU dich aber viel mehr als dein Vater es tut er weiß vll gar nicht was in dir Vorgeht vll solltest du das mal aussprechen.

Und vll macht es dir doch eines tages wieder spaß

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Und jeder Mensch ist formbar!! Denn jede

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 03.04.2007, 0:16 Uhr

Entscheidung, jedes Lob, jeder Satz formt einen Menschen. Auch eine klare malen/nicht malen Entscheigung war eine Formung. Vielleicht nicht von deinem Papa gewollt, aber doch von dir gemacht.

Male doch jetzt, dein Papa brauchts ja nicht mal wissen.

Irgendwann hat man sein Leben in der Hand und kann tun und lassen "was man will". Da, finde ich, gilt nicht, was vor Jaaaahren mal jemand gemacht oder gesagt hat. Es sei denn es war GRAVIEREND...

LG

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re

Antwort von ny152 am 03.04.2007, 8:12 Uhr

möglicherweise habe ich mich wieder falsch ausgedrückt, im internet ist das immer so schwierig...

ich weiß, was du meinst. ich halte mich selber für emotional intelligent genug (auch durch intensive psychoanalytische arbeit, die einen gerade in dieser hinsicht enorm schult), dass ich in diese falle nicht tappen werden, in die dein vater getappt ist.

andererseits: ja, wenn meine söhne mit 18 sich gröhlend und saufend einer rechtsradikalen gruppe anschließen würden und ausländer verkloppen, dann wäre ich in der tat enttäuscht. vielleicht ähnlich enttäuscht wie dein vater.

aber verstehst du den unterschied? mit erwartungshaltung meine ich nur die erwartung, meine kinder zu liebes- und arbeitsfähigen menschen zu machen. wen sie lieben, was sie arbeiten, spielt dabei keine rolle!

ich finde, das ist ein gravierender unterschied zu der geschichte über deinen vater. habe ich den rübergebracht?

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Re: re

Antwort von ny152 am 03.04.2007, 9:31 Uhr

zusatz: dein vater hatte materialistische erwartungen an dich, ich habe nur emotionale an meine kinder.

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@ny152

Antwort von Mama Heike am 03.04.2007, 10:36 Uhr

**...meine kinder zu liebes- und arbeitsfähigen menschen zu machen.***

Mir geht es ausschließlich um den Eltern-Blick, dass du denkst, du könntest deine Kinder MACHEN. Wenn du sie MACHEN willst, dann trägst du die Vorstellung in dir, Kinder wären wie ein Klumpen Ton, an dem man nur ein bisschen formen und drücken braucht, damit sie mal eines Tages liebes- und arbeitsfähig WERDEN.

Sie sind aber schon heute liebes- und arbeitsfähig, du brauchst deine Kinder nicht formen und drücken. Was du sicher auch gar nicht tust, aber du DENKST es noch so, weil fast alle so denken. So wie ich pausenlos auf jemanden einreden kann, ohne irgendein Wort zu sagen, verletzt dieser "Form-Blick" unsere Kinder.

Unser (kleiner) Unterschied liegt genau in diesem Denken, was dann aus Erziehung eine BE-ziehung zu den Kindern werden lässt.

Liebe Grüße
Heike

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Hoffentlich trägst Du ihm das nicht nach

Antwort von tinai am 03.04.2007, 11:46 Uhr

denn ab einem bestimmten Alter ist es Verantwortung der Kinder, was sie draus machen.

Es war natürlich falsch von ihm, von Dir großes zu erwarten. Aber irgendwann warst Du intellektuell weit genug, Dich von seiner Erwartung zu lösen. Für Dich bestand das darin, das Malen dran zu geben und wenn Du es bis heute nicht tust, wars eben doch nicht Deine Passion, sonst hätte Dich das nicht aufgehalten. Ein anderer "Besessener" hätte vielleicth einfach anders gemalt als von ihm erwartet (so einen habe ich im Bekanntenkreis, der schockierte seine Eltern mti seiner KUnst - nicht nur Bilder).

Eltern machen alle Fehler, aber irgendwann muss es auch gut sein. Meine Schwester wirft meinen Eltern ernsthaft vor "nicht genug getrietzt worden zu sein", sie hätte nicht genug Disziplin.

