Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 18.09.2006, 1:18 Uhr

@raphael04 - wegen Liebe und Furcht

Hallo Marion,

du schreibst „Liebe ohne Furcht gibt es wohl im ganzen Universum nicht,….“

Du hast natürlich Recht, dass Liebe und Furcht zusammen gehören, aber Furcht darf doch nie das Fundament der Liebe sein. Das Fundament der Liebe ist Vertrauen. Ich habe Vertrauen, wenn sich der andere, den ich liebe, sich so verhält, dass mir an seiner Liebe gar keine Zweifel kommen. Dann fühle ich mich sicher und geborgen in dieser Liebe.

Natürlich fürchte ich dann immer noch, dass der Mensch, den ich liebe, sterben könnte. Dann wäre die Liebe noch da, aber nicht mehr die Sicherheit und Geborgenheit. Ich wäre dann allein.

Die Angst vor dem Alleinsein ist schrecklich und rangiert bei unseren Schulkindern an zweiter Stelle. Sie fürchten sich davor, ihre Eltern und damit ihre soziale Sicherheit zu verlieren.

Weiß du, wovor sie sich am allermeisten fürchten? Und das ist jetzt nicht meine Erkenntnis, sondern das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Kinder- und Jugendpsychatrie der Uni Köln:
Unsere Schulkinder fürchten sich davor, in der Schule schlechte Leistungen zu erbringen!

Und sie fürchten sich nicht, weil sie Angst haben, keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu bekommen. Sie wissen, dass es gehörigen Trabbel mit den Eltern geben wird, wenn die Noten nicht stimmen.
Die Kinder fürchten sich also davor, die Erwartungen ihrer Eltern nicht zu erfüllen. Sie fürchten sich davor, es ihren Eltern nicht recht zu machen, denn von den Schulnoten scheint ihre Liebe abzuhängen.

Die Eltern drängen aus Liebe auf gute Schulnoten, aber ihre Liebe wird dadurch an eine Bedingung geknöpft. Den Kindern ist das klar, nur den Eltern nicht.

Denn würden sie ihre Kinder bedingungslos lieben, wären ihnen nicht die Schulergebnisse wichtig, sondern die Eltern würden sich die Frage stellen, warum ihr Kind so schlecht lernen kann und wie man dem Kind am besten hilft? Und wenn ein Kind erkennt, dass sich die Eltern diese Frage stellen, hat das Kind keine Frucht mehr vor schlechten Noten. Es weiß, dass es dennoch geliebt wird und es kann sich darauf verlassen, dass die Eltern mit dem Kind gemeinsam ein Lösung finden. Das ist bedingungslose Liebe. Aber ds erfahren die wenigsten Kinder, sonst wären es nicht so viele, die sich vor schlechten Noten fürchten.

Geben die Eltern durch ihr Verhalten keinerlei Anlass am Zweifel ihrer Liebe, entsteht Vertrauen, das wichtigste Rüstzeug für unsere Kinder, ein stabiles Selbstvertrauen aufzubauen. Mit genügend Selbstvertrauen lassen sich alle Klippen und Frustrationen im Leben aushalten. Mit Selbstvertrauen habe ich auch den Mut, neue und unbekannte Wege zu gehen. Ein Kind muss Frustrationen nicht üben, es reicht völlig, dass es ein intaktes Selbstwertgefühl entwickelt.

Ja, natürlich kann man Furcht ausnutzen und Menschen dadurch anspornen, aber man wird nie das Gleiche erreichen, als wenn man auf emotionale Sicherheit und Vertrauen setzt. Mit Furcht erreicht man nur das Nötigste, mit Vertrauen versetzen wir Berge. Furcht schwächt das Selbstvertrauen, denn wer an der Liebe des anderen zweifelt, zweifelt auch an sich selbst.

Schaue dir deinen kleinen Raphael an. Willst du, dass er mal an deiner Liebe zweifelt und damit an sich selbst? Wozu sollte das gut sein, außer du willst eine „Duckmäuser“ erziehen, der es gern anderen Recht macht.
Natürlich wollen wir auch keinen Egoisten erziehen, also werden wir sorgsam darauf achten, dass unser Kind nicht der Nabel der Welt ist. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Furcht ist kein schreckliches Gefühl, sagst du. Dass meinst du doch nicht wirklich ernst!? Ich bin jedenfalls wie gelähmt, wenn ich mich fürchte.

Kinder werden mit der Liebe zur Mutter geboren, denn davon hängt ihr Überleben ab. Irgendwann begreifen sie, das Leben und Tod zusammen gehören. Sie befürchten dann, dass ihre Mama sterben könnte. Das ist schrecklich für ein Kind und wir trösten es so gut es geht.

Allein von deinem Verhalten hängt ab, ob sich Raphael einmal vor dir fürchten wird. Soll er wirklich mal lernen, was es heißt, an deiner Liebe zu zweifeln? Ich glaube das einfach nicht!

Mein Vater hat mich immer bedingungslos geliebt, aber bei meiner Mutter hatte ich immer Zweifel an ihrer Liebe zu mir. Für ein Kind ist die Furcht, nicht geliebt zu werden, ein grausames Gefühl, denn es lähmt die Entwicklung entscheidend. Ein Kind hat auch keinen Verstand, sich die Hintergründe zu erklären, es bleibt in seiner Furcht ganz allein.

Ein Kind lebt im Hier und Jetzt und hat die Furcht natürlich bald vergessen, aber wer glaubt, dass sie keine Spuren hinterläßt, der irrt.

