Die Geburt

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Geschrieben von Katzi01 am 07.01.2020, 10:47 Uhr

Viel zu lange mit PDA gewartet

Hallo, ich habe kurz vor Weihnachten meinen Sohn Oskar entbunden. Es war ein fast nicht enden wollendes Martyrium ehrlich gesagt. Mein Sohn ist gesund und munter - und ich kann den Horror nicht vergessen. Ich hatte 15 Stunden lang extrem schmerzhafte Wehen, die mich vollkommen entkräftet haben. Dann hieß es, mein Kind liege in falscher Lage. Erst dann habe ich mir, ich Blöde, eine PDA geben lassen. Das nächste Mal würde ich NIE mehr so lange damit warten. Für mich waren die 15 Stunden Schmerzen einfach der blanke Horror - und ich merke, dass ich immer wieder daran denke. Was kann ich tun, um das schlimme Erlebnis zu vergessen?

 
10 Antworten:

Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von emilie.d. am 07.01.2020, 15:42 Uhr

Ich würde den Geburtsbericht anfordern und meine Nachsorgehebamme bitten, diesen, ggf. entgeldlich mit mir durchzusprechen. Das kann schon reichen, um das Erlebnis integriert zu bekommen.

Für die ersten Wochen ist es auch ganz gut, das ganze Geschehen zu verdrängen und sich auf die neue Famllie zu konzentrieren. Das hilft der Seele und ist ein natürlicher Mechanismus.

Ich hab nach der Geburt meines 1. Kindes eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt. Da läuft der Prozess Verdrängung-Integration nicht richtig. Da braucht man dann definitiv eine Therapie.

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Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von grunz am 07.01.2020, 17:57 Uhr

Die Geburt von Kind 1 hab ich auch in extrem schlechter Erinnerung. Kind 2 hab ich deswegen auch auf Wunsch per Kaiserschnitt bekommen. Mittlerweile hab ich aber keine Probleme mehr daran zurück zu denken.

Bei dir ist das jetzt aber auch erst ganz kurz her und gerade kurz nach der Geburt spielen die Hormone ja auch noch verrückt. Zumindest hat das bei mir immer noch zusätzlich auf die Stimmung geschlagen.

An deiner Stelle würde ich erst mal bisschen Zeit ins Land gehen lassen. Ansonsten in ein paar Wochen mal die Nachsorge Hebamme ansprechen oder den Frauenarzt. Auch der Verein Schatten&Licht hilft bei Krisen rund um die Geburt. https://www.schatten-und-licht.de/index.php/de/

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Re: Nicht unbedingt...

Antwort von Lillimax am 08.01.2020, 12:55 Uhr

Hallo,

das Problem ist oft, dass man Frauen vorab nicht ehrlich und ausführlich genug über die erste Entbindung informiert. Mir ging das auch so. Sonst hätte ich (und auch Du) gewusst, dass 15 Stunden Wehen beim ersten Kind völlig normal sind. Ich selbst hatte 20 Stunden Eröffnungswehen.

Du hast Dir die PDA auch nicht zu spät geben lassen. Es ist nämlich so, dass eine frühe PDA sehr oft in einem Kaiserschnitt mündet. Und zwar, weil sie die Wehen stört und stark abschwächt (die PDA wirkt erschlaffend auf die gesamte Muskulatur). Das ist mir passiert. Ich brauchte letztlich einen Wehentropf, und als auch der die Sache nicht mehr in Gang brachte, einen Kaiserschnitt.

Ich muss sagen, ich würde mir überhaupt nie mehr eine PDA legen lassen. Ich würde lieber bis zum Schluss die natürlichen Wehen aushalten, um eine normale Entbindung zu erleben.

Von daher: Ich kann verstehen, dass Du noch sehr an der Entbindung knapst. Das ging mir auch so, allerdings wegen der Schei...-PDA und des unnötigen Kaiserschnitts. Es könnte Dir helfen, Deine Einschätzung zu überdenken. Als Laie erzählt man sich manchmal eine Geschichte zu dem, was man erlebt hat, die so nicht stimmt. Es kann nämlich sehr gut sein, dass eine frühe PDA bei Dir ebenfalls (wie es auch statistisch belegt ist) in einen Wehentropf (sehr schmerzhafte, schnelle Wehen trotz PDA) und letztlich in einen unnötigen Kaiserschnitt gemündet wäre.

