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Geschrieben von Leewja am 17.12.2018, 10:45 Uhr

Ich neige an sich nicht dazu, aber bei dir die Frage:

du wirkst ungeheuer unruhig und getrieben und besorgt, schon von den kurzen Posts hier.
Kann vielleicht starker Stress eine Ursache sein?

Habituelle Aphten sind nervig und lästig, betreffen aber viele junge Frauen und sind nicht besorgniserregend.
Meist findet man keine greifbare Ursache.
Tantum verde Mundspülung (oder auch nur Salbeitee) können helfen.
Hast du südosteuropäische Wurzeln oder hat sonst jemand in der Familie ein ähnliches Probleme oder hast du auch im Genitalbereich wunde Stellen /Aphten oder Augenprobleme?
Dann müsste man an einen Morbus Behcet denken, aber wahrscheinlich ist das nicht.

Habituelle Aphten:

Definition
Ungemein häufige, meist harmlose Erkrankung mit Auftreten oberflächlicher, schmerzhafter Ulzera an der Schleimhaut.


Vorkommen/Epidemiologie
Bei 10-50% der Bevölkerung, meist Minortyp.


Ätiopathogenese
Ungeklärt, vermutlich multifaktorielle Auslösung bei entsprechender Disposition. Als Auslöser kommen Traumata, Magen-Darm-Störungen, hormonelle Beeinflussung (paramenstruelles Auftreten), Infektionen, Stress und Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Nüsse, seltener Tomaten) infrage. Man denkt an eine immunologische bzw. autoimmunologische Fehlfunktion mit nachfolgender Zerstörung der Epithelzellen. Familiäre Häufung.







Manifestation



Beginn meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, aber auch schon im Kindesalter (mittleres Erkrankungsalter bei Kindern 9,6 Jahre); die Prävalenz nimmt mit steigendem Lebensalter ab. Es besteht eine Gynäkotropie.


Lokalisation
Mundschleimhaut (bevorzugt Umschlagfalte im Vestibulum oris) und Seitenränder der Zunge, v.a. vorderes Drittel der Mundhöhle.


Klinisches Bild
Typisch ist das über Jahre (mittlere Erkrankungsdauer liegt bei 3,6 Jahren) rezidivierende Auftreten (Häufigkeit der Rezidive zwischen Wochen und Monaten schwankend) einzelner oder mehrerer stecknadelkopf-, seltener linsengroßer oder auch 3,0-5,0 cm großer, meist sehr schmerzhafter Erosionen oder Ulzerationen mit hochrotem Randsaum im Bereich der Schleimhaut. Seltener kann initial ein kleines serh schnell erodiertes, schmerzhaftes Bläschen beobachtet werden. Die Schmerzhaftigkeit erschwert Essen und Trinken (v.a. Säure-haltige Fruchtsäfte). Begleitsymptome sind vermehrter Speichelfluss sowie Foeter ex ore.

Unterschieden werden 3 Typen:
•Minortyp (80%): Wenige Erosionen oder flache Ulzera; Größe: < 0,3-05 cm; Allgemeinsymptomatik.
•Majortyp (Typ Sutton; 10%): Wenige, tiefe, bis 3 cm im Durchmesser große Ulzera, häufig regionäre Lymphadenitis, mäßiges bis hohes Fieber; allgemeines Krankheitsgefühl.
•Herpetiforme Aphthen (10%): Sehr zahlreich; Größe: < 0,3 cm; disseminiert, Erosionen oder flache Ulzera; gesamte Mundschleimhaut, ähnlich einer Gingivostomatitis herpetica. Jahre- bis jahrzehntelanger periodischer Verlauf. Kurze erscheinungsfreie Intervalle.


Histologie
Nicht aussagefähig. Biopsie nicht zu empfehlen.







Therapie allgemein
Der größte Teil der Aphthen ist nicht behandlungsbedürftig. Patienten über die Harmlosigkeit der Läsionen aufklären. Nur bei stärkeren subjektiven Beschwerden ist eine symptomatische Therapie angezeigt. Abklärung und Beseitigung ggf. ursächlicher intestinaler Störungen.
Merke! Bei großen, ständig rezidivierenden Aphthen, an M. Behçet oder M. Crohn denken!
Nahrungsmittel bzw. Substanzen, die die Symptomatik verstärken, sollten gemieden werden, insbes. Speisen, die Brennen auslösen, wie Gewürze, Säuren, Obstsäfte, Alkohol. Auch mit Speisen, die die Schleimhaut mechanisch irritieren, wie harter Zwieback, Brötchen u.a. sollte vorsichtig umgegangen werden. Sparsamer Umgang bzw. Meiden von Mundwässern und Zahnpasten.

Externe Therapie











Interne Therapie


•Bei menstruationsabhängiger Aphthosis kann eine Östrogen-betonte Kontrazeption sinnvoll sein.
•Intervall-artige Therapie mit Glukokortikoiden (20-50 mg/Tag Prednisolon p.o. in der Akutphase)
•Eine Dauertherapie mit DADPS (50 mg/Tag p.o.) zeigt in Einzelfällen eine Verbesserung der Symptomatik.
•Der Einsatz von Colchicin ist beim Majortyp im Ausnahmefall zu erwägen (1-2mal/Tag 0,6 mg p.o.).
• Thalidomid (nicht zugelassen-experimenteller Ansatz) zeigt (wie beim M. Behçet) bei einem Teil der Patienten eine gute Wirksamkeit (100-300 mg/Tag p.o.).


Naturheilkunde
•Gerbstoffdrogen: Gerbstoffdrogen wirken anitinflammatorisch, schwach antimikrobiell und wundheilungsfördernd. Die Läsionen können mehrfach täglich mit einer unverdünnten Salbei- oder Tormentilltinktur eingepinselt werden. Alternativ ist eine Tinktur aus Rhataniawurzeln geeignet.
•Ätherisch-Öl-Drogen: die ätherisch-Öl-Drogen wie Gewürznelkenöl, Kamillenblüten (Kamillosan Lösung), Myrrhe (10% Myrrhetinktur), Salbeiblätter (wässrige Lösung mit 1-5% Salbeiblätteröl) und Thymiankraut (10% Thymiantinktur) wirken antibakterielle, virustatisch, antimykotisch und z.t. auch lokal antiphlogistisch. Sie sind bei habituellen Aphthen als "Alternativtherapie" gut geeignet.
•Alternativ sind auch Kombinationen geeignet: (s.u. Tormentill-Myrrhe-Adstringens (NRF 7.1.)

 
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