Ich kann da nur die Schultern zucken, sie ist nicht mehr 11 oder 12, es liegt jetzt an ihr, was daraus zu machen.

Ich könnte von mir selbst Sachen sagen, bei denen ich mich dem Druck und der Erwartung gebeugt habe. Bin ich aber ehrlich, so muss ich sagen, ich hätte es auch wieder zurückrenken können.

Vielleicht willst Du uns aber auch nur sagen, dass Erwartungshaltung grundsätzlich schlecht ist und bist Deinem Vater heute nicht wirklich gram.

Das wünsche ich Euch beiden.

Gruß Tina

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re

Antwort von ny152 am 03.04.2007, 15:47 Uhr

wir alle tragen den wunsch in uns, dass unsere kinder später selbstbewusste und starke menschen werden. keiner möchte ein egoistisches und unsoziales arschloch als sohn oder tochter haben. also geben wir uns mühe, unser leben und unsere erziehung so zu gestalten, dass dieses ziel erreicht wird. wer mir erzählt, er mache sich darüber keine gedanken, dem glaube ich kein wort.

ob ich das nun formen nenne oder machen oder begleiten oder was auch immer - das ist doch egal. ich finde es kleinkariert, über die treffende formulierung zu streiten. das ist exakt die denkweise, die ich hier schon oft von nicht-erziehern gelesen habe (zu denen du nun, so klingt das für mich, auch gehörst) und die ich immer so absurd bzw. extrem finde. das ist ähnlich wie die redewendung, die ich hier mal verwendete: "das kann man doch wie erwachsene menschen regeln!" da hieß es dann, das sei eine diskrimierung von kindern, weil diese redewendung impliziere, dass kinder konflikte nicht angemessen lösen können. "oh mann", habe ich gedacht, "das ist jetzt echt übertrieben!"

ich gebe dir ja recht, ein kind zu formen, ist völlig falsch. aber ein kind zu begleiten und dabei eine bestimmte zielsetzung (also die des sozialen menschen) im kopf zu haben, ist doch nicht verwerflich! das führt doch nicht dazu, dass man keine beziehung zu seinem kind entwickeln kann.

sorry, das ist eine denkweise, die ich nicht teilen kann und will. der ansatz ist ja richtig, aber es schießt über das ziel hinaus.

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@ny152 - eine Frage...

Antwort von MM am 03.04.2007, 16:45 Uhr

Hallo,
also ich fand das jetzt auch etwas "kleinkariert" von Heike, aber naja...

Was ich aber Dich schon länger mal fragen wollte:

Mich würde interessieren wie Du das immer meinst mit dem, dass Ihr so "harmonisch" seid als Eltern bzw. Familie, mit dem "In sich Ruhen" und so, und dass Ihr darauf auch angesprochen werdet...?

Ist eine ganz ernstgemeinte Frage von mir! Denn es hört sich für mich interessant und wohl auch erstrebenswert(?) an, ich weiss aber nie so genau, was Du damit konkret meinst und v.a. auch, wie Du/Ihr dies erreicht hast/habt?

Und wie genau äussert sich das konkret in Eurem Familienleben?
Heisst das z.B. auch, Ihr streitet nie, werdet nie laut, oder...? Geht das überhaupt (und wenn ja, wie?)?
Wie löst Ihr Konflikte, Unzufriedenheiten... etc.?

Danke im voraus für die Mühe, mir zu antworten...!

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Re: @ny152 - eine Frage...

Antwort von ny152 am 03.04.2007, 17:07 Uhr

ich habe hier schon oft geschrieben, dass ich aus meiner eigenen kindheit anderes gewohnt bin. ich musste aus vielerlei gründen als erwachsener mensch eine therapie machen, die sich über jahre hinzog und die sehr erfolgreich zu ende ging. seither bin ich tatsächlich ein neurosenfreier mensch (wobei niemand komplett neurosenfrei ist), aber zumindest kann ich meine verhaltensweisen und reaktionen in sekundenschnelle selbst analysieren und umlenken. das bedeutet, dass ich tatsächlich ein sehr unkomplizierter mensch bin, der sich selten bis nie streitet und eigentlich auch nie laut wird. hinzu kommt ein sanfter charakter, den ich wohl von geburt an habe. aufbrausend bin ich nie gewesen.

