zurück| Geschrieben von Yumanji, 17. SSW am 10.09.2017, 12:49 Uhr |
Verzweifelt in der Gastronomie
Hallo ihr lieben,
ich bin zur Zeit etwas am verzweifeln. Ich bin in der 17 Ssw und vollzeit Kraft in der Gastronomie als Kellnerin.
Ich arbeite täglich mindestens 9 Stunden, öfter jedoch 10 und das teilweise bis nach 22 Uhr.
In meinen 10 Stunden Schichten habe ich jeweils 1 Stunde Pause und das wars.
Hinsetzen zwischendurch ist leider gar nicht drin, da ich ja meinen großen Bereich habe, welcher vernachlässigt wird sobald ich den Gastraum verlasse. Meine Kollegen sind leider auch überhaupt nicht hilfreich, da jeder seinen eigenen Bereich hat und das aushelfen einfach nicht drin ist.
Ich komme also nicht drum herum viele Teller und Getränke auf einmal zu schleppen, da ich mir sonst anhören darf wie langsam ich sei, oder das der Laden nicht funktioniert.Zudem mache ich viele Frühschichten, wo ich den Laden abstuhlen und komplett aufbauen muss und das ganze innerhalb 1 Stunde, was immer schwerer wird. Also wird auf meine Schwangerschaft so ziemlich null Rücksicht genommen. Leider plagt mich auch des öfteren Migräne durch den ganzen Stress ,was von keinem nachvollzogen werden kann, da es ja nur Kopfschmerzen sind und ich somit die Arschbacken zusammen kneife und weiter arbeiten muss.Eine Venenentzündung im Oberschenkel toppt das ganze noch.
Ich habe angst das Gespräch mit meinem Chef zu suchen, da das Gerücht rum geht, dass er möchte das ich kündige und es deshalb so läuft.
Ich weiß nicht, wie ich ihn darauf ansprechen soll und wie ich es durchsetzen soll,dass ich einen Gang runter schalten kann ohne den Hass des gesamten Teams zu bekommen.
War bzwi ist jemand in der gleichen Situation (gewesen) und hat aufheiternde Worte für mich, bzw Tipps?
Danke euch 
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Re: Verzweifelt in der Gastronomie
Antwort von Menixe am 10.09.2017, 12:59 Uhr
Oje, das tut mir leid für dich! Die Situation klingt echt nicht gut.
Ich weiß, du willst es dir mit deinem Chef und deinen Kollegen nicht versauen, aber dein Chef verstößt gegen das Mutterschutz-Gesetz wenn er dich weiter so arbeiten lässt. Du darfst ab der 20. Woche nicht mehr als 4 Stunden im Stehen arbeiten, den Rest musst du sitzen dürfen. Wenn er das aufgrund deiner Tätigkeit nicht gewährleisten kann muss er dich entweder freistellen oder deine Stunden reduzieren (fürs gleiche Geld). Das machen allerdings die wenigsten Chefs und beliebt machst du dich damit natürlich auch nicht. Es geht aber nicht dass du in deinem Zustand 9 Stunden rennst und schleppst, die Mutterschutzrichtlinien gibt es schließlich nicht ohne Grund.
Eine Möglichkeit wäre noch deine FÄ zu fragen ob sie dir ein Beschäftigungsverbot ausspricht. Es klingt ja nicht so, als ob dein Chef dir von sich aus entgegen kommen würde. :-/
Sorry, das ist wahrscheinlich nicht so richtig aufmunternd. Solche Arbeitssituationen sind für Schwangere immer schwierig...
Re: Verzweifelt in der Gastronomie
Antwort von Pippi_Lotte am 10.09.2017, 13:23 Uhr
Hey,
tut mir leid, dass du solche Erfahrungen machen musst. Ich war auch länger in der Gastro und kann mir nur zu gut vorstellen wie anstrengend das jetzt schwanger sein muss... Hut ab das du das überhaupt noch im fünften Monat körperlich durchziehst.
Vor ein paar Wochen klagte ich auch über meinen Job, da ich in einem reinen Männerbetrieb arbeite und alle, außer mein Chef, kinderlos sind und ich wenig Verständnis zu spüren bekam. Ich arbeite zwar immer noch in der Gastro, jedoch im Büro und arbeite vorwiegend im sitzen. Doch vor ein paar Wochen gab es viel Stress bei uns und ich sollte viel mit anpacken, viele Überstunden machen, viele Einkäufe tätigen (ohne Auto) und wenn ich wegen körperlichen Beschwerden gehen musste, musste ich mir echt fiese Sprüche anhören. Ich war fix und fertig... zum einen körperlich und zum anderen konnte ich es menschlich nicht verstehen und war mit der Situation einfach überfordert. Ich schilderte mein Problem auch hier im Forum und die lieben Mädels sagten mir, ich solle mir das nicht gefallen lassen... denn nicht nur das harte Arbeit sehr anstrengend ist, sondern auch gefährlich und zu Frühgeburten führen kann! Das klingt hart... hat mich aber sehr aufgeweckt.
Seit dem bleibe ich hartnäckig und mache nichts mehr was mich belasten könnte.
Setze dich durch... es geht hier um dich und dein Baby. Und dann sind doch Kollegen wirklich mal völlig egal, oder nicht? Und wenn ein Chef möchte, dass man kündigt weil man schwanger ist... möchte man dann wirklich in so einem Betrieb weiter arbeiten? Wie soll das nach der Schwangerschaft denn weiter gehen? Dann nörgeln die rum, weil dein Kind mal krank ist und oder du es von der Kita abholen musst oder oder oder? Ich kann die finanzielle Angst voll verstehen... aber es gibt auch immer andere Lösungen. Alles ist besser als dich kaputt zu machen und womöglich noch deinem Krümel zu schaden.
Ich habe das Gespräch mit meinem Chef gesucht. Ihm gesagt wie es mir geht, was ich alles machen muss und was ich kann und was nicht. Seit dem fragt er immer wieder wie es mir geht und achtet sehr darauf, dass ich nicht zu viel mache und keiner sagt mehr etwas wenn ich pünktlich nach hause gehe.
Kopf hoch! Du schaffst das! :)
Re: Verzweifelt in der Gastronomie
Antwort von Klaas1978 am 10.09.2017, 13:46 Uhr
Aufheiterndes Wort: Mutterschutzgesetz!
Re: Verzweifelt in der Gastronomie
Antwort von Yumanji am 10.09.2017, 19:36 Uhr
Hey ihr lieben!
Danke für eure Antworten!
Ja ich weiß Mutterschutzgesetz, aber das kennt er genau... Haben am Anfang noch drüber gesprochen. Aber mit fortschreitender Schwangerschaft gerät es immer weiter in Vergessenheit... Ich werde definitiv das Gespräch suchen, anders geht es nicht.
Ja leider ist es kein Zuckerschlecken mehr vor allem an Wochenenden.
Vor allem, da ich ja nur noch bis 20 Uhr arbeiten darf eigentlich. Hab auch am Dienstag nen Frauenarzt Termin und frage sie nochmal um Rat.
Danke für eure Antworten :)!
BV MUSS der AG machen
Antwort von mellomania am 11.09.2017, 20:06 Uhr
die ärztin darf es leider nicht da es keine medizinischen gründe für ein BV gibt sondern das ganze arbeitsplatzabhängig ist. der chef muss dich ins BV schicken, ärztin darf nicht.
wende dich ans gewerbeaufsichtsamt wenn die gespräche mit dem chef nicht fruchten.
