zurück| Geschrieben von Toadie am 09.10.2019, 21:12 Uhr |
Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Hallo zusammen,
unser Sohn (9. Klasse Gym, 14 Jahre) muss vom 07.01.20-23.01.20 ein Schülerpraktikum machen.
Mittlerweile sind wir etwas verzweifelt.
Er hat sich so viel Mühe gemacht. Sämtliche Firmen oder Stellen was ihn interessieren könnte hat er rausgeschrieben. Er war sogar beim Arbeitsamt und hat sich dort eine Liste ausgedruckt.
Er hat die Firmen angerufen, gefragt ob schriftliche Bewerbung, was sie alles benötigen ... .
Wir wohnen auf dem Land er hat einen Umkreis von 25-30km (würde er mit Bus und Bahn erreichen).
Entweder bekommt er als Antwort sie machen das nur für 3 Wochen oder er ist zu jung.
90% seiner Mitschüler gehen mit Mama, Papa oder anderen Verwandten.
Das scheidet bei uns aus. Auch Tanten und Onkel, Oma und Opa.
Jetzt habe ich mich mit eingebracht, und Bekannte gefragt, ob sie vielleicht Möglichkeiten hätten ihn mitzunehmen.
Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist. Er hat ein sehr großes Intressenfeld.
Alles was mit Naturwissenschaften, Analysen, Prozessen, Geschichte, Politik zu tun hat interessiert ihn sehr.
Kindergarten, Schule, Bank, Büro (Verwaltung) möchte er nicht.
Er hat sogar im Museum nachgefragt.
Ich habe nun nach Betrieben geschaut die eine Lehrwerkstatt haben, die hat er heute noch angeschrieben.
Ist es wirklich so schwer einen Praktikumsplatz ohne Beziehungen zu bekommen und nicht sozial ist?
VG
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Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von bea+Michelle am 09.10.2019, 21:19 Uhr
Weder bei der Großen, noch bei der Kleinen gabs Probleme bei der Suche, auch Ländlich.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Hurch am 09.10.2019, 21:30 Uhr
Ich musste zu meiner Zeit leider auch völlig gegen die Interessen suchen schlussendlich..
Manche in meiner Klasse haben ohne Bezahlung gearbeitet und sind so lieber bei interessanten Stellen geblieben.
Ist aber schon ein paar Jährchen her und ist auch in Österreich.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Toadie am 09.10.2019, 21:40 Uhr
Er wollte gerne nach Airbus - Kassel Calden, mein Schwager wohnt in Kassel (210km), von ihm aus hätte man mit dem Bus nach Calden fahren können.
Hätte auch von Seitens Airbus geklappt.
Schule hat es nicht erlaubt.
Bundeswehr- wäre auch weiter weggewesen (90 km), auch hier sagt die Schule nein.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von sternenfee75 am 09.10.2019, 21:45 Uhr
Haben ein ähnliches Problem, Tochter ist in der 8. Klasse Gym und sie müssen 3 Mal ein Tagespraktikum machen. Alles was sie interessiert, hat abgesagt, entweder nehmen die nur ab Oberstufe( da macht ihre Schule kein Praktikum), nur berufsbegleitend oder für 1 Tag lohnt es nicht. Sie hat 3 Stellen, aber eigentlich alle nur über Beziehungen. Viele andere haben nichts bisher, halte die Aktion eher für Zeitverschwendung, da die wenigsten Kinder da landen, was sie evtl auch für die Zukunft interessiert.
Und das, wo sie momentan auch eine Arbeit nach der nächsten schreiben und eigentlich genug anderes zu tun haben.
Mal sehen, wie es nä Jahr wird, da machen sie auch 2 Wochen.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Lovie am 09.10.2019, 21:55 Uhr
Vielleicht ein Praktikum bei der örtlichen Polizei?
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von DanniL am 09.10.2019, 22:03 Uhr
Mit welcher Begründung hat die Schule abgelehnt?