mein mann ist immer schon sehr friedliebend und unkompliziert gewesen. sich mit dem zu streiten, ist ebenfalls unmöglich. er ist einfach so ein lieber und netter. so´n typ tom hanks (mir fällt jetzt nix passenderes ein). die us-zeitschrift "people" hat mal über den geschrieben: "saying you don´t like tom hanks is like saying you don´t like your mom!" als ich das damals las, dachte ich, das ist 1:1 auf meinen mann übertragbar.

hinzu kommt, dass wir einfach sehr gut zusammenpassen, dieselben einstellungen, werte, vorstellungen und interessen haben. selbst bei wohnungseinrichtungen haben wir uns noch nie gestritten. man könnte jetzt sagen: "wie langweilig!" ich sage: "es macht das leben angenehm!" man kann sagen, es ist uns beiden etwas geglückt, was viele niemals schaffen: den partner zu finden, der 100 % zu einem passt und mit dem man problemlos 3/4 seines lebens verbringen kann, ohne dass es langweilig wird und ohne dass die liebe weniger wird.

alles zusammen führt nun dazu, dass wir tatsächlich sehr harmonisch, streitfrei und zufrieden zusammenleben. tatsächlich gelten wir im umfeld als ausnahmepaar, die realität ist das nicht, das wissen wir. wir haben einfach glück gehabt. es ist also kein patentrezept, das dahinter steht. es sind einfach glückliche umstände. wie wir konflikte lösen? ich weiß nicht, es gibt nicht viele. aber wenn, dann reden wir.

natürlich haben wir auch schwierige phasen gehabt. gerade die zeit der therapie war schwer, die erste zeit mit den kindern, wo man nur mama und papa ist und weniger mann und frau - auch das war bei uns nicht anders als bei anderen ehen. aber weil unser fundament so stark ist, hat uns das alles nichts anhaben können. wir standen niemals am abgrund. wir wussten immer, es kommen wieder bessere zeiten. und so war es auch. dieses jahr im august feiern wir unseren 16. jahrestag.

was ich eigentlich sagen will: ob und wie eine familie zusammenlebt, hängt in allererster linie von den eltern und ihrer beziehung zueinander ab.

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@ny152 - klassisch aneinander vorbei geredet :-(((

Antwort von Mama Heike am 03.04.2007, 22:46 Uhr

Hallo,

ich kann mich noch gut erinnern, dass wir beide mal zu dem Schluss gekommen sind, dass unser Umgang mit den Kindern sehr ähnlich ist und davon bin ich eigentlich immer noch überzeugt. Mir ist nur jetzt ein Denk-Unterschied zwischen uns aufgefallen, der so gar nicht zu dem passt, was du sonst schreibst.

Ich wollte mich ganz und gar nicht mit dir über eine Formulierung streiten. Und wenn ich "UNSER Unterschied " sage, dann meine ich nicht die Fraktion "Erzieher" und "Nicht-Erzieher", sondern nur dich persönlich und mich. :-(((


Du schreibst:
***Wir alle tragen den wunsch in uns, dass unsere kinder später selbstbewusste und starke menschen werden.***

Nein, ich trage diesen Wunsch wirklich nicht in mir, denn meine Kinder (10 und 2,5 Jahre) sind _bereits_ selbstbewusste und starke Menschen seit ihrer Geburt. Was Tag für Tag wächst und gedeiht, ist ihre Persönlichkeit und ich freue mich über alles Neue, was ich an diesen beiden jungen Menschen entdecken kann.

Eine Tendenz von „egoistischem und unsozialem Arschloch“ brauche ich nicht zu befürchten und du wohl auch nicht. So weit ich dich verstanden habe, sind dir die Bedürfnisse deiner Kinder doch auch sehr wichtig.

Ich habe dich nur so verstanden, dass du einem egoistischen und unsozialen Verhalten noch ZUSÄTZLICH (zur Bedürfnissbefriedigung) vorbeugen willst. Das „Zusätzliche“ ist deine Erwartungshaltung, deine Zielsetzung.

Doch mit dieser Erwartungshaltung wirst du dann auch gelegentlich prüfen und bewerten, ob deine Kinder sich in die gewünschte Richtung entwickeln und du dein Ziel erreichst. Damit vertraust du nicht mehr deinen Kindern, dass die reine Bedürfnisbefriedung ausreicht (nach dem Motte: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser).

