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Geschrieben von Taotao123 am 28.02.2018, 8:29 Uhr

Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Hallo zusammen,

ich muss mir hier mal meine Sorgen und Ängste von der Seele schreiben.

Ich hab das Gefühl unser Baby neigt immer zu Extremen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ich habe allerdings echt Angst wie die Zukunft mit ihr aussehen wird. Klar sollte man im Hier und Jetzt bleiben, aber ich hab manchmal Angst jetzt schon alles falsch zu machen.

Hier ein paar Beispiele:
- zuerst war sie nur anhänglich, inzwischen ist sie sehr “selbstständig“ schaut wenig wo ich bin, beschäft sich für erstaunlich lange Zeit allein, nimmt einen großen Radius ein
- sie mag sehr selten kuscheln, gemeinsam auf dem Sofa oder im Bett liegen ohne Bewegung oder Gemotze geht nicht
-sie schreit extrem laut
- sie wacht nachts oft auf, das Schlafen war ja noch nie der Hit, auch das Einschlafen am Tag ist oft mit Gezappel und Geschrei verbunden
- sie wird manchmal zornig, wenn man sie stört
- gestern waren wir in der Badewanne, sie liebt Wasser. Sie ist allerdings innerhalb kürzester Zeit total drüber. So kurz kann ich das Bad gar nicht machen. Andere Babys relaxen da wohl eher.
- sie ist so aktiv, sensibel, eigenwillig, impulsiv


Wir haben einen ruhigen, geregelten Tagesablauf, ich meide große Action, gehe ruhig mit ihr um, trage sie oft.

Momentan hab ich wieder so eine Phase wo ich einfach kaum noch Kraft hab und mich frage wie das wohl noch werden wird.
Kaum einer kann das nachvollziehen, weil irgendwie kein anderes Kind so ist. Zumindest wirkt es so aif mich.

Also bitte nicht falsch verstehen, sie hat auch viele tolle Eigenschaften und ich liebe sie sehr!

 
6 Antworten:

Re: Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Antwort von katherine82 am 28.02.2018, 10:14 Uhr

Guten Morgen! Ich kenne diese Ängste und Überlegungen. Hab ich alles bei meiner ersten Tochter schon gehabt und jetzt wieder teilweise. Die Kleinen zeigen irgendwann einfach ihren Charakter, beziehungsweise merkt man von Geburt an, wie willensstark ein Baby sein kann. Möglicherweise ist deine Tochter wirklich sehr impulsiv und charakterstark. Bei manchen Kindern ändert sich das nach einigen Jahren und sie werden eher ruhig und ausgeglichen. Manche Kinder bleiben ihr ganzes Leben so. Bei meiner großen Tochter hoffe ich noch darauf, dass sie ein bisschen ruhiger wird ich will damit sagen, ja, jedes Kind ist anders und deines ist offensichtlich eine wilde Biene und reagiert in vielen Situationen anders als viele andere Kinder. Aber das ist auch normal und gut so.

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Re: Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Antwort von Jomama am 28.02.2018, 13:22 Uhr

Vorweg: ich bin auch Erstlings - Mama, schreibe von daher bar jeder Erfahrung außer der mit meinem eigenen Sohn. Aber vielleicht hilft ja eine Außensicht:

- gerade beim ersten Thema wird für mich besonders deutlich, dass du gerade alles richtig gemacht hast! Deine Tochter brauchte offenbar sehr viel Nähe am Anfang, die hast du ihr gegeben - und mit dieser Erfahrung und Gewissheit deiner Nähe im Gepäck kann sie nun die Welt erobern
- deine Tochter ist offenbar "einfach" ein besonders sensibles Baby, das sich schwer gegen Reize abschirmen kann. Das wird sicher so bleiben, aber von der Ausprägung her deutlich besser werden je älter sie wird (meine Freundin hat auch so eine Tochter, am Anfang ein extremes Schreibaby, immer super schnell überreizt, brauchte ganz klare Strukturen und Hilfe beim Abgrenzen - sie ist inzwischen 10 Jahre alt, Schule strengt sie nicht wegen der Inhalte sondern wegen der vielen Reize an, aber sie kommt klar und hat viele Kontakte). Das wird die nächsten Jahre deine Aufgabe bleiben: dafür zu sorgen, dass es deiner Tochter nicht zuviel wird, aber es wird ihr immer leichter fallen
- mein Lieblingsthema Schlaf: hat glaub ich auch Frau Höfel im Expertenforum mal geschrieben: nirgendwo wird so viel gelogen wie beim Thema Schlaf; ich hatte mal den Thread, warum das wohl so ein Tabu ist, das "zuzugeben", dass das Baby schlecht schläft. Nicht umsonst ist "Jedes Kind kann schlafen lernen" ein Bestseller. Dafür finde ich Foren wie diese wichtig, weil man offenbar in der Anonymität besser darüber schreiben kann. Ich habe dazu gerne das Buch "Schlaf gut, Baby" gelesen. Weniger wegen Tipps als wegen der Zusage, dass es total normal ist, dass viele Babys nicht durchschlafen, nicht alleine schlafen mögen, nachts noch trinken wollen etc...

So, sorry, sehr lang....

