Ausgekugelt am 03.09

Hallo ihr Lieben, ich habe nun länger nichts im Forum gelesen, da wir uns voll auf unsere kleine Prinzessin und das neue Zusammenleben konzentriert haben.
Amalia wurde am 03.09 mit einem Gewicht von 3530 Gramm, 51 cm Größe und 36 cm Hutmaß geboren.
Anbei folgt nun ein kurzer Geburtsbericht, der aber absolut nicht Standard ist

Am 31.08 ab ca 20 Uhr bekam ich Wehen, am nächsten Tag beim Frauenarzt wurde festgestellt, dass es keine Muttermundwirksamen Wehen wären und es sich nur um vorwehen handelte. An dem Tag war ich Vormittag übrigens zur Akupunktur mit rausschmeißer Nadel.
Am 01.09 wurden die Wehen immer stärker und wir entschlossen uns spät abends noch ins Krankenhaus zu fahren - Muttermund offen, aber ich war wohl noch zu gut drauf wurde mir gesagt und es wäre noch nicht so weit.
Am Donnerstag war meine Hebamme nochmal da um Entspannungsakupunktur zu machen - leider ohne Wirkung. Ich war auch nochmal beim Frauenarzt weil ich in der Nacht angefangen hatte zu bluten, aber es war alles okay. Er bekam mir, wie ich Wehen veratmete und sagte schon, dass es deutlich mehr wäre als am Vortag.
Also wieder nach Hause, zu Hause habe ich mich bewegt, habe gebadet und versucht auf Anraten die Wehen aufrecht zu halten. Am Abend haben mein Mann und ich 4 Stunden lang die Abstände der Wehen aufgeschrieben - wie schon die ganze Zeit seit dem 31.08 im 5-10 Minuten Takt. Als wir ins Bett wollten wurden es längere Abschnitte und wir entschieden zu schlafen. Schlagartig wurden die Wehen im Bett stärker, so doll, dass ich gegen 23 Uhr gesagt habe wir müssen los, das können keine vorwehen mehr sein.
Um ca. 24 Uhr kamen wir im Krankenhaus an und bekamen einen mehr als Geburtsreifen Befund- der Muttermund war 7cm auf. Wir dachten, dass unsere kleine noch vorm Morgengrauen das Licht der Welt erblickt. Leider zog es sich dann sehr und ging seeeehr langsam voran. Um etwa 10 Uhr morgens empfahlen die Hebammen eine PDA. Der Muttermund war schon nahezu vollständig offen, aber die letzten Tage zehrten offenbar an den Kräften vom Baby und von mir. Sie schlief laut CTG schon viel und ich sollte dies auch dringend tun, da die richtige Geburt noch erst kommt. Außerdem hoffte man, dass sie durch die Entspannung eher den Weg finden würde, denn ihr Köpfchen drehte sich nicht richtig ein. Also stimmt ich zu uns es gab ein PDA - Wahnsinn, plötzlich konnte ich sogar schlafen und spürte nichts mehr. Wir lagerten mich im 15 Minuten Takt auf die linke und rechte Seite, aber es ging weiter nur langsam voran. Nach einiger Zeit kamen Hebamme, Gyn und Oberarzt rein und baten mich eine Entscheidung zu treffen, da sonst die Gefahr von Komplikationen weiter steigen würde - entweder sie bekommt Hilfe durch die saugglocke oder es wird ein Kaiserschnitt gemacht. Nach knappen 68 Stunden Wehen hatte ich keine Lust auch noch einen Kaiserschnitt zu erleben und entschied mich für die Glocke und plötzlich ging alles sehr schnell in 15-20 Minuten und 3 Wehen war sie da und wir nach einer sehr langen Geburt Eltern. Wie abgesprochen musste sie sofort vom Kinderarzt untersucht werden, in ersten Moment war sie sehr blau und atmete nicht, aber zum Glück konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Schlussendlich stellte sich heraus, dass sie die Nabelschnur um den Hals und die Beine gebunden hatte. Vermutlich kam sie daher auch nur so langsam voran.
Auch, wenn das jetzt nicht so prickelnd klingt muss ich sagen, dass ich positiv aus dieser Geburt hervorgehe. Sie war zwar lang, aber ich konnte bis fast zum Schluss alles ohne Schmerzmittel aushalten und bin sicher, dass wenn es schneller gegangen wäre ich es auch komplett geschafft hätte. Ich bin sehr stolz auf mein Baby und mich, denn auch für sie war es eine lange und anstrengende Geburt. Ich habe das Gefühl, dieses Erlebnis hat uns als Familie direkt noch mehr zusammengeschweißt und wir sind unbesiegbar Es mag paradox klingen, aber es war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben für mich.

An alle Mädels die schon ausgekugelt haben - ihr seid der Wahnsinn!
An alle die noch brüten - ihr schafft das und werdet als Heldinnen daraus hervorgehen