März 2020 Mamis

März 2020 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von diesesüßen, 34. SSW am 13.02.2020, 9:01 Uhr

Gründe für Einleitung oft an den Haaren herbei gezogen!

Ihr lieben
ich möchte wirklich niemandem auf die Füße treten und freue mich auch über alles, dass Nicole und ihr Baby die Einleitung gut und weitgehend unbeschadet überstanden haben!!! (Und dass diese Einleitung medizinisch wirklich notwendig war möchte ich auch nicht bezweifeln...)

Trotzdem muss ich mir jetzt meine langsam aufkommende Wut mal von der Seele reden... Wenn man sich (wie ich) jahrelang mit dem Thema Geburt eingehend beschäftigt (auch ohne Arzt, Hebamme oder Krankenpfleger zu sein) scheint sich doch deutlich heraus zu kristallisieren, dass die meisten Einleitungen einfach völlig völlig völlig unnötig vollzogen werden. Und so so so oft in traumatischen Geburtserfahrungen für Kind und Mutter enden...

Zum Beispiel ein sehr sehr häufiger Grund: "Über Termin"
Was - um Himmels Willen! - bedeutet das schon...? Man sagt doch, drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem - ach so ernst genommenen (dabei ursprünglicheigentlich nur als grobe Orientierung dienender) - ET ist PÜNKTLICH! Das heißt auch ET+14 noch kein Grund zur Unruhe! Aber... man wird schon ab Woche 30 in Deutschland zum (meiner Meinung und Erfahrung nach vor der Geburt völlig unnötigen!) CTG geschickt, ab Termin soll man jeden zweiten Tag zum Arzt. Als Frau hat man heut zu Tage schon zwei Wochen vor ET ohne Wehen das Gefühl: O Gott, da stimmt etwas nicht! Man ist das traurig... Dabei stimmt ALLES! Das Kind braucht noch Zeit, das ist alles.

Dann heißt es oft (wie auch bei mir ab ET+7) von ärztlicher Seite: "Zu wenig Fruchtwasser. Plazenta verkalkt. Das Kind wird ergo nicht mehr gut versorgt." Wie bitte? Es bewegt sich jeden Tag über Stunden munter in mir hat nach wie vor Schluckauf usw. Wenn es sich gut bewegt heißt das, dass es auch gut versorgt ist! Niemand klärt einen darüber auf (was Jahre später aber bezeichnenderweise eine Ärztin bei einem Gespräch mit mir am Rande erwähnt hat), dass die Fruchtwassermenge immer gegen Ende abnimmt und die Plazenta langsam verkalkt. Viele gehen sogar davon aus, dass diese Tatsachen mit den Startschuss für die Geburt geben (was ja noch nicht komplett erforscht ist). Na, wunderbar!

Es wird uns Frauen so viel von unserem Gefühl "dem Kind geht es gut!" und unserer eigenen Verantwortung abgesprochen. Wir begeben und so früh in der SS in die Hände der Ärzte (dabei sind wir doch einfach nur schwanger...), dass wir nicht mehr vertrauen in unser Gefühl und in unseren Körper und unser Kind, dass sie genau wissen, was sie tun! 99% der SS müssten doch eigentlich gut laufen, die Natur hat alles so eingerichtet, dass sie möglichst gute Chancen hat zu überlebten. Warum dann so meeeega viele Einleitungen und eine Kaiserschnittrate von katastrophaslen 30% in Deutschland?

Müsste/Könnte man nicht erst ab etwa ET + 14 langsam mal (wenn man als Frau das möchte) schauen lassen ob das Ultraschallgerät und die Ärzte mein Gefühl, dass es dem Baby nach wie vor wunderbar geht, bestätigen? Zumal der ET ja nur nach dem 1. Tag der letzten Regel berechnet und deshalb sehr ungenau ist. Außerdem wird er aufgrund der Annahme errechnet, dass eine SS "40 Wochen nach der letzten Periode." Naja, manche Frauen bluten halt 4 Tage, manche 8. Da gibt es also auch schon Spielraum...

Und noch ein paar andere "Gründe":

KIND ZU GROSS (sehr oft um nur 500g verrechnet... Ups! und: der Körper schafft das in einer entspannten Atmosphäre schon!!!) , KIND NICHT GEWACHSEN (na dann soll es doch noch ein bisschen in der für das Kind optimalen Umgebung bleiben! Zumal es doch auch Wachstumsschübe hat und die Wachstumskurve nicht kontinuierlich bergauf gehen muss... oder sagt das irgendjemand!?), AUFFÄLLIGES CTG (die Herztöne des Kindes werden einfach nicht besser vom auf dem Rücken liegen, beispielsweise, was einem immer und überall gesagt wird. Aber dann beim CTG ist es plötzlich normal?), KAISERSCHNITT BEIM VORIGEN KIND (oft Jahre her, Wehensturm durch Einleitungsmedikante, zu wenig körpereigene Hormone die bei einer natürlichen Geburt das Gewebe elastisch und weich machen, Uterusruptur oder drohende... und: nächster Kaiserschnitt oder - wie bei meiner Schwester - Saugglocke, Kristellern und Dammriss bis zum After... .....)

Und noch ein Gedanke:
Für die Kliniken sind natürliche Geburten (ohne oder mit wenig Medikation) ein Minusgeschäft - sie müssen also eine bestimmte Kaiserschnittrate erreichen um überhaupt Gewinn zu machen. Auch jede Medikation und jeder Eingriff kann abgerechnet werden.

Ich bin sehr dankbar, dass wir ausgebildetes Personal in Deutschland haben, für Notfälle. Es sollte allerdings der absolute Normalfall sein, dass wir von guten, komplikationslosen, reibungslosen Geburten hören und lesen, die von alleine beginnen und wo die Hebammen und Ärzte im Hintergrund sind, falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass sie gebraucht werden. Und nicht anders herum. Das ist meinem Gefühl nach eine Katastrophe, denn unsere Babies und unsere Körper wissen genau was sie zu tun haben - immerhin haben sie es auch bis hierhin geschafft. Jedes Kind und jede Frau haben es verdient in die "Welt der Geburt" einzutauchen, ohne unnötige Störung von außen.

Ach ja... in diesem Sinne:
ich bin gespannt auf eure Gedanken und Erfahrungen!

Herzlichen Gruß

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzen 10 Beiträge im Forum März 2020 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.