Für Problemkinder gibt es auch andere heilende Wege, als Herr Bueb sie vorschlägt.

Auch für die notorischen Gern-Schnellfahrer bringt die Busgeldstrafe keine Heilung. Diesen Vergleich hat ja Bueb angebracht und das hinkt gewaltig.
Es gibt einen Modellversuch in den Niederlanden (?), da sind in einer Stadt sämtliche Verkehrsschilder abmontiert wurden. Spielplätze und Parkbänke wurden ohne Abgrenzung unmittelbar an die Straße gebaut. Es galt nur noch rechts vor links. Alle haben das Chaos vermutet, aber das Gegenteil ist eingetroffen: Die Unfallrate ist drastisch zurückgegangen, denn auf einmal mussten die Autofahrer selbst die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.
Nicht aus Frucht vor Amtgewalt oder Strafe sind sie umsichtig gefahren, sondern aus Frucht, jemanden zu gefährden.

Wenn ein Kind fürchtet, dass sein Handeln Schaden anrichtet, dann lasse ich Furcht in der Kindererziehung gelten, aber doch nie Frucht vor berechenbaren Folgen oder Furcht vor Menschen! Furcht vor Strafe oder vor Menschen kann doch nur jemand als Krücke nutzen, dem nichts besseres einfällt.

Liebe Grüße
Heike

 
23 Antworten:

Furcht und Angst sind für mich zwei völlig ...

Antwort von raphael04 am 18.09.2006, 21:24 Uhr

unterschiedliche Gefühle.

Hallo Heike,

da es ja im Grunde immer noch um das Interview geht, so denke ich immer noch, der Gute hat im Grunde Recht. Vielleicht sind die Formulierungen etwas krass ...

Hm ... wo setze ich am besten an, um zu erklären, WO für mich der Unterschied liegt? Ich nehme mal meinen Arbeitskollegen. Er ist jetzt 50 und seine Tochter ist 23. Sie hat ein exzellentes Abi gemacht und studiert nun. Sie ist ein "kleiner Punk" mit pinken Haarsträhnen, vielen Piercings etc. Wenn Bert (so heißt der Kollege) jetzt öfter mal erzählt (auf meinen Wunsch hin), wie es so war, als seine Tochter kleiner war, bekommt man oft den Eindruck, sie ist ein "verwöhntes" Mädchen - in Sachen Liebe. Beide Eltenteile waren schon keine Teens mehr, als sie sie bekommen haben und sie wurde mit Liebe überschüttet. Sie durfte sehr viel ausprobieren etc. Nun ist die Sache so, beide Elternteile sind Bibliothekare und sind schon immer gern gereist. Ich würde beide ohne mit der Wimper zu zucken als klug (im besten Sinne dieses Wortes), humorvoll und integer beschreiben - und DAS ALLEIN ist der Grund, warum dieses Mädchen EHRFURCHT (das ist die Furcht, die ich meine) vor ihren Eltern hat und OHNE DRUCK durchaus wußte, daß sie intelligent genug ist, Abi zu machen und etwas zu studieren, was ihr Spaß macht.
Ich hoffe, ich kann mich irgendwie verständlich machen - es scheit ziemlich schwierig :-) Es geht hier nicht darum, unbedingt Abi zu machen, aber durch die Liebe von und zu ihren Eltern und durch die Ehrfurcht vor deren Lebenserfahrung ist sie eine sehr selbstbewußte, sehr gut erzogene (bis auf das Besserwisserische *ggg*) junge Frau geworden.
Manche Menschen (und es sind nach meiner Erfahrung wirklich sehr wenige) haben eine natürliche "ehrfürchtige" Ausstrahlung, sind so lebensklug, daß es Kindern (egal ob diese Personen die Eltern sind oder Lehrer oder Polizisten oder Museumsdirektoren) Freude macht, diesen Menschen zu "folgen", ihnen nachzueifern mit einem natürlichen Druck, der nicht von diesen Personen ausgeht.
Ich für meinen Teil wünsche mir, daß Raphael ebenso "gedeiht" (ICH finde diesen Ausdruck wunderschön für Erziehung), wie die Tochter meines Arbeitskollegen: selbstsicher und intelligent - mit Abi oder Tischlerlehre ist mir ziemlich Wurst ;-)

Schnitt: die Strafen, von denen der Interviewte sprach, fandest du die falsch oder zu hart (z.B. die Lehrerin, die ihre drei rauchenden Schüler nach Hause schickte)?

Liebe Grüße ... Marion

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Nachtrag

Antwort von raphael04 am 18.09.2006, 21:27 Uhr

Intelligenz meint für mich übrigens nicht den IQ, sondern "sein Ding" zu finden, Spaß daran zu haben, Neues zu lernen etc.

LG

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@raphael04

Antwort von Mama Heike am 18.09.2006, 23:29 Uhr

Hallo Marion,

ich weiß, was du meinst.

Wenn Raphael bestmöglich gedeihen soll, wie du es in deinem Beispiel geschildert hast, dann musst du (genau wie diese Eltern) dein Kind bedingungslos lieben (damit es genügend Freiraum hat und Mut für eigene Wege entwickeln kann) und du musst trotzdem eine Autorität für dein Kind sein (damit es die schützende Hülle dafür erhält).

Die Schwierigkeit ist nur: Wie liebe ich bedingungslos und wie bin ich eine Autorität?

