Stress , Ängste

Liebe Jessica, also .....

du wirst hier sicherlich nicht lesen: "Ja, ganz klar - Stress und Ängste lassen dein Baby "behindert" werden.."
Merkst du wie absurd das klingt und tatsächlich auch ist? Wie kommst du nur auf solche Ideen und wo liest du bitte sowas? Ich hätte ja gerne diesen Link wenn es dir nichts ausmacht wo DAS steht - ich bin nämlich anscheinde zu doof es im www zu finden - bei meinen Bemühungen!

Okay zum nächsten Punkt: Solltest du tatsächlich aus irgendwelchen Gründen ein geistig behindertes Kind zur Welt bringen, dann liegt das jetzt nicht in deiner Hand dies zu ändern - Konsum von Alkohol, Drogen & Co natürlich mal außer acht gelassen.
Geistig behinderte Kinder führen übrigens oft ein glückliches und zufriedenes Leben und sind je nach Behinderung ganz wunderbare und überaus liebevolle Kinder.
Natürlich wünscht man sich immer ein "gesundes" Kind und wenn du das tust spricht ja auch nichts dagegen. Nur solltest du gleichzeitig keine so riesen Angst davor haben, das es "nicht gesund" sein könnte - denn dadurch ist für das Wünschen (positiv) und Hoffen (positiv) einfach nicht mehr viel Platz.

Aber selbst wenn dein Kind irgendwelche Probleme bei der Geburt oder danach haben sollte, sind Kinder in vielen vielen Fällen wirklich ein Wunder der Natur. Es ist bei ihnen so viel möglich und bei Geburt i.d.R. nichts endgültig. Manche brauchen Unterstützung, manche nicht, manche mehr als andere.
Wichtiger als sich jetzt darüber unnötig viel zu sorgen, solltest du dein Kind (ich nehme an du liebst dein Baby) so annehmen wie es ist und sein wird - für es da sein, es begleiten und auch unterstützen wenn es das brauchen sollte.
Wenn du unter einer Angststörung leidest, dann solltest du diese jetzt angehen. Denn eine Angststörung wird dich voraussichtlich eher daran hindern dein Baby zu unterstützen, denn diese wird sehr wahrscheinlich dafür sorgen, das du dein Baby daran hindern wirst sich "kindgerecht" und "altersgerecht" zu entwickeln und bei allen Erfahrungen die dein Baby machen möchte Gefahren wittern und es unterbinden. Das ist nicht gut und könnte dein Baby in seiner Entwicklung tatsächlich einschränken.
Mein Baby hatte übrigens viele-viele Baustellen, darunter auch mittelschwere-bis schwere Gehirnblutungen, eine Hirnverletzung sodass der Informationsfluss von einer Gehirnhälfte zu den Muskeln (gegenüberliegende Körperhälfte) gestört war. Er war motorisch sehr eingeschränkt. Durch seinen starken Willen und viel Unterstützung hat er es geschafft, neue Verknüpfungen zwischen Gehirn und Muskeln herzustellen und seine motorischen Defizite nahezu vollständig zu beheben. Wir sind am Ball - aber er muss ausprobieren dürfen, er muss Erfahrungen sammeln dürfen usw. Hätten wir ihn da stets gebremst, dann wäre er heute nicht auf dem Stand wie er heute ist.
Ich hoffe und denke du verstehst was ich damit sagen möchte, auf was ich hinaus möchte.

Liebe Grüße und alles Gute