STILLBABY verweigert Tee und Wasser - HILFE!!

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: STILLBABY verweigert Tee und Wasser - HILFE!!

hallo ihr, mein problem steht schon oben. meine kleine ist fast 5 wochen und will nur muttermilch. sie trinkt keinen fencheltee und kein wasser. weder aus der flasche noch vom löffel. sie brüllt wie am spieß und wehrt sich. was soll ich denn tun? bei der hitze braucht sie doch zusätzlich was an flüssigkeit! ich kann sie doch nicht alle 20 minuten anlegen!! (laut hebamme und kinderarzt stille ich eh schon zu oft - ca. alle 1-2 stunden tagsüber, z.T. auch nachts alle 2 stunden seit es so heiß ist) bitte gebt mir tipps!! will morgen mal so ne flasche kaufen mit brustähnlichem aufsatz. welche flüssigkeiten kann ich ihr denn noch geben, bzw. welche tee? danke im voraus, simone mit melanie (die doch wieder mit milch ganz erschöpft eingeschlafen ist)

Mitglied inaktiv - 25.07.2006, 21:44



Antwort auf: STILLBABY verweigert Tee und Wasser - HILFE!!

? Liebe Simone, das Baby weiß schon was es braucht und wann es etwas braucht. Mindestabstände oder sonstige Einschränkungen beim Stillen sind nicht ratsam! Muttermilch enthält alles, was ein Baby in den ersten sechs Monaten braucht und Flüssigkeitsmangel bei einem voll gestillten Baby entsteht allenfalls, wenn das Kind krank ist (Erbrechen/Durchfall) oder wenn es nicht nach Bedarf gestillt wird und damit zu selten an der Brust trinken darf. Die Gabe von Tee ist auch mehr als überflüssig. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass ausschließlich Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt im Sinne von ausschließlichen Stillen, wie es empfohlen wird). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 26.07.2006



Antwort auf: STILLBABY verweigert Tee und Wasser - HILFE!!

Hallo! Erstmal immer mit der Ruhe, du brauchst keine Flasche kaufen, Stillen reicht vollkommen aus, auch bei der Hitze. Und lass dich bloss nicht verunsichern, du machst das genau richtig: wenn es so heiss ist, muss man halt öfter stillen, geht ja auch (hoffentlich) wieder vorbei , die Hitze!!!Dein Kleines weiß ja anscheinend auch genau, was richtig ist... :)Also - halt durch! Grüße von Anne

Mitglied inaktiv - 25.07.2006, 21:54



Antwort auf: STILLBABY verweigert Tee und Wasser - HILFE!!

Hi :o) Dein Kind bekommt ausreichend Flüssigkeit über die MuMi, du mußt ihr also keine zusätzliche Flüssigkeit wie Wasser oder Tee geben. Und warum solltest du dein Kind nicht alle 1 - 1,5 h stillen? Ich stille mein Kind auch nach Bedarf, da schaue ich auch nicht auf die Uhr - finde es aber schon komisch, dass deine Hebamme u. dein KiArzt das als zu oft empfinden! Wir trinken ja auch wenn wir Durst haben u. richten uns nicht nach irgend einer Zeitvorgabe! Vor allem bei diesen Temperaturen ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Kind öfter mal an die Brust will. Du machst das schon richtig!! Laß dich da mal bloß nicht verunsichern! Liebe Grüße Betty mit Stella (8 Monate)

Mitglied inaktiv - 25.07.2006, 21:54



Antwort auf: STILLBABY verweigert Tee und Wasser - HILFE!!

Hallo! Ich hänge dir mal die Antwort von Frau Welter an: Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Zur eingehenderen Information hänge ich Ihnen den Artikel einer Kollegin an. LLLiebe Grüße Biggi Welter Ist zusätzliche Flüssigkeit für gesunde, voll gestillte Babys notwendig? Von Denise Both, IBCLC Immer wieder wird stillenden Müttern gesagt, dass Muttermilch alleine für ihr Kind nicht ausreichend sei und sie unbedingt Tee oder Wasser zugeben müssten. Die für diese Empfehlung angeführten Gründe sind vielfältig, stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen zur Stillförderung, die UNICEF und WHO im Rahmen ihrer Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus" veröffentlicht haben. Zusätzliche Gaben von Tee, Glukoselösung oder Wasser sind bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby, das ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wird, nicht notwendig und können den Stillerfolg erheblich gefährden. Auch wenn unter unseren westlichen Verhältnissen nicht zu erwarten ist, dass das Kind durch verunreinigtes Wasser Schaden nimmt, so können sich zusätzliche Flüssigkeitsgaben bei einen Neugeborenen auf andere Weise auswirken. Zusätzlich gegebene Flüssigkeit füllt den Magen des Babys und verringert so sein Interesse am Gestilltwerden. Ein Baby, dessen Magen mit Tee gefüllt ist, erhält nicht genügend Kalorien. Tee und Glukoselösungen wirken sich störend auf das Stillen aus. Babys, die derartige Flüssigkeiten erhalten, neigen dazu, mehr an Gewicht zu verlieren als Babys, die ausschliesslich gestillt werden. Zusätzlich verabreichter Tee (oder Glukoselösung) trägt zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Untersuchungen haben ergeben, dass die Bilirubinwerte eines Babys um so höher liegen, je mehr Tee es in den ersten Lebenstagen erhalten hat. Das Mekonium (erster Stuhlgang) ist sehr bilirubinreich. Kolostrum hat eine abführende Wirkung und hilft dem Baby bei einer beschleunigten Ausscheidung des Mekoniums. Dadurch wird der Bilirubinwert niedrig gehalten. Zusätzlich gegebener Tee hingegen regt nicht zu Darmbewegungen an, verursacht eine Rückabsorption des Bilirubins in den Körper des Babys und trägt somit zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Auch während einer Phototherapie bei verstärkter Neugeborenengelbsucht sollte das Kind bevorzugt häufig Muttermilch statt Tee erhalten Wird Flüssigkeit mit einer Flasche gegeben, kann dies zu Stillproblemen, einer Schwächung der Saugfähigkeit oder Ablehnung der Brust führen. Ein Neugeborenes kann auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren. Eine Saugverwirrung kann zu gravierenden Stillproblemen führen. Auch bei heissem Wetter ist es nicht notwendig zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Muttermilch genügt auch in dieser Situation als vollwertiges Nahrungsmittel und enthält genau das richtige Verhältnis von Flüssigkeit und Nahrung, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen. Wichtig ist jedoch, dass die Mutter das Baby nach Bedarf stillt, was bei heissem Wetter häufiger der Fall sein kann. Quellen: Mohrbacher und Stock: The Breastfeeding Answer Book, 1997 Lauwers und Shinskie: Counseling the Nursing Mother, 1999 Goldberg und Adams: Studie veröffentl. im Arch. Dis. Child, 1983 Sachdev, Krishna, Puri et al.: Zusätzliche Flüssigkeit für voll gestillte Kinder im Sommer in den Tropen, Lancet 1991

Mitglied inaktiv - 26.07.2006, 09:19



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