Und weil das schwierig ist oder vielen Eltern gar nicht bewußt ist, gibt es so viele Problemkinder. Herr Bueb versucht nur Symptome zu heilen. Wir Mütter aber haben die Macht und die Aufgabe, das Übel an der Wurzel zu packen, damit es bei unseren Kinder erst gar nicht zu solchen Symptomen kommt. Darum geht es mir und es ist unendlich schwer, es verständlich zu machen.

Nur wenn ich grundlegend verstanden habe, warum es zu solchen Symptomen bei Kindern kommt, kann ich die richtigen Schritte in der heutigen Kindererziehung gehen. Herr Bueb hat mich NICHT davon überzeugt, dass er es verstanden hat. Denn die Antworten, die Herr Bueb im Interview darauf gibt (wenn er sie denn überhaupt gibt), sind zu einseitig und manchmal schlichtweg falsch.
Wenn er es aber verstanden hat, aber aus bestimmten Gründen bewußt irre führt, dann ist das schon ziemlich übel. Inwieweit das Gespräch nur PR-Gag ist, um Leser anzulocken, kann ich nicht beurteilen, wäre aber auch denkbar.

Zu den Rauchern: Wenn Schulkinder eine Abmachung nicht einhalten, würde ich die Schuld immer beim Pädagogen suchen. Denn entweder war die Abmachung überzogen (also reine Willkür) oder der Sinn wurde nicht erkannt. Die Kinder hat wahrscheinlich einfach nur der Reiz des Verbotenen gepackt, aber wir kennen die Begleitumstände nicht. Vermutlich waren die Raucher nur ein Exempel: „Wer gegen Regeln – egal welche - verstößt, fliegt!“ Ich würde den Lehrer nach „Hause“ schicken bzw. mein Kind nie auf solche eine Schule lassen.

An der Schule (Gesamtschule) meiner Tochter darf nicht auf dem Schulgelände geraucht werden. Gerade von den älteren Schülern wird erwartet, dass sie Rücksicht auf die Kleinen nehmen und nicht als schlechtes Vorbild fungieren. Wenn sie schon selber das Laster haben, sollen sie es nicht noch den anderen schmackhaft machen. Die Abmachung gilt auch für Lehrer. Wer rauchen will/muss, verläßt das Schulgelände. Das ist für alle Raucher selbstverständlich. Da braucht es keine Strafen.

Liebe Grüße
Heike

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Re: @raphael04

Antwort von ny152 am 19.09.2006, 6:56 Uhr

Das ist für alle Raucher selbstverständlich. Da braucht es keine Strafen.

sorry, aber was ist das für eine traumschule? als praxiserprobt in diesem bereich, weiß ich, dass das eine schöne utopie ist: schulen kriegen rauchverbot, schüler halten sich daran, strafen braucht man nicht.

das geht knallhart an der realität vorbei. frag mal die 100.000 lehrer, die das tagtäglich draußen auszufechten haben.

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Re: @ny5

Antwort von tina11 am 19.09.2006, 13:56 Uhr

Gott sei dank, es gibt also nicht nur Traumtänzer hier.
Kann dir bzgl. des Rauchens nur zustimmen.
Und nicht nur beim Rauchen.
Es ist ja wohl kein Geheimnis, daß es mittlerweile selbst an Grundschulen zu Gewaltausschreitungen kommt.
Schuleschwänzen, sogar Drogenverkauf ist mancherorts zu finden, schließlich sind alle Gesellschaftsschichten in den staatl. Schulen vertreten.
Ein Rauchverbot aussprechen und alle halten sich daran --- Utopie.

LG, Tina (die in diesem speziellen Fall genau weiß, wovon sie spricht)

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@Mama Heike

Antwort von raphael04 am 19.09.2006, 20:15 Uhr

Hallo Heike,

nun, es gibt IMMER zumindest einen, der sich nicht an die Regeln hält (das fing schon im Paradies an). Was unternimmt deine Schule dann? Gibt es irgendwelche Folgen?

Siehst du, jetzt hast du schon mehrmals ein Wort benutzt, welches ICH für meinen Teil auch sehr negativ belegt finde: BEDINGSLOS. Zum einen natürlich ebenfalls durch den langen Atem Hitlers, zum anderen Teil aus persönlicher Erfahrung mit vielen Pflegegeschwistern. In allen Familien wurde geprügelt, gesoffen, Baby bis zum Hals in der Sch ... liegen lassen etc. - und trotzdem, hättest du sie gefragt, in welche Familie sie möchten (obwohl es ihnen ja in der Pflegefamilie viel besser ging), sie wollten alle wieder zu ihren leiblichen Eltern. Warum die Natur eine solch seltsame bedingslose Liebe erschaffen hat, bleibt mir ein Rätsel ...

Auch bei den Worten "MÜTTER haben/hätten die MACHT" wird mir etwas flau. Zum einen heißt es nicht umsonst "Eltern", d.h. BEIDE Elternteile - Mutter und Vater - haben überhaupt irgendwas. Und "Macht"? Gerade du redest von Macht? Dir muß klar sein, daß mit diesem Wort allein immer auch die Furcht, ja sogar Angst einhergeht. Denn es gibt einen "Mächtigen" und einen "Ohnmächtigen" - und DAS kann nun wirklich nicht mehr Erziehung genannt werden.