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von zwergchen84 am 09.10.2019, 22:19 Uhr
Entfernung tippe ich mal. Hier besuchen die Lehrer ihre Schüler und halten persönliche Rücksprache mit dem Betrieb. Bei 90km bzw. 210km jedoch nicht machbar. Hier war die Höchstgrenze 30km.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Toadie am 09.10.2019, 22:48 Uhr
Begründung: zu weit entfernt.
Fand es total unrealistisch. Jetzt hat man einen Schüler der sich kümmert und wirklich in seinen Interessen etwas sucht und dann so eine Begründung.
Wozu gibt es die moderne Technik???
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Mareike92 am 09.10.2019, 23:53 Uhr
Meine Nichte hat nachher im Einzelhandel ein Praktikum gemacht bei Null Interesse aus Ermangelung an Alternativen. Über kostenlosen Dosenstapler,hat man sich gefreut.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von DanniL am 10.10.2019, 6:58 Uhr
Finde ich auch schade.
Da hat sich ein Schüler eingesetzt und wird nicht den Tag durchgeschleust, weil Mama oder Papa im Betrieb arbeitet und dann sowas. Ist bei uns so.
Im Endeffekt wird er nun einen Tag dort absolvieren, wo er gar nicht hin möchte.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Kaiserschmarrn am 10.10.2019, 7:10 Uhr
Wenn er sich für Politik interessiert, wäre die Kreisverwaltung/Landratsamt vielleicht doch etwas. Fragen, ob er im Bereich der Sitzungsdienste und beim Landrat reinschnuppern kann.
Re: Bei der Kreisverwaltung
Antwort von Erdbeere81 am 10.10.2019, 10:01 Uhr
gibt es eine Liste mit Firmen die oft Praktikanten nehmen. Da reichte es sich online über diese Plattform zu bewerben.
Ich arbeite in der Verwaltung und wir haben oft Praktikanten, für ganz unterschiedliche Zeiträume. Beim Kreis können sie ja auch zum Gesundheitsamt, mit in den Außendienst (Kontrollen, Vermessung, Soziales, Kirmesaufbau), beim Bauhof einen Tag, Kulturveranstaltungen vorbereiten (Bestuhlung, Einkauf für die Sänger, Kartenverkauf, Verträge, Presse)
Ich finde es sehr vielseitig, man lernt ganz verschiedene Bereiche kennen.
Wenn die Praktikanten sich blöd geben, lassen wir sie abheften und kopieren. Aber die interessierten jungen Leute nehmen wir überall mit und legen bewusst die Termine so, dass sie mitkommen können.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Tini_79 am 10.10.2019, 10:13 Uhr
Ja, war Hause ähnlich, das Praktikum ist jetzt im Oktober, auch 9. Klasse.
Normalerweise hat wohl die Schule ein paar Kontante, falls jemand echt nichts findet. Hier gehen viele in umliegende Grundschulen, was auch immer man das als Praktikant groß machen soll, aber gut.
Zu aller Not in den Supermarkt?
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Summer80 am 10.10.2019, 10:24 Uhr
Hallo! Ich möchte das Ganze gerne mal von der anderen Seite beleuchten, da hier einige Unverständnis aufbringen:
Ein Praktikant Bedarf Betreeung. Er müssen Aufgaben für ihn geschaffen werden, er braucht Einweisung und Hilfe bei den Programmen usw... das heißt, dass ein Mitarbeiter in dieser Zeit selber nicht arbeiten kann. Bei uns ist es daher nicht möglich, einen Praktikanten nur so kurz zu nehmen. Der Zeitaufwand (und somit auch monetärer Aufwand, da eine Arbeitskraft für Die Zeit nicht arbeiten kann) ist für so eine kurze Zeitspanne einfach zu hoch. Das bedeutet (zumindest für unsere Firma) finanzielle Einbußen ohne "Mehrwert". Denn natürlich soll der Praktikant auch einen Einblick in die Arbeit bekommen. Wenn er nur Kaffee kocht, kopiert und z.B. Einkäufe für das gemeinsame Mittagessen macht, hat er ja auch nichts davon. Daher sind bei uns Praktika nur für einen längeren Zeitraum möglich, da der Praktikant sich dann auch wirklich einbringen kann.
