Geburtsbericht - Achtung lang

So, nun komme ich auch endlich dazu meinen Geburtensbericht zu schreiben.

Nachdem ich nun einige Tage über dem Termin war und die sanften Einleitungsversuche (Tee, Nelkentampons, warme Bäder) keine Wirkung gezeigt haben, ich aber medikamentöse Einleitung immer noch ablehnte, schlugen mir die Ärzte Einleitung mittels Dilapan-Stäbchen vor. Gesagt, getan. Am 9.4. vormittags wurden mir zwei Stäbchen eingesetzt. Gegen Abend fingen die ersten unregelmässigen Wehen an, die die ganze Nacht anhielten, aber nicht stark genug waren um in die Klinik zu fahren. Ich konnte damit auch noch, wenn auch sehr unruhig schlafen. Nächsten früh wurden die beiden Stäbchen durch drei neue ausgetauscht. Ab Mittag (12 Uhr) wurden die Wehen regelmässiger und stärker, so dass wir uns um 12:30 auf den Weg in die Klinik gemacht haben. Dort angekommen hatte ich alle 5 min Wehen. Mir wurde erstmal eine Badewanne eingelassen und der Kreissal gerichtet (nachdem es nicht so viel los war, durfte ich mir sogar einen aussuchen). Gegen 15 Uhr wurde wieder ctg geschrieben und abgetastet (Wehen alle 3/4 Minuten, Muttermund 4 cm). Ab da wurden die Wehen immer stärker und ich hatte richtig Mühe sie zu verartmen, hatte aber irgendwie trotzdem das Gefühl, dass nichts vorangeht. Um 16:30 wurde nochmal untersucht Muttermund immer noch 4-5 cm und ein seltsames Gesicht der Hebamme, sie würde beim tasten nicht die Fontanelle spüren, sondern das Gesicht. Es wurde eine Ärztin mit Ultraschall dazugehollt. Und tatsächlich hat sich der Kleine in die Gesichtslage gedreht . Ich war bis dahin total erschöpft und fertig und wusste gar nicht wie ich diese Geburt zu Ende bringen soll. Die Hebamme war richtig super, hat mich die ganze Zeit ermuntert und mir gut zugeredet, dass ich das alles schaffe. Wir einigten uns auf eine PDA, sie meinte wenn ich dann mich etwas entspannen und erholen kann, vielleicht sogar ein Stündchen schlafen, dann geht alles ganz schnell. Ich stellte mich selbst auf ein Kaiserschnitt ein, da ich echt kein Ende sah und mit der Kraft am Ende war. 17 Uhr wurde die PDA gemacht, kurz drauf gab es einen Schichtwechsel bei den Hebammen. Es kam eine, die als Spezialistin für Gesichtslagen gilt. Nachdem die PDA wirkte, ging es mir tatsächlich sehr schnell sehr viel besser. Erst wurde noch ein Versuch unternommen das Kind zur drehen, der aber nicht gelang, also musste mein Kleiner mit Kinn voran geboren werden. Die Hebamme hat mich super unterstützt und angeleitet, dabei auch die ganze Zeit erklärt was gerade passiert und was als nächstes geschehen soll. Als das Köpfchen geboren war, sah man dass die Nabelschnur um den Hals gewickelt war. Diese war aber lang genug, dass man die einfach abwickeln konnte. So dass gegen 20:48 unser Sonnenschein etwas zerknautscht und mit blauen Schnutte, aber völlig gesund und munter zur Welt kam. Ich hatte dabei das Glück völlig verletzungsfrei zu bleiben, dass wir erstmal über eine Stunde bekamen um den Kreissal einfach nur für uns drei zu haben, bevor der Kleine zum waschen, wiegen ect. mir wieder angenommen wurde.
Die Geburt lief etwas anders als ich es mir vorgestellt hatte, gerade weil die erste Geburt drei Stunden kürzer war und ich diese ganz ohne Schmerzmittel gemeistert hatte, aber es war trotzdem eine schöne Geburt. Gerade die Hebammen haben mich super betreut, beraten, aufgebaut und angeleitet. Sowas ist wirklich extrem viel Wert. Ich fühlte mich zu jedem Zeitpunkt dort richtig gut aufgehoben, auch als ich echt fertig war. Das wünsche ich allen Frauen, die noch entbinden müssen. Die Ärzte haben sich komplett im Hintergrund gehalten und den Hebammen die Führung überlassen und genau so habe ich mir das auch gewünscht.