Es würde mich auch interessieren, welche Frage Herr Bueb deiner Meinung nach nicht oder nur unzureichend beantwortet hat. Zweifelsohne hat er auf jeden Fall recht, wenn er (wie in einem Interview mit der TAZ), das Wort Disziplin als ein neutrales hinstellt, es komme nur darauf an, ob sie dem Guten oder Bösen diene.
Und auch du kannst mir nicht erzählen, daß dein Kind völlig ohne Disziplin im Leben auskommt :-)

LG ... Marion

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@ny152 und tina11

Antwort von Mama Heike am 19.09.2006, 21:51 Uhr

Ach Tina und Ny151, ihr mit eurem Tellerrand! (Und das ist jetzt nicht „böse“ gemeint.)

Nur weil ihr solche Schulen nicht erlebt habt, heißt das doch noch lange nicht, dass es solche Schulen NICHT gibt.

Es ist keine „Traumschule“, es ist unsere Wunschschule. Eltern können ihr Kind an der zugewiesenen staatlichen Grundschule einschulen lassen oder sich selbstverständlich auch um eine Alternativ-Schule bemühen, die den pädagogischen Vorstellungen der Eltern eher entspricht.

Wenn Elternhaus und Schule zusammen passen, dann wird Schule als starke Gemeinschaft
erlebt, in deren Mittelpunkt die Kinder stehen.
Unsere Schule „kriegt“ kein Rauchverbot von irgendwoher, an unserer Schule gibt es für Erwachsene und Schüler gleichmaßen eine Abmachung, die in der Schulordnung verankert ist.

Traut ihr denn den jugendlichen Kindern nicht zu, dass sie den Sinn eines Rauchverbotes anerkennen, wenn sich auf dem Schulgelände ihre jüngeren Geschwister und Freunde aufhalten?

Jeder Raucher, egal wie alt er ist, weiß ganz genau, dass Rauchen der Gesundheit schadet und es eigentlich besser wäre nicht zu rauchen. In meiner Schulzeit wurde geraucht, um Gruppenzugehörigkeit zu manifestieren und sich gegenüber den Lehrer überlegen zu fühlen. Die rauchenden Schüler haben etwas Verbotenes gemacht und einer musste Schmiere stehen. So ist das auch heute noch, aber eben nicht überall.

Wenn das pädagogische Konzept der Schule erreicht (und das ist praxiserprobt!!), dass JEDER Schüler in seiner Klasse anerkannt und geachtet wird und die Lehrer als Vertrauenspersonen betrachtet werden, entfallen die Gründe „Suche nach Gruppenzugehörigkeit“ und „Überlegenheitsgefühl“.
Und dass man für jüngere Kinder kein schlechtes Vorbild sein will, das traue ich den Jugendlichen voll und ganz zu.

Und wer trotzdem noch rauchen will, wer er es persönlich mag, na bitte schön, aber dann außerhalb des Schulgeländes.

Wir wohnen in Berlin, wir haben die Qual der Wahl, ohne Sonderschulen gerechnet können wir unsere Kinder an 65 Schulen und an 1 Grundschule (Einzugsgebiet) einschulen lassen.

Wer schauen mag: http://www.freie-schulen-berlin.de

Die Bildungslandschaft in Deutschland ist doch bunter als es auf den ersten Blick scheint, wir haben in Deutschland ca. 6 % Privatschulen, obwohl wir europaweit natürlich zu den Schlusslichtern zählen und gemeinsam mit Griechenland die rote Laterne tragen.

Hier die Statistik für den Tellerrand :-)))

Belgien ca. 50% Privatschulen, Dänemark ca. 10%, Deutschland ca. 6%, Schweiz ca. 9%, Österreich ca. 10,6%, Griechenland ca. 6%, Spanien ca. 32%, Frankreich ca. 18%, Irland ca. 25%, Italien ca. 8%, Luxemburg ca. 10%, Niederlande ca. 70%, Norwegen ca. 10%, Portugal ca. 7%, Großbritannien ca. 7% (Quelle http://www.bildungsserver.de/)

Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass es auch für eure Kinder eine Schule gibt, die genau das verkörpert, was ihr für eure Kinder wollt? Wo man natürlich auch Abstriche machen muss, aber die Kompromisse leicht fallen, weil das Grundgerüst der Erziehung in der Schule im Wesentlichen mit dem übereinstimmt, was in der Familie gelebt wird?

Schule ist ein lebendiger Organismus und jede Schule ist einzigartig. Es macht unwarscheinlich Freude zu sehen, wenn Schulkinder klassenübergreifend ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Das ist keinen Utopie, dass ist Realität!

Ihr könnt euch selbst überzeugen: ruft bei den Schulen an, die in eurer Nähe sind. Erkundigt euch nach Tagen der offenen Tür und erlebt es einfach, wie schön Schule in Deutschland sein kann.

Und ich möchte jetzt keine Diskussion über Eliteschule oder nur für besser Verdienende, denn dass stimmt nicht. Jeder, der wirklich eine Alternative für sein Kind sucht, bekommt sie auch. Aber ohne persönlichen Engagement geht es natürlich nicht, aber was macht nicht alles für die lieben Kleinen.:-))

Liebe Grüße
Heike

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Sorry, Heike, ...

Antwort von raphael04 am 19.09.2006, 22:25 Uhr

aber mit dem Posting bist du es, die den eigenen Tellerrand nicht überschaut ;-)

1. jetzt können 16jährige den UN-Sinn von Rauchen verstehen? Jetzt sind es keine Kinder mehr, die der Reiz des Verbotenen packt? Auf eurer Schule haben Kinder solche Gefühle nicht???

