Rund-ums-Baby-Forum

Rund-ums-Baby-Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Soltom am 23.02.2023, 10:35 Uhr

Liege ich falsch oder ist es ein Generationending?

Hallo,
Ich bin gerade ein wenig verunsichert und wollte mal in die Runde fragen.
Heute hatte ich eine Diskussion, bei der ich mich am Ende gefragt hab, ob meine Ansicht vielleicht wirklich anders ist als normal.
Es geht um Resilienz.
Vorab muss ich sagen dass ich eine „alte“ Mama bin, ich habe meine Tochter mit 42 bekommen, sie wurde gerade in die Kita eingewöhnt.
Die anderen drei Mütter mit denen die Diskussion stattgefunden hat waren allesamt sehr viel jünger. Zwei davon hätten locker meine Tochter sein können Deshalb komme ich auf den Gedanken, es könnte auch ein Generationenkonflikt sein.

Es ging um Folgendes: Während der Eingewöhnung war ich die ersten Wochen in Hörnähe meiner Tochter. Wenn sie geweint hat beim Abschied oder als sie die ersten Male dort schlafen sollte, dann konnte ich das hören.
Ich habe absolut vollstes Vertrauen in die Erzieherinnen und ich weiß wie fürsorglich und liebevoll sie mir den Kindern umgehen und dass meine Tochter niemals alleine war als sie geweint hat, sondern dass jemand wohlwollendes, liebevolles bei ihr war. Und ich wusste auch, dass ich geholt werde wenn es den Erzieherinnen nicht gelingt, sie innerhalb von zehn Minuten zu beruhigen.
Ich fand es also gar nicht besonders schlimm, dass ich hören konnte wie sie weint.
Und da ging die Diskussion los.

Die anderen Mütter waren der Meinung sie würden es keine Sekunde lang aushalten, sowas zu hören und sie wären an meiner Stelle sofort zu ihren Kindern gegangen um sie „zu erlösen“ und zu trösten.
Ich war der Meinung, dass - abgesehen davon, dass es für die Eingewöhnung notwendig ist, dass meine Tochter lernt, Trost bei den Erzieherinnen zu finden - es auch notwendig ist, dass sie mal weint und lernt negative Gefühle auszuhalten.

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine der wichtigsten Dinge die ich meinem Kind beibringen kann fürs Leben Resilienz ist. Denn das Leben ist kein Ponyhof und ob ich es will oder nicht, meine Tochter wird in ihrem Leben zwangsläufig mit Problemen, Ängsten, Traurigkeit, Wut, Frustration und Veränderungen konfrontiert werden. Das ist eine Tatsache.
Und ich finde es lebensnotwendig dass sie lernt, mit solchen Dingen umzugehen. Also dass sie lernt, solche negativen Gefühle zuzulassen, zu durchleben und zu lernen, dass solche Situationen auch VORBEI gehen und dass sie die Kraft und die Fähigkeit besitzt, solche Dinge durchzuhalten. Und sich von solchen Situationen nicht in die Knie zwingen lässt.
Und ich bin ebenfalls der Meinung dass man nicht früh genug anfangen kann, das zu lernen.
Also in diesem Fall dass sie eben lernt: „Mama ist nicht da. Ich hab Angst ohne Mama.“ und dann akzeptiert dass jemand anderes da ist, der sie anlächelt und dass ihre Angst irgendwann kleiner wird und verschwindet. (Und Mama dann ja auch wieder da ist… später)

Ach…keine Ahnung… Auf jeden Fall waren die anderen Mamas ziemlich entgeistert und meinten sie könnten das eben nicht und sie würden es nicht aushalten wenn ihre Babys weinen und ich kam mir da dann schon fast herzlos vor, dass mir das nicht so viel ausmacht…
Ich meine, natürlich tröste ich meine Tochter wenn sie Trost braucht und Trost will. Ich kann sie stundenlang im Arm wiegen und kuscheln wenn das notwendig sein sollte. Aber wenn sie aus Frust heult weil irgendwas nicht exakt so abläuft wie sie das in dem Moment will, dann spring ich nicht sofort um Tränen zu vermeiden…dann denke ich eben, sie muss das jetzt halt mal aushalten…

Bin ich da old school? Oder merkwürdig?
Wie seht ihr das?

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.