Man weiß also nie, wie es gekommen wäre, wenn man Dinge anders gemacht hätte. Dass es besser gekommen wäre, ist reine Spekulation. Es hätte genauso gut auch schlechter kommen können. Der Kaiserschnitt tut nämlich auch hinterher noch ein paar Tage gemein weh. Noch dazu gehört er zu den sog. Großen Bauchoperationen mit durchaus gravierenden Risiken (Embolie, Herzinfarkt, schwere Blutungen usw.).

Vielleicht hat die späte PDA, die erst gesetzt wurde, als die Entbindung schon weit fortgeschritten war, Dir das erspart. Das ist sogar nicht unwahrscheinlich. Je später man die PDA setzt, desto besser, und desto weniger bremst sie die Wehen aus.

LG

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Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von Becca09 am 08.01.2020, 17:49 Uhr

So erging es mir auch beim 1. Nur dass ich nicht mehr soviel bei mir war um überhaupt nach einer Pda zu fragen...
Im Nachhinein denke ich mir dass das bei der falschen Lage vielleicht auch gut war, mit Pda soll es dann wohl oft zum Geburtsstopp kommen. Dann hätte ich grauenvolle Wehen und einen Kaiserschnitt gehabt:/
Du darfst ruhig dran denken, das gehört zum Verarbeiten dazu. Die Geburt beschäftigt einen auch wenn es gut lief, noch länger.
Sei stolz darauf dass du es so gut geschafft hast:)

Für das 2. Kind hatte ich mir fest vorgenommen, nach einer Pda zu fragen.
Er war aber schon fest im Becken mit dem Köpfchen und die Wehen waren ein Klacks, im Vergleich zum 1. Somit hatte ich wieder keine Pda, war aber dieses mal nicht schlimm:)

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Re: Nicht unbedingt...

Antwort von Summer80 am 08.01.2020, 18:53 Uhr

Glaub mir Lillimax, Presswehen sind in keiner Weise vergleichbar mit Eröffnungswehen. Das ist eine ganz andere Liga. So "lapidar" daherzureden, eine PDA wäre nicht nötig, ist hier leider wirklich fehl am Platz.

Ich hatte eine natürliche Geburt ohne PDA usw. und sollte ich nochmal ein Kind bekommen, würde ich das unter keinen Umständen mehr ohne PDA machen. Hätte ich dieses Wissen vorher gehabt, hätte ich mir das definitiv unter allen Umständen und um jeden Preis erspart!!! NEVER EVER bekomme ich noch mal ein Kind ohne PDA. Dieses Erlebnis brauche ich um keinen Preis der Welt nochmal.

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Re: Nicht unbedingt...

Antwort von Becca09 am 08.01.2020, 19:46 Uhr

Also ich fand die Eröffnungswehen viiel schlimmer als die Presswehen
Ich hatte wahrlich grausame Wehen aufgrund der Lageanomalie. Musste auch Sauerstoff bekommen und kippte zwischen den Wehen immer weck.
Das 2. hab ich trotzdem wieder ohne Pda bekommen. War eine schnelle und schöne Geburt. Die Wehen nicht mal annähernd so schlimm wie beim 1.

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Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von HeyDu! am 09.01.2020, 18:38 Uhr

Da das Schmerzempfinden total unterschiedlich ist und jeder das unumstrittbare Risiko allein tragen muss, muss die Entscheidung wann und ob PDA auch jeder selbst treffen.

Ich hatte zwei Geburten. MM beide Male ruck zuck auf, zwei Mal kleine Schwierigkeiten bzgl. Lage und Größe aber PDA wäre unnötig gewesen. Wehen hatte ich scheinbar sehr gute, sonst hätte die Öffnung des Muttermundes länger gedauert... mir taten die Wehen nicht schlimm weh. In den wenigen Wehenpausen wurde viel gelacht.

Kind 1 war ein Sternengucker (3400g auf 50cm). Der Kopf von Kind zwei (4000g auf 50cm) war etwas schmerzhaft aber auch nur weil gleichzeitig der Arm mit raus wollte.

Also keine Panik, keine vorschnellen Entscheidungen, läuft bei jeder Frau anders. Planen kann man ja, man kann aber auch vom Plan abweichen.