2. Selbstverständlich ist Eigeninitiative gefordert bei der Suche nach einer geeigneten Schule. Mir selbst geht es gerade zur Zeit sogar beim Kindergarten so! Aber es GEHT eben nicht um die paar sehr guten Schulen, die vernünftige Konzepte haben, wobei natürlich noch gesagt werden muß, daß die Gleichung Privatschule = gute Schule nicht aufgeht. Es geht in dieser ganzen Diskussion über die (nach deiner Statistik) übrigen 94 % Schulen! Wo ist denn DEIN Tellerrand?
Es ist wohl mehr als logisch, daß die Schulen, die mehr oder minder private Träger haben UND engagierte Eltern und Lehrer (weil die es eben suchen und wollen), solche Probleme NICHT haben, wie eben alle anderen, die ausschließlich von öffentlichen Mitteln leben, nicht halb so engagierte (weil meist resignierte) Lehrkräfte haben, ganz zu schweigen vom fehlenden Engagement der Eltern UND Schüler!

3. Berlin ist z.B. nicht meine kleine Stadt! Ich suche wie eine Irre! Wir haben hier ca. 35 Kindergärten, von denen a) die Hälfte nicht in Frage kommt, wg. der Öffnungszeiten, b) ich 2/3 gar nicht erst sehen möchte (auch nicht an Tagen der offenen Tür), weil sie städtisch sind und ich die Zustände (muß man so nennen) dort kenne.
Der einizige Waldorfkindergarten hat nur bis 14 Uhr geöffnet und die restlichen 2 bis 3 in Frage kommenden müßten bis 2010 wegen Überfüllung/Überanmeldung geschlossen werden!
Wir sind aber zuversichtlich und suchen nun in den Nachbargemeinden, denn man fährt ja vor der Arbeit auch gerne mal 30 Minuten zum KiGA - aber was macht man nicht alles für die lieben Kleinen ;-)

LG ... Marion

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@raphael04

Antwort von Mama Heike am 20.09.2006, 0:04 Uhr

Hallo Marion,

eigentlich wollte ich erst über dein anderes Posting nachdenken, also dann doch zuerst zu dem jetzigen:

Ich habe von UNSERER Schule gesprochen, dass sich dort alle Raucher selbstverständlich dran halten. Ny152 und Tina haben nicht geglaubt, dass es ÜBERHAUPT solch eine Schule gibt! Zitat Tina: „Traumtänzer“.

Dass es an den meisten Schulen nicht so ist, dass wissen wir doch, dass musst du mir nicht sagen. Deshalb habe ich ja eine andere Schule ausgesucht und nicht, weil ich nicht wüßte, wie es dort zu geht. Gerade weil ich es weiß!

Zu deinem 1. Punkt: Wir trauen unseren dreijährigen Kindern zu, dass sie die Gefahr der Straße erkennen. Sie sollen vor der Straße Halt machen. Das kriegen sie hin!
Aber du traust einem 16jährigen nicht zu, dass er nicht versteht, dass Rauchen schädlich ist und dass er durchaus Vorbildfunktion hat? Oder habe ich dich jetzt mißverstanden? Und der Reiz des Verbotenen ist nicht da, denn der Raucher braucht keinem was zu beweisen.

Zu 2: Herr Bueb hat eine Privatschule geleitet! Und ja, es geht darum (sollte es jedenfalls), was mit allen Schülern in Zukunft geschehen soll.
Aber was an Staatsschule passiert, kannst du und ich nicht beeinflussen. Wir beide haben keinerlei Einfluss auf finanzielle Zuweisungen und Personalauswahl. Da nützt auch der Tellerrand nichts, da könnten wir noch so schlaue Konzepte vorlegen und Meinungen austauschen, WIR entscheiden an Staatsschulen gar nichts!

Aber an Privatschulen schon, denn ohne Eltern keine Schule! Da gibt es ein Mitspracherecht, denn es gibt diese Schulen, weil Eltern sie WOLLEN! Und wenn du sie nicht mehr willst, dann gehst du woanders hin! Ohne Schüler, keine Schule. Die Privatschulen stellen sich dem Wettbewerb, was Staatsschule nicht macht, dadurch sind sie schon gezwungen, qualitativ besser zu sein! Auch das Elite-Internats Schloss Salem, was Bueb geleitet hat, stellt sich dem Wettbewerb. Wieso ist Privatschule nicht = gute Schule? Für die Eltern, die ihr Kind freiwilig dort haben, schon! Und wenn Herr Buebs Thesen bei Eltern Anklang finden, gibt es bald ein paar Privatschulen mehr davon.

Was bleibt uns Eltern also für eine Wahl, wenn wir auf Staatsschule gar keinen Einfluss nehmen können? Du kannst eine freie Schule wählen oder deinem Kind das richtige Rüstzeug mitgeben, in dem mangelhaften Staats-Schulsystem zu überleben (ich übertreibe mal absichtlich! Wir kennen alle die Probleme).

Ich will meinem Kind aber „mehr“ mitgeben (denn es soll nicht nur überleben) und deshalb habe ich nach Alternativen gesucht, wie du jetzt mit dem Kindergarten. Ist das so schwer zu verstehen?

Und weil so viele Eltern keine Lust auf Staatserziehung haben, platzen Kindergärten und Schulen der freien Träger aus allen Nähten. Auch in unserer Klasse fahren viele Eltern lange Strecken, weil sie sich der Verantwortung sehr bewußt sind. Deshalb solltest du die Schulfrage gleich mit „abklappern“, wenn du auch wegen Kindergarten schaust.