Das tut mir natürlich für die Schülerpraktikanten sehr leid (unsere Branche ist sehr beliebt), aber es geht halt leider nicht.
Ich finde, da ist die Schule in der Pflicht. Zwei Wochen sind meiner Meinung nach einfach zu wenig...
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Little My am 10.10.2019, 10:49 Uhr
Huhu,
aus meiner Arbeit in der Kinder- & Jugenbetreuung kenne ich das Problem leider auch. Wenn ein Schüler sehr engagiert ist, haben die Schulen meistens Notfallplätze (was immer nicht ganz so toll ist, da es dann oft nicht der gewünschte Bereich wird, was dann irgendwie auch sinnlos ist) oder aber bei Absagen seitens der Betriebe mit Begründung 'mindestens 3 Wochen erforderlich' kann in Abstimmung in Einzelfällen von zwei auf drei Wochen verlängert werden. Wäre die Schule Deines Sohnes ggf hierfür offen?
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Mareike92 am 10.10.2019, 11:18 Uhr
Natürlich nervt ein Praktikant unheimlich und Auzubis auch. Aber sorry, dann darf man nicht über fehlendes Fachpersonal meckern.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von kati1976 am 10.10.2019, 12:12 Uhr
Meine Große ist auch in der 9.Klasse und alle mussten sich jetzt für ein Praktikum im April 2020 bewerben. Wie man sich bewirbt haben sie im Unterricht gelernt.
1 Kind hat gleich gesagt das Mama und Papa den Platz besorgt haben alle andern haben sich beworben. Bis auf 3 haben alle einen Platz gefunden.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von dhana am 10.10.2019, 12:47 Uhr
Hallo,
nein, so Probleme gab es bisher bei uns nicht. Die beiden Großen haben problemlos einen Praktikumsplatz gefunden.
Allerdings - beide in der 9. Klasse, vor dem Realschulabschluss - sprich, sie waren intressant für Firmen die Azubis suchen. Da kann man sich vorher beschnuppern, wenns passt wird vielleicht auch gleich eine Lehrstelle angeboten oder gesagt man solle sich bewerben - mein Jüngerer Sohn hat mit so einem Praktikum auch seine Lehrstelle gefunden.
Problem ist da einfach warum sollte eine Firma einen 14jährigen Gymnasiasten nehmen - der braucht noch mind. 3 Jahre oder länger bis er mit der Schule fertig wird.
mit 14 Jahre in der Firma ist auch der Jugendschutz sehr strikt - da müssen sich die Firmen wirklich gedanken manchen was darf er tun, wo darf er hin, wie lange muss er Pause machen.... man braucht dafür jemand der sich darum kümmert.
Diesen Personalpuffer haben viele Arbeitgeber nicht, vorallem dann wenn sie keinen eigenen Benefit davon haben.
Deswegen ist es da halt viel einfacher, wenn es der Sohn oder Tochter von jemand ist oder anders Vit. B - dann macht mal halt mal ne Ausnahmen, ist dann eher der Gefallen für den eigenen Mitarbeiter, der sich dann auch darum kümmern darf.
Ich kann da wirklich beide Seiten verstehen.
Denke da ist wirklich nur der Weg das DU jemand kennst, der ihn mitnehmen kann. Deine eigenen persönlichen Kontakte fragen, egal ob beruflich oder privat... für die eine Woche die eh keinen wirklichen Sinn hat, ist es ja egal wo er mitgeht.
Gruß Dhana
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Toadie am 10.10.2019, 12:56 Uhr
Bevor die Schule ihn irgendwo hinschickt, hat er auch „Notfallplätze“ dort kann er ganz kurzfristig nachfragen. Wäre super bequem, ist im bei uns im Dorf- Arbeitszeiten von 8-14 Uhr 10 Minuten zu Fuß.
