Guten Tag
Mein Baby -6 Wochen- spuckt häufig nach dem Stillen, so dass sich auf dem Laken etwas größere Flecken bilden. Sie hat auch häufiger Blähungen, zumindest windet sie sich manchmal beim trinken oder danach. Zuletzt hat sie manchmal Probleme beim Trinken, weil aus der einen Brust zu viel kommt, sie weint dann und setzt ab. Ich hatte schon fast einen Milchstau, Brust steinhart, heiß und 38 Grad Temperatur. Deshalb versuche ich nun häufiger zu Stillen. Gestern hat sie sich allerdings richtig übergeben beim Trinken. Es war dann alles voller Milch, meine Hose, der Pullover meines Mannes der sie übernommen hat, es kam zwei mal hintereinander schwallartig eine erschreckende Menge an Flüssigkeit raus, so wie bei einem Erwachsenen der ersucht. Wir haben eine riesen Schrecken bekommen. Sonst ist sie aber fit, hat normal weichen Stuhlgang.
Kann dies eine Überfütterung gewesen sein oder spricht das für Magen Darm Probleme?
von
Emamuelle
am 01.01.2024, 09:08
Antwort auf:
Erbrechen
Liebe Emamuelle,
mit Muttermilch kann dein Baby nicht überfüttert werden, mach dir keine Sorgen.
Das Spucken ist in der Regel ein ganz normales Symptom dafür, dass der Magenpförtner-Muskel noch nicht richtig schließt, was bei kleinen Babys völlig normal ist.
Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor).
Fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden.
Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen.
Nimmt dein Baby gut zu?
Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind.
Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern.
Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau.
Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt?
Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.01.2024