Kaiserschnitt

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Geschrieben von Lina301 am 25.09.2013, 12:34 Uhr

Danke für deinen Beitrag

Danke für deinen Link, Emilie! Das findet sich viel was ich schon aus Studien kenne, aber nicht so konzentriert aufgelistet. Ich denke es ist sehr wichtig, dass jeder Frau die vor der Entscheidung über einen möglichen KS steht, egal ob WKS oder wegen nicht zwingenden medizinischer Gründe z.B. BEL, über die möglichen Auswirkungen eines KS informiert ist. Insbesondere auch über die langfristigeren Auswirkungen für sie, das Kind und weitere Schwangerschaften.

Genau wie du habe ich wirklich NICHTS gegen WKS wenn sich die Frauen vorher gut informiert haben und verstehe daher wirklich nicht, warum sich viele hier so über deinen Post aufregen. Ich kann jede Frau verstehen, die Angst vor eine spontanen Geburt hat, fände es sogar unnormal oder ein Zeichen von fehlenden Informationen, wenn eine Frau das nicht hat, aber finde es genauso unnormal oder halt ein Zeichen fehlender Informationen wenn man sich einen geplanten KS als einfache oder gar schmerzfreiere Alternative vorstellt. Es gibt keine völlig schmerzfreie Geburt und auch keine 100% Sicherheit. Man kann natürlich unterschiedlicher Meinung sein und sich aus den unzähligen Studien zum Thema genau die rauspicken, die zur eigenen Überzeugung passen, aber ich finde es absolut schrecklich wenn man einen so großen Eingriff wie einen KS als sichere oder gar als angenehmere Alternative zur Spontangeburt darstellt. Da aber die Wahrscheinlichkeit für schlimme Komplikationen bei beiden Alternativen so winzigklein ist und die wahrscheinlichen Komplikationen vergleichsweise harmlos sind, ist natürlich auch ein WKS absolut vetretbar, wenn die Frau es möchte. Und natürlich muss jedes KH dem Wunsch der Frau nachkommen, schließlich ist es ganz allein die Entscheidung der Frau selbst, denn sie muss mit den Folgen leben. Insofern kann ich die WKS-Frauen verstehen, die sich gegen Bevormundung wehren.

Das Problem von Bevormundung und fehlender Selbstbestimmung sehe ich aber ganz wo anders, nämlich bei einem großen Anteil der 90% aller KS die von den Frauen NICHT gewünscht wurden sondern von den Ärzten empfohlen. Darunter viele lebensrettende oder zumindest sinnvolle KS, aber auch viele mehr aus Bequemlichkeit oder sogar finanziellen Interessen (es wird aus finanziellen Gründen eh viel zu viel in Deutschland operiert). Man muss sich nur die KS-Rate in Deutschland anschauen und mit anderen Europäischen Ländern mit ähnlich hohem medizinischen Standard vergleichen, den Anstieg in den letzten 20 Jahren (der z.B. nicht mit einer gesunkenen Säuglingssterblichkeit verbunden war!) und die Unterschiede zwischen den einzelnen KH. Und das hat nur ganz wenig mit WKS zu tun. Da wird das Selbstbestimmungsrecht der Frauen oft völlig ignoriert und dass finde ich einfach nur schrecklich.

Deswegen: Ich habe nicht gegen ein paar Prozent WKS. Ich habe nur etwas gegen die vielen KS, die genauso ungewollt (und daher oft traumatisch) wie unnötig sind. Und um diese endlich einzudämmen und den Anstiege der KS-Rate zu verhindern, ist es wichtig, immer wieder auf die Risiken von KS hinzuweisen.
Denn: Jede Frau hat das Recht auf vollständige Information und auf ihre eigene selbstbestimmte Entscheidung, sei es die Entscheidung zum WKS oder auch zu einer Spontangeburt trotz ärztlicher Bedenken (solange es nicht um die wenigen wirklich eindeutigen Fälle geht, wie Plazenta Pravia). Und ein Recht auf kompetente und freundliche Geburtsbegleitung ohne sinnlose Grausamkeiten wie vaginale Untersuchungen durch wechselne Personen bei einer Spontangeburt oder unnötige Trennung vom Kind beim KS.
Ich denke darauf sollte man sich einigen können.

 
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