Januar 2022 Mamis

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Geschrieben von SuitcaseOfMemories am 02.01.2022, 21:18 Uhr

Was hättet ihr gerne vorher gewusst?

Ich möchte noch was ergänzen.

Zum Thema Wochenfluss: meine Hebamme sagte, es können bis zu kindskopfgroße Gewebestücke abgehen und dass das auch noch normal sei. Ich finde, das sollte man definitiv vorher gehört haben, um nicht total in Panik zu verfallen. Gleichzeitig hatte ich echt Angst vor dem Wochenfluss und am Ende war der gar nicht so schlimm.

Zum Thema Geburtsverletzungen: es gibt noch deutlich krassere Verletzungen als die, die ich hatte, aber ich dachte wirklich, es wird nie wieder gut. Und doch, es wurde wieder gut.

Generell passte bei mir der Spruch "ein Kind kommt neun Monate und geht neun Monate" absolut. Manches hat gefühlt ewig gedauert, aber nach 9 Monaten hab ich die Geburtsverletzungen beim Sex nicht mehr gespürt, das Engegefühl war wieder (zumindest fast) wie vorher (Ja, auch das dauert und ja, auch darüber redet keiner. Selbst meine Hebamme hat das schöngeredet), der Haarausfall war weg und mein Zyklus wieder da.
Und auch wenn einem 9 Monate wie der blanke Wahnsinn vorkommen, wenn man am Anfang steht: es geht vorbei.

Zum Thema Baby: ich hab so viel dazugelernt! Vor allem Gelassenheit. Mein Baby hatte krasse Hautunreinheiten, trotz reifgeboren Lagunobehaarung und und und. Ich wusste nicht, dass all das normal ist. Und ich fand mein Baby trotzdem wunderschön.
Babys können in einer Woche 500g zunehmen und trotzdem muss man keine Sorge haben, dass es übergewichtig ist :D
Auch wusste ich nicht, dass Babys eine bestimmte Art von "Pickel" bekommen können, die urplötzlich auftritt und wie ein Riesenpickel aussieht und die nach wenigen Stunden plötzlich wieder weg ist oder dann an anderer Stelle ist. Ich hab den Namen dafür vergessen, aber das ist normal.
Und verklebte Augen sind meist eine Tränengangstenose und keine Bindehautentzündung. Ohne meine Hebamme wär ich ständig zum Arzt gerannt...letztendlich hab ich gelernt, dass fast alles, was mir an meinem Kind jemals Sorgen bereitet hat, normal ist.

Ich hätte gern vorher gewusst, dass Stillen anfangs wirklich ein Vollzeitjob ist (ca 8 Stunden täglich) und dass man die ersten 3 Monate wie festgetackert ans Sofa ist, weil das Baby entweder stillt oder auf dem Arm eingeschlafen ist. Ich hätte aber auch gern vorher gewusst, wie schnell diese Zeit vergeht. Meine möchte jetzt gar nicht mehr kuscheln, schläft beim Stillen nicht mehr ein und ich werde nie mehr so viel Zeit für mich haben wie zu dieser Zeit. Wenn man das Kuscheln genießt und sich mit Büchern und Handy mit Kopfhörern (für Podcasts, Musik und TV) wappnet, kann das toll sein.
(Profi-Tipp: immer vorher aufs Klo gehen und immer was zu trinken direkt neben sich haben, was man einhändig trinken kann! Sonst ist man stundenlang aufgeschmissen :D)

Ich wäre gerne gewappnet gewesen für weise Ratschläge und dumme Sprüche. Ich dachte wirklich, meine Eltern sind so toll, von denen würden niemals solche Sprüche wie "du verwöhnst dein Baby/dein Kind manipuliert dich" kommen. Jetzt weiß ich es besser.
Und ich hätte gerne vorher gewusst, dass Freundschaften sich tatsächlich durch Babys verändern.

Ich würde gerne jede Mutter dieser Welt darin bekräftigen, auf ihr Gefühl und auf ihr Baby zu hören und bei solchen Sprüchen auf Durchzug zu schalten. Euer Baby braucht euch, ihr könnt es gar nicht verwöhnen.

Und gleichzeitig würde ich gerne jeder Mutter sagen, dass es ok ist, wenn sie auch mal einfach keine Intuition hat. Dieser Spruch "Ich hör schon am Weinen, was mein Kind braucht" trifft auf mich nicht zu. Auch nach Monaten weiß ich das noch nicht immer und wenn ich es weiß, dann nicht wegen der Art des Weinens, sondern wegen kausalen Zusammenhängen und weil ich mein Kind und seine Reaktionen immer besser kennenlerne. Auch jetzt ist es aber manchmal noch "try and error".

Ich hätte gerne vorher gewusst, dass viele Probleme und Sorgen sich von selbst lösen, dass manches nicht so schlimm ist wie erwartet und dass die wirklich schwierigen Dinge vergehen.

Ich hätte gerne vorher gewusst, WIE schnell die Zeit mit einem Baby vergeht. Es ist verrückt. Meine Kleine steuert langsam auf ihren ersten Geburtstag zu und ich kann es nicht fassen. Rückblickend vermisse ich all die Momente, die ich damals so schrecklich und anstrengend waren. Ich hab mir oft gedacht "Genieße den Moment. Sie wird nie wieder so klein sein wie jetzt", aber ich hätte es NOCH mehr genießen sollen.

Und zuletzt noch ein Spruch, den ich als pädagogische Fachkraft in einer Fortbildung gelernt habe:
"Man muss keine perfekte Mutter sein. Nur eine ausreichend gute Mutter."

Und das wird jede von euch hinkriegen!

PS: und ich hätte gerne vorher gewusst, wie viele Fotos man macht und dass man an Fotoalben und Erinnerungsalben kontinuierlich arbeiten sollte, weil man es sonst niemals alles schafft :D

 
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