Langer Geburtsbericht! Statt Hausgeburt Not OP

Geburtsstillstand…. Dann eben Klinik
Ich sage ganz klar vorweg: an sich ist das kein schöner Bericht. Gut gelaufen ist weniges. Aber wir sind zufrieden, nicht abgeschreckt oder traumatisiert, ach wenn mit das Erlebnis der schmerzhaften Geburt schon fehlt.

Eine HG wurde es leider nicht. Start war ein hoher Blasenriss mit Tröpfchen die beim Niesen weg flogen. 3 Stunden später hatte ich wehen, sofort in kurzen Abständen, aber bewirkten…. Nix. Nach 18 Stunden bat ich meine Hebamme abzubrechen. Sie fand es weniger gut aber kam dem nach. Ich hatte früh Presswehem, lange bevor die kleine gut lag, MuMu stand noch und GMH 6 bis 7 cm. Ich wollte nicht mehr. Die 7 cm hab ich in einer Stunde raus geweht…. Mein Freund und ich standen heulend im Flur. Ich, weil überfordert von der plötzlichen Intensität. Er, weil überfordert von mir
Ein Krankentransport unter wehen ist übrigens weder schlimm noch schön. Man fuhr sehr behutsam, es gab noch einen Teddy und dann ging’s in die Uni.

Da wurde es dann weniger toll. Ich wartete unter massiven Schmerzen fast 6! Weitere Stunden auf die PDA, bei vollen Presswehen im 2 Minuten Takt die nicht genutzt werden durften. Sowas qualvolles kann man sich kaum vorstellen! Die Hebammen waren sehr bemüht um die Situation aber ich war auf…. Also haben sie ordentlich ihr fett weg bekommen (hab mich aber entschuldigt). Bekam wegen der schwere meines stillstandes 2 eigene Hebammen, die auch dauerhaft beschäftigt waren. Ich konnte nichts mehr allein. Auch kein pipi machen, es folgten mehrmals einmalkatheter (4 mal glaube ich, habe Lücken).

Mal am Rande: essen und ein ambitionierter Partner sind Gold wert! Mein Schatz hat mit mir jede wehe veratmet, mich gehalten, gestützt, unschönes gesehen… und entgegen all seiner Ängste fand er es weder traumatisch noch eklig. Aber in eine Klinik möchte er nicht nochmal…

Die PDA (bekam ich um 2 Uhr, in der Klinik war ich gegen 20 Uhr, hielt insgesamt 4 Stunden. Wir versuchten in dieser Zeit den muttermund manuell zu dehnen, zu massieren, mich dauernd anders zu lagern (ab Klinik bekam ich natürlich verbot zu laufen, wovor ich so Riesen Angst hatte… ) Das war wirklich das, was mir am meisten Schmerzen bereitete.
Die Blase wurde gesprengt bevor die PDA kam. Der Schmerz und Druck war ab da kaum noch zu halten. Ich habe so um Hilfe gefleht und geweint… nix. Hat keine sau interessiert. Hab immer nur auf die Schüssel, ich solle atmen und nicht pressen. Gegen stundenlange Presswehen, witzig…. Habe es trotzdem versucht und jedes mal geheult weil ich mich so geärgert habe, dass ich nicht gegen halten konnte.

Wir arbeiteten wie die doofen unter PDA aber der MuMu blieb bei 7 cm. Die Ärztin kam dazu. Pressen unter Anleitung. Kein Erfolg, sie kam nicht an der symphyse vorbei. Bis 6 Uhr ging das so… dann war die PDA raus und sie gaben mir wehenmittel. Gegen mein wissen wurde es mehrmals erhöht. Schmerzmittel gab’s keine mehr. Die Schmerzen waren einfach nicht von dieser Welt…. So sinnlose wehen, man konnte die nicht zu ordnen. Aber trotzdem, weiter pressen, mit selben Ergebnis, ich hatte jedoch einfach keine Kraft mehr. Also wollten sie Kristellern. Da war der Bogen überspannt und ich stieß die Ärztin weg. Es reichte. Man drohte mir dann eben mit KS wenn ich nicht mit Spiele. Ich warf der Ärztin noch an den Kopf, das sie als Assistentin ohnehin nix zu melden hat, sie müsse den Chef fragen. Das hat sie mit geschützter Lippe dann auch.

Wie erwartet (und ich wollte es auch mittlerweile) hat er um mein Einverständnis für einen zeitigen KS gebeten. Ich gab es sofort, es war wirklich sinnlos. Nach 30 Stunden…. Keine Kraft mehr. Es gab wehenhemmer (ich spuckte direkt los, ein teuflisches Zeug!) Und dann gingen wir , samt Mann, in den OP. Man bot uns dort das bonding an als Entschädigung. Wir haben uns sooo gefreut!
Schnitt gemacht. Gewartet, war alles gut. Und dann merkte ich plötzlich das reißen. Natürlich, es lief ja nicht schlecht genug. Also schoss man mich mit kitanest weg. Mein Partner erzählte mir nur was er hörte…. Und dann schrie sie! Zwei mal. Durch den Drogenschleier sah ich sie neben mir… blutig verschmiert, blau und roch arg nach FrischBlut. Ich war sofort hin und weg! Mein Schatz ging zum Kinderarzt mit ihr (FW in den luftwegen) und kam dann mit ihr wieder. Literweise pipi in den Augen und legte er sie neben mich, Wo Ich endlich gucken durfte! Wunderschöner Augenblick! Nur da war das Problem… ich konnte alles wahrnehmen. Eine Sekunde nach dieser Erkenntnis spürte ich die curettage wieder als wäre da keine PDA. Nächste Ladung ketanest! Kurz vor op Ende das selbe zum dritten mal.

Im Ergebnis habe ich lange erinnerungslücken. Aber dank der Hormone…. War ich trotzdem total Happy! Das ganze Team war mega lieb und bemüht, jeder hat getan was ging….
Unser Mädchen kam um 7:31 Uhr in unser Leben und wir sind glücklich darüber! Es war ok so. Wir sind eine Familie, ich habe keine Angst dies zu wiederholen (gerne mit schönerem Verlauf!) Wir sind im Familienzimmer, werden lieb behandelt und erfreuen uns an unserer sehr lieben Maus mit ihrer bombastischen Löwenmähne!
Nach Wie vor muss ich viel nachfragen weil ich viele Lücken habe. Auch nach OP brauchte ich einfach sehr starke Medikamente und konnte lange nicht laufen, brauche auch jetzt noch Hilfe. Aber die bekomme ich auch von meiner Familie.

Es war nix wie gewünscht, aber wir nehmen es so an und sind dankbar für diese Erfahrung. Und für ein gesundes Baby, das super trinkt, total kuschelig ist, kaum weint.... so wundervoll