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Geschrieben von Astrid am 04.01.2017, 10:41 Uhr

Pseudo-neurologische Symptome sind sehr häufig!

Hallo,

man kann die Symptome von echten und von somatoformen ("psychosomatischen") Störungen durchaus weitgehend unterscheiden. Dafür braucht man aber zwei ganz Entscheidende Dinge: Vertrauen in den eigenen Körper. Und Vertrauen aufs eigene Bauchgefühl. Beides klingt simpel, ist aber sehr schwer, vor allem wenn man eine Neigung zu Krankheitsängsten hat. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Mal etwas konkreter zu den zwei Punkten: Gelassenheit und Vertrauen in den eigenen Körper - dass er also alles richtig macht, um uns vor Störungen zu bewahren - führt dazu, dass somatoforme Symptome im Laufe weniger Tage oder Wochen verschwinden. Das ist natürlich ein Zeichen dafür, dass sie harmlos waren. Ängste dagegen führen zum verstärkten Beobachten und damit Aufrechterhalten der Beschwerden.

Zum Hören aufs eigene Bauchgefühl: Menschen mit einer Neigung zur Hypochondrie haben null Vertrauen in ihren Körper und schon gar nicht in ihr Bauchgefühl (Intuition). Sie brauchen immer den Fachmann, um glauben zu können, dass sie gesund sind. Sie delegieren also ihre Gesundheit nach außen auf jemand Anderen. Wenn man sich traut, wieder auf sein Bauchgefühl zu hören, merkt man aber, ob wirklich ein Arzt nötig ist. Man weiß genau, ob etwas nur ein seltsames "Zipperlein" ist - oder ob wirklich Gefahr droht und Handlungsbedarf vorliegt.

Mal konkret zu Deinen Beschwerden und zur Beruhigung: pseudo-neurologische Störungen wie Kribbel-Parästhesien usw. sind sehr häufig und meist harmlos. Ich selbst hatte das auch über lange Phasen hinweg und bin immer ängstlich zum Neurologen gerannt. Der hat aber immer recht desinteressiert reagiert und nur wenige Routine-Untersuchungen gemacht. Als ich ihn mal offen gefragt habe, warum, sagte er: Die Warnzeichen bei MS sind andere, als die meisten Laien glauben oder im Internet nachlesen. Es gibt Zeichen, die ihn hellhörig werden lassen, aber das sind nicht die, von denen die meisten Leute es glauben.

Ich denke, so ging es auch Deinem Neurologen. Natürlich kann man immer alles bis zum bitteren Ende durch-diagnostizieren lassen, und das machen ja auch die meisten Menschen. Weil sie sich nicht vorstellen können, welche massiven und konkreten Symptome auch somatoforme Störungen auslösen können. Sie glauben, solche starken Beschwerden müssten doch körperlich sein. Und weil sie verlernt haben, auf ihren Körper zu hören, der ihnen sehr deutlich zeigt, wenn wirklich etwas nicht stimmt.

Ich selbst habe jahrelang auch zu solchen somatoformen Störungen geneigt, bis ich auf den Ärzte-Marathon keine Lust mehr hatte. Ich habe ein radikales Umdenken begonnen. Heute weiß ich glasklar, wann ich zum Arzt muss. Als ich meine beiden Bandscheibenvorfälle hatte, wusste ich sofort, diese Kribbel-Beschwerden sind nicht psychisch, sondern da stimmt etwas nicht. Und so ist es auch in anderen Körperbereichen.

Aber es ist ein weiter Weg, und viele Menschen brauchen dafür Jahre. Wir sind ja so erzogen, dass wir die Verantwortung für unsere Gesundheit ganz an die Ärzte delegieren. Nur sie und ihre Diagnostik können wissen, ob wir wirklich gesund sind - was für ein Unsinn, wenn man mal drüber nachdenkt. Schließlich leben WIR in unserem Körper, und natürlich können wir problemlos lernen, seine Signale zu deuten und Warnsignale von Fehlalarmen zu unterscheiden. Aber wer bringt uns das bei?

LG

 
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