Oktober 2020 Mamis

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von Silvabo  am 09.12.2020, 16:10 Uhr

Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Ihr Lieben, ich habe nun endlich die Muße, von unserer Geburt zu berichten.
Ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass die dritte Geburt so schief geht...

Am 28.10. war ich Morgens bei meiner FA zur Kontrolle - da bereits 6 Tage über Termin.
Zunächst schien alles gut, aber dass CTG war an dem Morgen sehr schlecht und die Kleine viel zu ruhig, so dass mich meine FA auf direktem Weg ins KH geschickt hat.
Wir haben unsere Jungs zur Oma gebracht und sind dann auch gleich weiter ins KH gefahren. Nachdem auch dort dass CTG nicht berauschend war, wurde die Einleitung mittels Gel beschlossen. Mittags gab es die erste Dosis. Der Befund war aber noch völlig Geburtsunreif. Es war natürlich bekannt, dass mein erstes Kind eine Not Sectio war (Fritz hatte die Nabelschnur um den Hals, war aber gesund und munter und auch der Kaiserschnitt verlief damals relativ ruhig und problemlos). Die zweite Geburt 2 Jahre später war sehr anstrengend und letztendlich mit Hilfe der Saugglocke, aber auf natürlichem Weg.

Nun frage ich mich im Nachhinein, ob an dieser Stelle bereits ein Fehler gemacht wurde und bei Zustand nach Sectio überhaupt mit Gel hätte eingeleitet werden dürfen.