Nur eine geringe Kindergarten-, Schulwahl zu haben kann schrecklich frustrierend sein, aber wer es wirklich ernst meint, schafft den Spagat, zur Not muss man völlig neu organisieren. Das mussten wir auch und ich hatte schlaflose Nächte, ehe ich endlich die Schulzusage hatte.

Zu deinem andere Posting lass ich mich noch aus, aber heute ist es schon zu spät.

Liebe Grüße
Heike

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Zu "bedingungslos" und "Macht"

Antwort von krueml am 20.09.2006, 0:29 Uhr

Ich gehe davon aus, dass jede Mutter ihr Kind erst einmal bedinungslos liebt. Das ist doch ganz normal und völlig wertfrei - so etwas nennt sich Mutterinstinkt. Willst Du nun sagen, dass Du Dein Kind nicht bedingungslos liebst??? Das würde bedeuten, dass Du Dein Kind nur mit Bedingungen liebst. Das verstehe ich nicht.

Eine Mutter hat natürlich die Macht über ihr Kind weil es ihr schutzlos ausgeliefert ist. Gleichzeitig hat eine Mutter aber auch den oben erwähnten Mutterinstinkt der sie ihr Kind bedingungslos lieben lässt. Durch diese Liebe fühlt sich automatisch für ihr Kind verantwortlich und verpflichtet und bemüht sich ihre Macht über das Kind möglichst positiv auszuüben.

Die Väter sind in der Regel in den ersten Jahren an zweiter Stelle, es sei denn der Vater ist ausnahmsweise die erste Bezugsperson.

Die Kinder, die wieder zurück zu ihren "schlechten" Eltern möchten, sind eine andere Sache und es gibt viele Gründe. Einige kennen es nicht anders und kommen mit einer anderen Art der Beziehung erst Mal gar nicht klar, Andere wollen vielleicht die Mama vor dem prügelnden Vater beschützen und sie nicht alleine lassen,... Übrigens Babies die in der Sch... liegen gelassen werden, können ihre Meinung noch nicht kundtun und später können sie sich nicht mehr daran erinnern - kein gutes Beispiel
;-)

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: @ny152 und tina11

Antwort von ny152 am 20.09.2006, 7:31 Uhr

Ach Tina und Ny151, ihr mit eurem Tellerrand! (Und das ist jetzt nicht „böse“ gemeint.)

;-)

wie kann eine solche bemerkung nicht den vorwurf von beschränktheit beinhalten? insofern ist deine abschwächung gar nicht notwendig gewesen.

gerade an einer gesamtschule hast du die gesamte bandbreite, da kann zumindest ich es mir nicht vorstellen, dass man ein rauchverbot ausspricht und jeder sich daran hält. schulgelände verlassen ist übrigens nur oberstufenschülern erlaubt oder allerhöchstens zehntklässlern (hat was mit aufsichtspflicht zu tun). also, ganz so einfach ist das nicht: wer rauchen will, geht halt vor die tür.

ich kann dir nicht das gegenteil beweisen, aber ich zweifel zumindest stark an, dass eure gesamtschule dieses problem nicht kennt.

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Re: @Mama Heike

Antwort von tina11 am 20.09.2006, 10:00 Uhr

Sorry für den Traumtänzer. Wenn du sagst daß es bei euch funktioniert, dann glaube ich dir das mal.

Aber so eine Schule ist ganz sicher nicht die Norm.
(Auch nicht in Privatschulen)

Meine Schwester ist Gymnasallehrerin und mußte zeitweise, mangels einer anderen Stelle, an einer Gesamtschule arbeiten. Nun ist sie am Gymnasium.
An beiden Schulen das gleiche.

Da schwänzt gleich die halbe Klasse auf einmal und ruft dann noch frech die Lehrerin an, daß die Klasse soundso da und da sitzt und Billard spielt.

Das Gymnasium liegt direkt an einem Fluß, der im Winter oft zugefroren ist.
Darauf rutschen ist streng verboten.
Daran halten tut sich keiner, trotz Klassenbucheinträge und anderen Sanktionen.
Es muß in jeder Pause ein Lehrer abgestellt werden, der sich hinstellt und aufpasst.
Soll ich noch weitere Beispiele nennen?

Ich habe jetzt die Extremfälle genannt, Kleinigkeiten geschehen jeden Tag.
In dieser Schule gibt es jetzt eine Rauchecke, da alles andere nicht funktioniert hat.
Dort dürfen Lehrer und ältere Schüler rauchen.
Was aber immer noch nicht das Problem der jüngeren Raucher gelöst hat.

Ich kläre dich mal auf. 20% der unter 16 jährigen haben schon mal geraucht, viele bleiben dabei, Tendenz besonders bei den Mädchen steigend.
Ist das nicht erschreckend?

Und die stellen sich dann auch in die Rauchecke oder woanders hin, ebenfalls trotz Sanktionen.
Zumindest bei einem funktionierenden Elternhaus dürfte es abschrecken, wegen Rauchens nach Hause geschickt zu werden.

Und nun verlaß mal deine heile Welt und eure Schule, schau du mal über den Tellerrand, was du dann siehst.
Unterhalte dich mit Lehrern, nicht die deiner Kinder, sondern mit Freunden, die dir aus ihrem Alltag erzählen können.

