Haben das 4. Schuljahr mit Übertritt fast geschafft....

Das kenne ich auch. Es wird eigentlich erwartet, dass die Kinder ihre Sachen eigenständig erledigen, Eltern höchstens eine Notiz ins Hausaufgabenheft schreiben, dass etwas nicht verstanden wurden oder dass es zu viele Hausaufgaben waren.
Es wird auch empfohlen, Kinder mal "ins Messer" laufen zu lassen, wenn sie keinen Bock auf Hausaufgaben haben oder absichtlich etwas "vergessen". Dasselbe gilt für das Packen des Schulranzens. Mein Sohn ist jetzt in der dritten Klasse und da sollen sie es selber können. Aber jeder kann mal was vergessen. Mal Hand aufs Herz, welchem Erwachsenen passiert das nicht?
Eigentlich ist es ja auch vernünftig, dass die Kinder die Konsequenzen von Schusseligkeit oder Faulheit selber tragen.

Aber die Eltern, die vor allem letzteres durchgezogen haben, bekamen dann zu hören, sie würden sich nicht kümmern.

Und ich (und auch andere) haben mal ins Hausaufgabenheft geschrieben, dass es wirklich zu viel war und dann nach fast zwei Stunden abgebrochen wurde.
Das war auch nicht richtig. Immerhin hätten einige Kinder es ja auch geschafft (von zumindest einer weiß ich, dass die Mutter z.B. das Ausmalen u. Ausschneiden übernimmt). Und dann sollen wir uns doch bitte kümmern.

Also: Es wird erwartet, dass die Kinder so viel wie möglich selbständig erledigen. Und wenn es dann nicht klappt, dann haben die Eltern sich nicht "gekümmert".

In der Folge ist es bei uns so, dass man die Kinder eben notfalls ewig lange, notfalls unter Tränen, Hausaufgaben machen lässt und bis zum Erbrechen mit ihnen übt.
So hat meine Mutter es früher übrigens gehandhabt, zur damaligen Zeit war es zumindestens in unserer Gegend noch so, dass 95 % der Mütter zuhause waren und da wurde erwartet, dass sie sich kümmern. Erfolg der Kinder war Erfolg der Mütter.

An meine Kindheit muss ich immer denken, wenn ich höre, dass jemand "Wir haben die Versetzung geschafft", "Wir haben eine Eins in Mathe" usw. sagt.

Dem Vorbild wollte ich eigentlich nicht nacheifern. Ich hab es als Kind gehasst. Mir war es immer wichtig, dass meine Söhne ihren Krempel weitgehend selbständig regeln.
Also schreib ich ins Hausaufgabenheft, wenn es wirklich zu viel war, ich muss gestehen, dass ich in er ersten Klasse mal bei einer Bastelaufgabe geholfen habe, allerdings schick ich sie nicht ohne Hausaufgaben in die Schule. Versucht werden muss es, und sie können fragen, wenn sie etwas erklärt haben wollen.

Allerdings lösen sie manche Aufgaben heute anders als wir damals und da finde ich es auch besser, wenn die Lehrerin es noch mal auf ihre Weise erklärt.

Trotzdem wird es schnell als "Kümmert sich nicht ums Kind" ausgelegt, wenn man die Kinder zu viel alleine machen lässt.