Mein Mann fuhr jedenfalls erstmal wieder nach Hause und ich bin spazieren gegangen. Ich hatte Nachmittags schon leichte und regelmäßige Wehen, aber alles noch entspannt. Zum Abend hin wurden sie schon stärker und waren dann beim CTG um 19 Uhr ca gut zu sehen. Der MM war dennoch erst bei 2 cm und es hieß, dass wird heute nichts mehr. Mein Mann war um 20 Uhr noch mal da, während immer noch am CTG war und dass 2. Mal Gel bekam. Auch er sagte, puuuh, dass sind ja schon ganze Ausschläge und ich find während dessen auch schon ganz schön an zu pusten. Nichtsdestotrotz wurde er erstmal heim geschickt (sollte benachrichtigt werden, wenn es los geht) und ich aufs Zimmer. Um 22 Uhr sollte ich noch mal zum CTG kommen. Bis dahin wurden die Wehen minütlich schlimmer und ich konnte mich nicht mehr ablenken.
Um 22 Uhr bin ich wieder zum Kreissaal, konnte kaum noch Laufen und hatte wirklich schon heftige Wehen. Auf dem Weg ist mir die Blase gesprungen, was die Hebamme ein paar Minuten später bestätigte. Trotz der jetzt heftigen Wehen, war der MM erst bei 3cm und ich wurde nach dem CTG mit einer Schlaftablette und Buscopan wieder zurück auf Station geschickt! Ich solle doch noch ein paar Schlafen und mich ausruhen... Das habe ich 1 Stunde ausgehalten und bin dann gen 23:30 Uhr wieder zurück gekrochen. Mittlerweile hatte ich kaum noch Abstände zwischen den Wehen und mehr geschrien als veratmet.
Wenigstens durfte ich nun im Kreissaal bleiben. Die Hebammen an dem Abend - ich meine, es waren 3 verschiedene da, kannte ich alle nicht. Und irgendwie kam immer nur kurz Jemand rein, hat untersucht und ist wieder raus gerauscht. Von da an beginnt mein Trauma... ich habe kurze Zeit später wirklich nur noch gebrüllt, keine Pausen mehr zwischen den Wehen, die Ausschläge waren jenseits von gut und böse. Das ging gefühlt ewig so und jedes Mal, wenn eine Hebamme rein schaute, hieß es nur, MM 4cm, 5 cm, ja, gleich könnten wir nach eine PDA schauen, jetzt ist gerade keine Zeit etc... Ich habe wirklich nur noch schreien können und fühlte mich so hilflos, wie noch nie in meinem Leben... Irgendwann habe ich ein Reissen gespürt und es lief wieder Flüssigkeit, aber die Hebamme meinte, dass wäre immer noch der Blasensprung. Das war der Zeitpunkt, wo ich keine Wehen mehr hatte, sondern nur noch einen konstanten Schmerz, als wenn ein Feuerbeil in meinem Unterleib stecken würde. Irgendwann konnte ich vor Schreien und Schmerzen auch nicht mehr wirklich sprechen... Was ist mit meinem Mann??? Den können Sie anrufen hieß es und wieder war die Hebamme verschwunden. Ich habe verzweifelt nach dem Handy an meinem Kopfende getastet und auf die Wahlwiederholung gedrückt. Bitte komm - zu mehr war ich nicht in der Lage und habe dass Telefon auf den Boden geschmissen. Das war um 3:30 Uhr. Das CTG wurde zusehends schlechter, irgendwann war eine Assistenzärztin da und ich wurde "angeschnauzt", dass ich besser atmen und mithelfen müsste. Sauerstoff wurde mir in die Nase gepustet, aber Niemand hat auf mich gehört. Ich habe immer wieder versucht zu sagen, dass ich keine Wehen spüre, nur noch Dauerschmerz und ich war einfach völlig ausser Stande noch irgendwie zu Helfen. Dann kam relativ schnell ein Oberarzt dazu (im übrigen alles Leihärzte und Hebammen, da dass Stammpersonal im Sommer um die Hälfte reduziert wurde) und dieser hat versucht, unsere Tochter per Saugglocke raus zu holen. Wieder sollte ich mithelfen und Pressen, aber ich konnte es wirklich nicht mehr. Mein Mann kam in der Situation dazu, da war es 3:50 Uhr und war erstmal nur perplex, dass so viele Leute um mich herum stehen. Mittlerweile waren 2 Hebammen und 2 Ärzte da. Wo waren die bitte vorher??? Mittels Saugglocke tat sich rein gar nichts und als sich dann auch mein Puls sowie die Herztöne des Kindes verabschiedet hatten, wurde endlich reagiert und die Not OP ausgerufen. Ab dem Zeitpunkt weiß ich nichts mehr. Irgendwer hat mir auf dem Weg in den OP die Narkose verpasst und das wars... Um 4:30 ist unsere Tochter Rosa geboren.
Stunden später bin ich wieder aufgewacht und habe mein unglaublich süßes Mädchen in die Arme gelegt bekommen. Ich dachte, es wäre alles gut - Kind gesund. Mein Mann war sehr blass und hat erstmal gar nichts gesagt, auch die Hebamme der Frühschicht war sehr verhalten. Ich habe ein paar Tage gebraucht, bis ich verstanden habe, was wirklich passiert ist und eigentlich hat mich die Oberärztin bei der Abschlussuntersuchung erst richtig aufgeklärt. Meine Gebärmutter ist unter den Wehen komplett aufgerissen - quer und noch mehr längs. Der Mutterkuchen hatte sich zu unserem Glück in den offenen Uterus geschoben und war noch nicht ganz abgelöst - dass hat uns quasi das Leben gerettet.
Letztendlich hatte auch Rosa die Nabelschnur um den Hals, so dass sie während der OP noch wieder durch das Becken zurück geschoben und aus dem Bauch geholt wurde. Der Uterus musste mehrfach und doppelt vernäht werden. Die äussere Narbe ist doppelt so groß, wie ein normaler Kaiserschnitt und sehr schief - auf Grund der Eile. Ich habe relativ viel Blut verloren und musste einige Tage am Antibiotikatropf hängen, habe es aber den Umständen entsprechend gut überstanden. Unsere Kleine hat es wie durch ein Wunder völlig unbeschadet überstanden. Ich weine immer noch fast täglich, auch wenn es mir körperlich schon wieder sehr gut geht. Diese unglaubliche Hilflosigkeit und dazu das Gefühl, versagt zu haben. Mein Urvertrauen ist mehr als angeknackst und ich werde wohl noch längere Zeit daran zu knabbern haben...
Aber jedes Mal wenn ich dieses zauberhafte Wesen und auch meine 2 "großen" Jungs anschaue, ist der ganze Schmerz erst mal vergessen.

Ich hoffe, ich habe nicht zu wirr geschrieben... Auf jeden Fall tut es gut, dass Ganze endlich mal niederzuschreiben. Irgendwann werde ich hoffentlich auch darüber sprechen können, um meinen Kopf wieder klar zu bekommen.

Genießt Eure Zauberwesen, auch wenn die ersten Wochen oftmals hart sind...
Ich lese hier mit und versuche, mich auch ab und an zu Wort zu melden!

 
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