Dieses Misstrauen bleibt den Kindern nicht verborgen, selbst wenn du nicht mit regulierenden Maßnahmen rumwedelst. Das Misstrauen steht zwischen dir und den Kindern – ohne das jetzt dramatisieren zu wollen. Es ist mir halt nur aufgefallen und ich wollte es ansprechen.

Ich spreche dir nicht deine gute Beziehung zu deinen Kindern ab. Ich wollte nur daran erinnern, dass das Wichtigste in einer Beziehung das Vertrauen ist, Misstrauen macht kaputt.


Und darauf richte ich mein Leben, von mir aus auch meine Erziehung aus. Ich prüfe mich selbst: Wann und warum misstraue ich meinen Kindern?

Liebe Grüße
Heike

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Nein, das Malen war doch nur ein Beispiel

Antwort von Mama Heike am 03.04.2007, 23:10 Uhr

Hallo Tine,

ich bin meinem Vater nicht böse, er ging und geht mir nur tierisch auf die Nerven, weil meine Große nun auch schon ziemlich beeindruckende Bilder malt und er wieder von seinen Künstlerträumen anfängt. *augenroll*

Klar ist es meine Verantwortung, aber es war auch immer als Kind meine Verantwortung gewesen, über die er aber die Kontrolle übernehmen wollte. Ich war viel zu "brav", um mich zu wehren.

Bei meiner Großen durfte ich im Kleinkindalter nicht mal Kontrolle über ihren Körper übernehmen wollen, da ist sie schon ausgeflippt, zum Glück. Aber das kommt dir sicher bekannt vor. :-)))


Liebe Grüße
Heike

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Nein, kein Mensch ist formbar!

Antwort von Mama Heike am 03.04.2007, 23:24 Uhr

Hallo Silke,

jeder Mensch (auch die kleinen Menschen) besitzt eine Würde, die ihm verbietet, sich "Formen" zu lassen.

Ein Mensch ist nicht "machbar", auch wenn es oft so aussieht, als könnten wir jemanden tatsächlich beeinflussen oder hinbiegen oder verbessern. Das ist ein Irrtum.

Natürlich sind wir dann vielleicht der Auslöser, aber ein Mensch nimmt nur das auf, was er selber will und entwickelt sich dann aus sich SELBST heraus. Und dieser Prozess des Lernens reißt bis zum Tod nicht ab.

Ich kann einem Menschen seinen Stolz nehmen, was sich in seinem Wesen widerspiegelt wird. Das ist kein Formen, dass ist Zerstören. Auch erzieherischer Druck zerstört. Manche brauchen Jahre um sich davon zu erholen, dass andere auf ihrem kindlichen Stolz rumgetrampelt sind. Aber seine Würde kannst du keinem Menschen nehmen, sie ist unantastbar.

Liebe Grüße
Heike

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Wie kommst du nun auf Wuerde????

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 03.04.2007, 23:49 Uhr

also ich forme mein Kind, indem ich tagtaeglich mit ihm rede!!! Jeder Satz formt! Gering aber er formt!

Wenn ich sage: mach bitte das Licht im Zimmer aus, wenn du rausgehst!

Dann forme ich sie, wenn ich ihr erklaere, woher Strom kommt und dass es nicht gut ist, ihn zu verschwenden etcpp. in der Hoffnung, dass sie da mehr drauf achtet.

Wuerde ich es ignorieren, wuerde den ganzen Tag in den Kinderzimmern das Licht brennen, vor allem wenn sie es morgens nicht mehr bemerken, weil die Sonne ins Zimmer scheint.(also keine boese Absicht, aber doch verbraucht es Strom) Damit wuerden sie vielleciht keinen Gedanken verschwenden an Strom und Umwelt...egal ob ich das Licht immer ausmache oder nicht.

Jedes kleine Input formt mein Kind!!! Ich lebe vor und forme damit mein Kind! Jeder aeussere Einfluss (TV, Freunde, Schule, Oma) formen ein Kind!!

Ja und nun??? Wie soll man das ausschliessen, dass ein Kind geformt wird??


DAS verstehe ich nicht!


LG

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