BG

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Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von sunnydani am 12.01.2020, 11:39 Uhr

Es tut mir sehr leid, dass du keine schönen Erinnerungen an die Geburt hast. Vielleicht solltest du versuchen das Ganze mit einer professionellen Hilfe aufzuarbeiten.

Ich finde aber auch, dass man jetzt im Nachhinein nicht sagen kann, was besser gewesen wäre. Vielleicht wäre es auch mit dem Legen einer PDA nicht besser gewesen. Abgesehen davon kann man im Nachhinein leider nichts mehr ändern, man muss versuchen sich damit irgendwie zu arrangieren, wie es gekommen ist.
Ich hatte eine spontane Geburt ohne PDA. Bei mir ging es jedoch schneller, da ich eine Gebärmutterhalsschwäche hatte und auch vorzeitige Wehen, die schon sehr viel bewirkt haben und mein Muttermund hat sich sehr schnell geöffnet.
Es war trotzdem sehr schmerzhaft, da ich kaum Wehenpausen hatte. Ich war trotzdem froh, es ganz natürlich geschafft zu haben, da ich ehrlich gesagt vor dem Legen der PDA ein bisschen Respekt hatte.

Bei der nächsten Geburt hatte ich leider einen Kaiserschnitt und ich muss sagen, das war eine ganz andere Hausnummer. Ich hatte nach dem Kaiserschnitt viel länger Schmerzen, obwohl ich bei meiner spontanen Geburt auch Geburtsverletzungen hatte. Aber das war für mich leichter zu ertragen als die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt.
Ich würde eine ganz normale, spontane Geburt einem Kaiserschnitt immer vorziehen und ich würde es auch bei einem nächsten Mal (das es bei uns zwar nicht geben wird, aber sollte es so sein) wieder spontan ohne PDA probieren wollen.

Das ist aber natürlich nur meine persönliche Erfahrung. Bei anderen ist es wieder andersherum und oft kann man es sich ja auch nicht aussuchen. Das Wichtigste ist, dass man für sich selber den Weg findet, mit dem man am besten zurecht kommt.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von Philo am 13.01.2020, 19:21 Uhr

Hallo,
damit hattest Du 8 Stunden weniger Wehen als ich, die erste Geburt dauerte bei mir 23 Stunden.
Ich habe die Geburt auch als sehr traumatisch in Erinnerung, meine Frauenärztin sagte damals, die zweite Geburt entschädigt für die erste. So war es auch. Diese dauerte dann - nach Einleitung via Wehencocktail - nur 90 Minuten von der ersten Wehe bis zum ersten Schrei. Zeit für eine PDA war nicht mehr, ein Schmerzmittel wurde zwar gespritzt, aber bis das wirken konnte, war das Kind schon geboren.
Eine Geburt ist leider kein planbares Erlebnis, sondern eine sehr einschneidende Erfahrung (die auch heute in vielen Ländern noch lebensbedrohlich für Mutter und Kind ist).
Ich habe mit dieser ersten Geburt auch lange gehadert, aber das Wichtigste ist doch, dass das Kind gesund ist.
LG - und herzlichen Glückwunsch zum Kind,
Philo

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Re: Viel zu lange mit PDA gewartet

Antwort von Philo am 13.01.2020, 19:21 Uhr

Hallo,
damit hattest Du 8 Stunden weniger Wehen als ich, die erste Geburt dauerte bei mir 23 Stunden.
Ich habe die Geburt auch als sehr traumatisch in Erinnerung, meine Frauenärztin sagte damals, die zweite Geburt entschädigt für die erste. So war es auch. Diese dauerte dann - nach Einleitung via Wehencocktail - nur 90 Minuten von der ersten Wehe bis zum ersten Schrei. Zeit für eine PDA war nicht mehr, ein Schmerzmittel wurde zwar gespritzt, aber bis das wirken konnte, war das Kind schon geboren.
Eine Geburt ist leider kein planbares Erlebnis, sondern eine sehr einschneidende Erfahrung (die auch heute in vielen Ländern noch lebensbedrohlich für Mutter und Kind ist).
Ich habe mit dieser ersten Geburt auch lange gehadert, aber das Wichtigste ist doch, dass das Kind gesund ist.
LG - und herzlichen Glückwunsch zum Kind,
Philo

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