Was tut ein Lehrer, wenn eine Klasse geschlossen nicht zum Unterricht erscheint?
Wenn ohne zu fragen der Klassensaal verlassen wird?
usw.

DAS ist Realität, wenn auch nicht immer in so ausgeprägter Form.
Wenn mir Berlin nicht zu weit wäre, würde ich meine Tochter auch in eure Schule schicken.

LG, Tina

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Re: @Mama Heike

Antwort von krueml am 20.09.2006, 10:25 Uhr

Also ich kann aus meiner Schulzeit sagen, dass es sehr wohl Lehrer gab die es ohne Drohung und Einschüchterung geschafft haben, dass die Schüler gelernt haben und dass sie nicht geschwänzt haben. Dann gab es andere Lehrer die überhaupt keine Autorität hatten und das wurde gnadenlos ausgenutzt. Leider felt vielen Menschen (nicht nur Lehrern) diese natürliche Autorität.

Du sagst selbst, dass Sanktionen und Strafen nicht wirken - warum also überhaupt Sanktionen androhen? Diese Tatsache spricht doch eindeutig dafür, dass man eben eine andere Art des Unterrichts benötigt und man anders mit den Schülern umgehen müssen, dass sie aus eigenem Entschluss vernünftig handeln. Und das GEHT! Es erfordert nur ein Umdenken. Ich hatte 2 Lehrer die das wunderbar beherrschten.

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Sollte an Tina sein!

Antwort von krueml am 20.09.2006, 10:26 Uhr

Meine Tochter hat sich auf meinen Schoss gequetscht um zu sehen was ich mache und da bin ich auf return gekommen. :-)

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re:

Antwort von mams am 20.09.2006, 13:28 Uhr

Hallo!

Das ist in der Theorie schön. Aber kein noch so guter Lehrer kann die zum Teil erheblichen Defizite des Elternhauses auffangen. DAS GEHT NICHT! Alle Lehrer versuchen, ohne Strafen zu agieren und über Einsicht zu Schülern durchzudringen. Aber gerade in höheren Klassen, gerade an Haupt- und Realschulen sind das fromme Wünsche und werden jedem noch so idealisierten Lehrer ganz schnell Grenzen aufgezeigt. Dann bleibt einem nichts anderes übrig als zu sanktionieren, auch um die anderen Schüler vor Störern zu schützen und ihnen einen anständigen Unterricht zu bieten.

Die hohen Ansprüche, die ich an die Erziehung meiner Kinder habe, könnte ich im Unterricht niemals aufrecht erhalten. Da muss ich zu anderen Mitteln greifen, die ich privat niemals in Betracht ziehen würde. Das muss ich aus reinem Selbsterhalt tun und aus meinem Anspruch heraus, den Schülern ihr Recht auf guten Unterricht zu gewähren. Was Du schreibst, sei mir nicht böse, klingt, als seist Du lange nicht mehr in einer Schule gewesen. Ich habe Lehrer getroffen, die wie Du von Sanktionsfreiheit träumten und von Schülereinsichten. Die hatten schon nach 5 Jahren Beruf die Nase gestrichen voll. Ich gehe immer noch gerne und habe einen guten Draht zu meinen pubertierenden Hauptschülern - aber den pädagogischen Weichspüler wende ich bei meinen Kindern an, in die Schule würde ich ihn niemals mitnehmen.

Andrea (TV-Tipp: Zur Zeit läuft täglich abends um 20:15 Uhr "SOS Schule" auf Phoenix oder 3sat. Schau doch mal rein.)

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@mams

Antwort von krueml am 20.09.2006, 14:43 Uhr

Die Lehrer die so waren, waren alle über 50 und hatten lange Jahre Berufserfahrung und waren mitnichten desillusioniert, einfach weil sie die Probleme nicht hatten! Gleichzeitig lief unser Klassenlehrer des öfteren aus dem Klassenzimmer raus weil unsere Klasse (wir hatten ein paar besonders "nette "Schülerexemplare) wieder besonders fies war. Es GIBT also solche Menschen. Übrigens habe ich mein Abi 1991 gemacht - ist schon eine Zeit lang her aber unsere Schule wäre für die heutigen Schulen schon eine Paradebeispiel der negativen Art gewesen. Lauter verwöhnte Kinder wohlhabender Eltern (mit ein paar Ausnahmen wie ich), die keine Respekt gelernt haben und nach dem Motto lebten "Was lacostet die Welt, Geld spielt keine Rolex". Bei uns wurde gekifft, gekokst, getrunken, das volle Programm und TROTZDEM hatten eine Reihe Lehrer die Schüler ohne Probleme im Griff und andere versagten total. Es ist also doch möglich trotz schlechtem Elternhaus Schüler zu führen.

Natürlich wäre es schön wenn das Ganze schon von klein auf im Elternhaus so stattfindet. Darüber müssen wir ja gar nicht diskutieren.

Viele Grüsse,
Chrissie

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WIE sollen Kinder Respekt vor Lehrern bekommen...

Antwort von Frosch am 20.09.2006, 14:54 Uhr

...wenn sie diesen nicht von den eigenen Eltern erfahren?

Wer keinen Respekt erfährt, kann anderen keinen Respekt entgegenbringen.

LG Antje

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Re: @mams

Antwort von mams am 20.09.2006, 14:57 Uhr

...Lauter verwöhnte Kinder wohlhabender Eltern...

