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Geschrieben von DK-Ursel am 05.12.2020, 19:48 Uhr

Zweisprachigkeit wie am Besten?

Und schon ist sichtbar, was ich meine:
Leute, die mit dem Problem nur von außen "zu tun haben", haben oft recht krude Vorstellungen davon, wie das funktioniert.
An die Lehrerin:
Hast Du mal nachgeschaut, wie diese Familien, wo es schriftlich hapert, aufgestellt sind? Wie ist das Bildungsniveau der Eltern im Vergleich zu denen ,wo es besser klappt.
Welchen rat gibst Du also Eltern, die vielleicht die Umgebungssprache gar nicht gut beherrschen? Doch "broken German" radebrechen, weil das Kind dann besser schreiben lernt?
ich hoffe, Du merkst selbst, daß sowas Blödsinn ist - man muß viel tiefer forschen, woran es liegt, daß Kinder das eine oder andere nicht so gut können.
Ich kann Dir etliche Familien aus eigener Bekanntschaft und auch Mehrsprachenforen
mit verschiedensten Sprachkombinationen nennen, wo es gut gelaufen ist,auch wenn das Kind erst im KIGA oder noch später die Umgebungssprache wirklich lernte. Soviel Drama ist da im KIGA absolut nicht, wie sich das Erwachsene vorstellen!

Und die Methode, beide Sprachen gleichzeitig zu vermitteln, geht mindestens auf den Zeitfaktor.
je mehr ie Umgebungssprache bekommt, umso schwächer ist und bleibt die andere Muttersprache!!! Und nur eine gute Muttersprache - oder eben 2 - ist die Voraussetzung für sprachlichen Erfolg, auch später.
Die einsprachigen Kinder, die bei uns in der 0. Klasse wenig Sprachphantasie hatten und sich kaum ausdrücken konnten, vom Aufsatzschreiben ganz zu schreiben, stammten eben auch aus Familien,w o Kinderreime, Kinderlieder, Fingerspiele etc. zu kurz kamen. Bei denen lag es eben an der Unfähigkeit oder mangelnden Bereitschaft der einsprachigen dänischen Eltern, Sprache und Sprechen als wichtige Grundvoraussetzung für spätere Ausbildung zu sehen - kurze knappe Anordnungen und Sätze reichten bei denen.

Das passiert auch sehr schnell, wenn man eine Sprache (sprich die Umgebungssprache) kaum kennt oder eben keine Kleinkinderreime, etc. -- sowas lernt man von seinen Eltern in seiner Muttersprache, da kommt es einem dann auch natürlich mit dem eigenen Baby vor, sie zu singen, zu wiederholen - und genau DAS trägt zur sprachlichen Entwicklung mehr bei als Englisch im KIGA!

Es widerspricht jedem natürlich Gespräch, wenn man mittendrin alle Wörter in 2 Sprache nennt - so lernt das Kind auf Dauer ja nun auch nicht ,beide Sprachen parallel zu denken, zu sprechen, zu verstehen.
Das sind alles theoretische Prinzipien und Konzepte, die der Wirklichkeit eher entgegenwirken und im praktischen Alltag dann auch schnell verschwinden, sowie das Kind größer ist. Man muß mit den Sprachen LEBEN und sie nicht zum Erziehungsprojekt machen.
Ansonsten merkt man eben, wer Ahnung vom Thema hat und wer im Umkreis nur still beobachtet und niemals so involviert ist wie Eltern,die genauso leben MÜSSEN wie wir hier diskutieren.
Daher ein guter Schritt, ins Mehrsprachenforum zu wechseln, denn die Mythen um das Thema sind bei einsprachigen Menschen leider immer noch extrem vielfältig --- und meistens verkehrt, da eben nur von außen und zufällig kurz mal beobachtet - und nicht gelebt.

Gruß Ursel, DK

 
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