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Re: Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Antwort von katherine82 am 28.02.2018, 14:41 Uhr

Das war jetzt irgendwie treffender und wortgewandter geschrieben - dem kann ich nur zustimmen

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Re: Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Antwort von Taotao123 am 01.03.2018, 8:06 Uhr

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ihr bestätigt mir das was ich vermute und habt mir die Angst vor einer Bindungsstörung etwas genommen. Ich hab inzwischen auch schon ganz viel gelesen.

Ich hab halt das Gefühl das wird alles kein leichter Weg und das macht mir Angst. Ich habe Angst mich gegen Erzieherinnen und Lehrer behaupten zu müssen, die sie mit ADHS abstempeln.
Ich werde jedes mal beim Einkaufen ein Theater und Gebrüll haben.
Es wird andere Eltern geben, die für ein Turbokind kein Verständnis zeigen und mir Dinge über Kindererziehung reindrücken werden.
Mit ihr ebntspannt und unbedacht Blödsinn machen wird eine Gratwanderung, weil sie dann total überdreht.

Wie gesagt das liegt alles in der Zukunft. Mir fehlt halt momentan einfach mal wieder die Kraft und da überkommen mich solche Sachen.

Wir sind recht naturnahe, aktive Menschen, die viel draußen sind, wenig fernsehen und nicht gern groß im Trubel unterwegs sind. Im Familienverbund wird das alles irgendwie laufen. Auch wenn mich diese häufige Unzufriedenheit, das ständige und extrem frühe Aufstehen schon sehr schlaucht. An die Zeitumstellung will ich noch gar nicht denken. Sorge macht mir eher sie in andere Hände zu geben die für sie vielleicht kein Verständnis haben.
Einen Teil meiner Wünsche oder Vorstellungen muss ich halt endlich akzeptieren: sie wird kein Kuschelkind mehr und ob sie dauerhaft so unzufrieden bleibt oder doch noch lustig wird, wird sich zeigen.
Ich glaube ich sehne mich nach Normalität. Aber wie ihr schon geschrieben habt was ist schon “normal“? Ich glaube ihr wisst schon was ich meine.

Schlaf gut Baby ist wirklich ein ganz tolles Buch! Ich weiß dass viele nur Quatsch erzählen. Mich belastet eher kein Ende in Sicht zu haben. Das kann noch Jahre so weitergehen. Mich schlaucht der Schlafmangel einfach.

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Re: Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Antwort von frenzy87 am 01.03.2018, 8:40 Uhr

Ich wünsche dir viel Kraft!

Das wichtigste ist gegeben: Du liebst dein Kind, es wird umsorgt. Die Nestwärme wird viel puffern.

Den Rest wird nur die Zeit zeigen. Natürlich ist das keine Lösung für dein Schlafdefizit. Vielleicht kann in deiner Familie (Vater, Großeltern) oder eine Freundin eine Bindungsperson für deine Tochter werden, die 1-3x die Woche ein paar Stunden einspringt, damit du dir Ruhe zum Krafttanken geben kannst. Theoretisch klingt das immer super, praktisch selten machbar, aber vielleicht geht es ja doch. (Ich habe vor Jahren einer Nachbarin so helfen können, die wurde aber sitzen gelassen und kam zu nichts).

Hier ist es übrigens auch so, dass zunehmend der Charakter hervorkommt. Kuschelbaby war er nie. Sturköpfig ist er immer mehr. Aus einem guten Schläfer wurde dank des Schubes nun eine kleine Nachteule. Sein Spielen klappt auch gut ohne mich, manchmal muss es aber direkt neben mir sein. Mein Kinderarzt meinte dazu nur, dass es eine gute Bindung zeigt, wenn die Kinder in dem Alter auch klar kommen, wenn Mama nicht das Patschehändchen hält. Wer weiß. Ich kenne zum Beispiel Fremdeln nur theoretisch. 2 Tage war er mal weniger gut drauf, wenn Leute ihn ansprachen.

Für euer Stresslevel wünsche ich eine Entspannung - und zwar bald. Und wer weiß, vielleicht wirst du in ein paar Monaten eine strahlende Kuschelmaus haben. Und wenn nicht, dann ist das so. Und Außenstehende, auch Betreuer/Erzieher, haben nicht das Recht, direkt von ADHS & Co. zu sprechen. Kinder sind eben nicht alle gleich und das ist auch gut so.

Viel, viel Kraft bis dahin

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Re: Unser Baby ist “extrem“ oder doch nicht?

Antwort von Nalina am 05.03.2018, 9:09 Uhr

Hallo du liebe,

Ich bin aus dem Mai und muss sagen dein Beitrag stimmt mich traurig. Mein Kind ist auch unglaublich laut und aktiv und das meiner besten Freundin auch. Die hat sich auch schon Sorgen gemacht weil auch ihre Ärztin etwas von "zu aktiv" erzählt hat. Da konnte ich mich fast nicht mehr zusammen reißen. Das wichtigste ist doch: geht es dem Kind gut? Entwickelt es sich gut? Sobald etwas nicht perfekt in unser Schema passt ist es gleich " nicht normal, bedenklich" usw. (Ist jetzt nicht auf dich bezogen)
Klar ist es sehr anstrengend für dich und wenn du sagen würdest es geht so nicht mehr müsste man was machen. Aber überlege dir ob es dich oder dein Kind stört pder du einfach Angst hast dass sie vielleicht nicht ganz so ist wie unser System Kinder gerade am liebsten hätte :) Ich wünsche dir viel mut und Kraft

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