September 2017 Mamis

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Geschrieben von gespenst am 17.03.2019, 8:10 Uhr

Antipädagogik

"Gibt es jemanden der das schon so lebt mit seinen Kindern?"

Ich glaube, wirklich "so" leben, kann man das nicht, wenn man noch einen einigermaßen praxistauglichen Alltag aufrechterhalten will.

Was da formuliert wird, ist für mich zunächst mal ein Theorie und die macht auch durchaus Sinn. Ich finde es tatsächlich fragwürdig, dass es immer noch mehr oder weniger Standard ist, Kindern relativ willkürliche Regeln (Du gehst um 8 ins Bett / Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt ...) aufzuzwingen und das dann als elterliche "Konsequenz" zu verkaufen. Das versuche ich zu vermeiden und bemühe mich wirklich, nur auf Regeln oder Zwängen zu beharren, die wirklich unumgänglich sind.

Solche gibt es aber nun mal einfach, weil sich ein Kind ja nicht im luftleeren Raum entfaltet, sondern unsere Gesellschaft, so wie sie ist und wie wir sie schätzen, nun mal darauf basiert, dass es bestimmte Regeln und Konventionen gibt. Im Text wird zum zum Beispiel die Situation als negatives Beispiel genannt, das ein Kind "zu einem bestimmten Zeitpunkt mit zur Oma muss". Was wäre also die praktische Konsequenz, wenn ich diese Situation vermeiden will? - Da ich meinen 3- oder 4-Jährigen ja schlecht alleine zu Hause lassen kann, sage ich den Besuch bei der Oma ab, die sich den Nachmittag umsonst freigehalten hat und nun alleine mit Kaffee und Kuchen zu Hause sitzt. Und bei sowas stößt die Theorie eben an ihre praktischen Grenzen, finde ich.

Würde man die Theorie wirklich radikal umsetzen, ginge das auch zu Lasten der Kinder, denn diese profitieren schließlich auch von sozialen Konventionen. Beispiel: Kind x hat eine Verabredung mit Kind y und freut sich darauf. Leider sagt Kind y kurzfristig ab, weil es heute doch keine Lust hat und nun lieber fernsehen will. Da die Eltern von Kind y antiautoritär sind, können sie nicht, wie es wahrscheinlich jeder von uns tun würde, sagen: "Wenn man etwas ausgemacht hat, muss man sich auch daran halten. Wenn du dich so verhältst, kann ich nichts mehr für dich ausmachen." Diese Situation wäre meiner Meinung nach weder gut für Kind x noch für Kind y.

Fazit: Ich finde den Ansatz schon gut, aber in der Praxis nur mit gewissen Einschränkungen umsetzbar.

 
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