Schlimmer finde ich persönlich die Kinder sozial schwacher Familien, die zum Teil null soziale Fähigkeiten mitbringen. Nicht umsonst gilt ja besonders die Hauptschule als ein Ort, an dem man mit Kuschelpädagogik nichts, aber auch gar nichts erreicht.

Nun ist das eine ganz andere Diskussion als ursprünglich. Und ich will die Lehrerschaft überhaupt nicht so hinstellen, als seien sie allesamt desillusioniert. Im Gegenteil. Die meisten leisten vorbildliche und bewundernswerte Arbeit, aber auch die erkennen, daß es ohne Sanktionen nicht geht. Lehrer müssen beides draufhaben: den Weg zur Einsicht des Schülern über Respekt und Ernst nehmen UND das, was Herr Bueb propagiert: Sanktionen bei Fehlverhalten ankündigen und durchsetzen, so daß bei Schülern gar nicht erst das Gefühl aufkommt, sie hätten nichts zu befürchten, wenn sie gegen geltende Schulregeln verstoßen.

Andrea

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@mams

Antwort von krueml am 20.09.2006, 15:38 Uhr

Ein Kind, dass im 1. Schuljahr (Grundschule!) seine Mitschüler mit dem Messer anfällt (bei uns so passiert) weil es aus einem reichen Elternhaus kommt aber die Mutter trinkt und der Vater den ganzen Tag im OP steht, dann ist das wohl kein Unterschied zu einem sozial schwachen Elternhaus (was für viele hier off. nur mit "arm" gleichzusetzen ist). Das ist nur eines von vielen Beispielen.

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@Frosch: DOCH!

Antwort von krueml am 20.09.2006, 15:39 Uhr

Q.E.D. in unserer Schule damals (sh. meine Postings). Deswegen würde ich das nicht mehr generell verneinen.

Viele GRüsse,
Chrissie

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Bildung ist ...

Antwort von raphael04 am 20.09.2006, 19:49 Uhr

wenn man "bedingslose Liebe" und "Mutterinstinkt" vergleicht ...

Hallo,

ja, natürlich haben Eltern Macht. Aber gerade bei Heike mutet es eben seltsam an, wenn sie diese Macht nutzen will.

Die 12jährige Schwester des in der Scheiße liegengelassenen Babys war unser Pflegekind. Wir (bzw. meine Eltern) haben das Kind nachts auf ihr Drängen hin aus der Wohnung der leiblichen Mutter geholt, die völlig besoffen auf der Couch lag. Meine Eltern haben daraufhin eine Strafanzeige wegen Kindesentzugs bekommen. Die Schwester ist mit ihrem kleinen Bruder auf viel Fürsprache eines Jugendamtmitarbeiters in ein Mutter/Kind-Heim gekommen und hat 6 Jahre später das Sorgerecht für ihren eigenen Bruder beantragt und auch bekommen. Sie war eine der wenigen, die NICHT zurück wollten. Aber auch erst beim x-ten mal, denn dieses Mädchen hatten wir mehrmals in Pflege ab dem 4. Lebensjahr ...

Und was wolltest du jetzt eigentlich kundtun? Worum ging es noch mal genau in diesem relativ kindischen "Ätsch"-Posting?

LG ... Marion

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Re: @mams

Antwort von mams am 20.09.2006, 21:03 Uhr

Sozial schwach bedeutet für mich zumindest nicht wohlhabend. Aber nicht nur das, sondern auch und vor allem bildungsfern. Ich bestreite nicht, dass es auch in wohlhabenden Gegenden soziale Probleme gibt. Aber es ist zumindest in Hamburg ein Riesenunterschied, ob Du in Mümmelmannsberg oder in Blankenese unterrichtest (falls Dir das was sagt). Im sozial schwachen Stadteil hast Du die Probleme geballt und in nahezu jeder Familie. Da ist der prügelnde und pöbelnde Jugendliche die Regel, während der bewaffnete Arztsohn aus Blankenese wohl nicht die Mehrheit stellen dürfte.

Mir geht es nur darum, die pädagogische Arbeit in sozialen Brennpunkten nicht mit der pädagogischen Arbeit in wohlhabenden Stadtteilen gleichzusetzen. Probleme gibt es in beiden, keine Frage. Sie ist nur in den sozialen Brennpunkten zumindest quantitativ höher.

Nun sind wir aber weit vom Thema ab, das gehört ja eher ins Schulforum ;o)

Andrea

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Re: @Mama Heike

Antwort von saulute am 21.09.2006, 13:36 Uhr

"Aber du traust einem 16jährigen nicht zu, dass er nicht versteht, dass Rauchen schädlich ist und dass er durchaus Vorbildfunktion hat? Oder habe ich dich jetzt mißverstanden?"

Ich glaube sogar Kinder wissen heutzutage, dass Rauchen schädlich ist, das ist aber kein Grund nicht zu rauchen. Denn Erwachsene tun es trotz des Wissens. Eine Mutter hat auch eine Vorbildfunktion und schleppt ihr Kind ins Mc Donalds und sich dessen beuwßt, dass McDonalds nicht gesund ist.

Also sei nicht so idealistisch. Es gibt wirklich wenig Jugendliche und Erwachsene, die rein aus Einsicht, wie schädlich es für sie ist und welche Vorbildsfunktionen sie haben, nicht rauchen. Die meisten rauchen nihct, weil es ihnen nicht schmeckt, oder weil sie es noch nie angefangen haben.

Und die meisten RAucher wissen über den schaden und rauchen weiter.

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