Aber es ist halt nicht das was er möchte. Da kann ich auch in die Schule gehen, meinte er.
VG
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von kati1976 am 10.10.2019, 13:05 Uhr
Hier gibt es keine Vorgaben in welchem Umkreis der Platz sein soll. Es gibt Kinder dienweuter weg einen Platz haben, da erfolgt die Betreuung dann telefonisch oder per Mail.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Summer80 am 10.10.2019, 13:52 Uhr
Nein, ein Azubi ist langfristig da und nervt definitiv nicht. Der braucht dann 1-2 Wochen und kann dann eigene kleine Aufgaben übernehmen und mit der Zeit immer mehr. Und ein Praktikant "nervt" auch nicht. Er ist halt nur nach den ersten beiden sehr betreeungsintensiven Wochen dann wieder weg... und daher "lohnt" es sich nicht, da es nur "kostet". Mit "nerven" hat das nichts zu tun. Wir haben beispielsweise oft Langzeitpraktikanten oder Studies im Praxissemester.
Und nur Kaffee kochen und kopieren lassen wollen wir ihn ja auch nicht. Wir möchten seinem Wunsch, in den Beruf reinschnuppern zu können, ja auch gerecht werden. Das ist unser Anspruch. Und daher für uns leider für so kurze Zeiträume nicht realisierbar.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von bellis123 am 10.10.2019, 13:55 Uhr
Das ist sehr kurzfristig gedacht. Der "Mehrwert" könnte darin bestehen, das Interesse für das Berufsfeld zu wecken bzw. zu intensivieren, was im Idealfall zu einer späteren Fachkraft führt. Man könnte es als Werbung verbuchen.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Irish83 am 10.10.2019, 14:12 Uhr
Ich kenne das Problem hier nicht.
Im Jugendhaus, Jugendtreff oder ähnliches bekommt man auch gute Tipps, wo man ein Praktikum machen kann, d.h. welche Firmen dazu bereit sind.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Salkinila am 10.10.2019, 14:39 Uhr
Diese Probleme kenne ich von hier auch nicht. Allerdings finden die Praktika hier erst in der 11. Klasse statt, da sind die Schüler dann ja älter. Mein Sohn hat sein Praktikum bei einem unserer Landtagsabgeordneten gemacht, da ihn Politik auch sehr interessiert, das zwar kein Problem. Wir wohnen zum Glück nicht so weit von unserer Landeshauptstadt entfernt, da die Praktikumsplätze im Umkreis von ca. 40 km liegen müssen (die Lehrer besuchen alle Praktikanten an ihren Plätzen, daher). Es gibt aber auch Ausnahmen, z.B. gehen immer einige Schüler zu den entsprechenden Bundestagsabgeordneten nach Berlin.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Kinderland am 10.10.2019, 19:57 Uhr
Geht hier ohne Probleme.
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von Mugi0303 am 10.10.2019, 21:03 Uhr
Unser Sohn hat in klasse 7 je eine Woche Praktikum bei einem Landtagsabgeordnetem und einer stadträtin gemacht. Das war klasse. Die fanden das toll dass er sich so dafür interessiert. Einfach mal mailen.
Mugi
Re: Praktikumsplatz - mittlerweile verzweifelt
Antwort von LeRoHe am 11.10.2019, 7:39 Uhr
Wir wohnen auf dem Land. Mein Großer macht nächste Woche das inzwischen vierte einwöchige Praktikum.
Er ist zu jedem in Frage kommenden Betrieb persönlich hingeradelt, egal wie weit entfernt, bei Schnee und Regen, und hat persönlich nach einem Praktikum gefragt. Und bei allen vier Firmen hat er sofort einen Platz bekommen. Obwohl ihn da keiner kannte.
So schwer ist das, zumindest auf oberbayerischen Dörfern, nicht.
