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Geschrieben von MM am 30.07.2013, 11:07 Uhr

Daffy, teilweise stimme ich zu, aber...

... ich finde, das was du beschreibst, ist nicht notwendigerweise ein Argument für das dreigliedrige und früh selektierende Schulsystem. Ja. man muss schauen, dass man allen gerecht wird - aber es gibt doch viele Wege dazu.

Das mit den "kleinen Hilfssozialarbeitern", die ausbaden müssen, was andere verbockt haben, sehe ich in manchen Fällen ähnlich kritisch wie du. Aber das kann auch im driegliedrigeb Systen passieren. Man muss doch im konkreten Fall ansetzen, da wo es so ist, finde ich.

Ich sehe z.B. sehr kritisch, dass es in Deutschland in den meisten Bundesländern keine freie Schulwahl bei der Grundschule gibt, sondern man gezwungen wird, sein Kind gerade die ersten Jahre (die recht wichtig sein können) in die Sprengelschule bzw. Schule des Einzugsbereichs zu geben. Hier in Tschechien gab es sowas vor der Wende und wäre jetzt absolut nicht mehr konsensfähig, eine inakzeptable Freiheitsbeschränkung! Ebenso wie es ja z.B. freie Arztwahl gibt (da wurde man früher auch zugeteilt und fertig)...

Ich find es haarsträubend, wenn da in Deutschland oft das "Argument" kommt, es gebe dann ja nur noch "Ghettoschulen", wenn da Freiheit herrschen würde!!! Das ist wie wenn jemand den Mauerbau rechtfertigt, weil ja sonst die Leute weggelaufen wären. Ja klar, also zwingt man die Leute mit Gewalt dazubleiben, statt zu sehen wovor sie weglaufen??? Dasselbe an den Schulen - da zwingt man Schüler hinzugehen, statt die Misstände anzugehen, die dazu führen, dass Eltern ihr Kind woanders hinschicken wollen!!!

Und als gäbe es die "Ghettoschulen" nicht auch jetzt schon! Die, die wirklich auf eine andere Schule wollen, finden doch auch heute Mittel und Wege (wie hier z.B. vor der Wende die Parteibonzen oder irgendwelche Leute mit Beziehungen) und die anderen gucken in die Röhre... Wenn alle die Schule für ihr Kind bewusst aussuchen dürfen/müssen, besteht diese Möglichkeit natürlich auch für die sog. Unterprivilegierten, auch sie werden mehr in die Verantwortung genommen (wenn sie sie nicht nutzen, OK, Pech gehabt, aber sie können es nicht mehr auf andere schieben) und ich denke nicht, dass automatisch alle ihre Kinder auf der Sprengelschule lassen.

Es käme viel mehr Bewegung in das Ganze und auch die Schulen wären motiviert, sich zu bemühen, was z.B. ihr Betreuungsangebot oder ihre Transparenz und Kommunikation mit Eltern betrifft. Hier funktioniert das recht gut und die "Ghettoschulenbefürchtung" trifft nicht zu - auch wenn es welche gibt, aber die gäbe es auch unabhängig davon - und so hat man zumindest legal die Möglichkeit der Wahl.

 
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