Ablauf der Geburt - der Weg des Babys

Ablauf der Geburt der Weg des Babys

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Das Baby legt während seiner Geburt einen beschwerlichen Weg durch das knöcherne Becken und den Weichteilkanal der Mutter zurück. Hat es das geschafft, kann es den Körper der Mutter schließlich verlassen.

Die knöchernen Wände des Beckens geben den Weg des Kindes vor: Der Beckeneingang ist queroval, die Beckenmitte rund und der Beckenausgang längsoval. Nach unten wird das knöcherne Becken durch den Beckenboden begrenzt.

Außerhalb der Schwangerschaft sind die einzelnen Beckenteile straff mit Sehnen und Bändern verbunden. Diese Strukturen lockern in der Schwangerschaft unter dem hormonellen Einfluss der Östrogene auf - so kann die Verbindungsfuge zwischen den Schambeinen, die sogenannte Symphyse, bis zu 1 cm nachgeben und dem Becken in der Weite etwas Spielraum verschaffen.

Der richtige Dreh bei der Geburt

Bei der Geburt haben Babys den Dreh raus. Außerdem unterstützt sie ein praktischer Trick der Natur: der Kopf des Babys ist in seiner Form ebenfalls oval und kann unter dem Druck der Wehen mit einer 90° Drehung das Becken passieren. Auf natürliche Weise verhält sich der kindliche Kopf so, dass er jede Etage des Beckens mit dem geringsten Kraftaufwand am leichtesten hinein passt. Hat sich der Kopf in den querovalen Beckeneingang gesenkt, dann ist der Rücken des Babys an der rechten oder linken Seite der Mutter zu tasten. Mit einer weiteren Drehung und einer Beugung des Kopfes geht das runde Hinterhaupt voran und kann so problemlos die Beckenmitte erreichen. Außerdem besitzt der kindliche Schädel die Eigenschaft, seinen Umfang zu verkleinern, indem die Schädelplatten sich an den Rändern etwas übereinander schieben können. Jetzt fehlt nur noch ein letzter Dreh und das Kind steht mit seinem Kopf im Beckenausgang. Der Beckenausgang ist längsoval und der Rücken des Kindes zeigt jetzt zum Bauchnabel der Mutter.

Um den anschließenden Weichteilkanal, der aus Beckenboden, Gebärmutterhalskanal und Scheide besteht zu verlassen, stemmt das Kind seinen schmalen Hinterkopf in den Schambogen unter der Symphyse und streckt ihn. Besser vorstellen kann man sich das wie da Anziehen eines Rollkragenpullovers. Dabei nimmt man auch erste den Kopf auf die Brust, um ihn später durch den Kragen zu strecken. Während der Kopf geboren wird, gleiten die Schultern ins Becken, da sie jetzt queroval stehen. Schultern und der im Verhältnis zum Kopf schmale Körper des Kindes folgen jetzt dem Weg des Kopfes nach.

Geburt bei Beckenendlage

Nur wenige Babys kommen in einer anderen Position zur Welt: Ungefähr 5% aller Babys befinden sich bei der Geburt in Beckenendlage, die auch als Steißlage bezeichnet wird. Weil sich das Baby in den letzten Tagen und Wochen vor der Geburt nicht in die richtige Geburtsposition gedreht hat - also nicht mit dem Kopf nach unten ins Becken - sitzt es mit dem Po im Becken. Deshalb wird bei der Geburt der Po zuerst ins Becken gedrückt und auch zuerst geboren. In anderen Fällen dreht sich das Kind bei der Geburt mit dem Kopf nicht in die richtige Richtung, nämlich nach unten, sondern kommt in Rückenlage und mit dem Blick nach oben zur Welt. Diese Babys nennt man "Sternengucker".

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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