Geschrieben von Elaine am 29.11.2018, 18:01 Uhr |
Konzentration
Guten Tag,
Mein Sohn wurde im Sommer eingeschult und ist Ende September 6 geworden.
Nun hatten wir den ersten Elternsprechtag.
Dabei wurde gesagt, dass er sich oft von den anderen Kindern ablenken lässt. Wenn er alleine arbeitet arbeitet er gut und schnell, in der Gruppe kommt er zu nichts...
Sonst ist soweit alles in Ordnung, er Albert halt auch gerne noch rum, also so typisch Junge.
Nun meine Frage:
Was können wir als Eltern tun, damit er sich auch in der Geuppe besser konzentrieren kann?
Die Lehrerin sagte nur, dass wir immer wieder mit ihm darüber reden sollen. Das machen wir natürlich, aber es muss doch nochmals geben oder?
Lg Elaine
Re: Konzentration
Antwort von kanja am 29.11.2018, 19:07 Uhr
Das klingt völlig normal für ein so junges Kind.
Ich würde gar nichts machen.
Re: Konzentration
Antwort von Oktaevlein am 29.11.2018, 19:50 Uhr
Hallo,
viele kannst du nicht machen, da dein Sohn sich altersgemäß verhält. Dieser unselige Stichtag (nicht nur in NRW...) des 30. 9.....
Zu "meiner Zeit" wäre dein Sohn genau ein Jahr später eingeschult worden. Oder wenn er statt Ende September erst Anfang Oktober geboren wäre.
Mehr als mit ihm reden kannst du nicht.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch andere Kinder in seiner Klasse evtl. noch gar nicht "schulreif" sind und auch daher in der Gruppe mehr Unruhe herrscht. So ist das zumindest in der Klasse meiner Tochter. Dadurch ist die Klasse unruhiger und unkonzentrierter. Die Lehrerin versucht, dem mit Sanktionen zu begegnen, allerdings seit 1,5 Jahren eher ohne Erfolg, da viele Kinder sich noch gar nicht anders verhalten KÖNNEN. Aber da können weder Schüler noch Lehrer was dafür....
Sorry, kann dir auch keinen anderen Tipp geben. Mit der Zeit wird es vermutlich besser werden. Versuch, nur nicht zu viel Druck aufzubauen, das würde nicht helfen und demotiviert die KInder nur.
Re: Konzentration
Antwort von seerose1979 am 29.11.2018, 20:40 Uhr
Hallo,
für mich klingt es auch normal wie sich dein Sohn verhält. In dem Sinne Konzentration üben wie man z.b. Mathe üben kann, geht halt nicht, falls du verstehst wie ich das meine. Aber um ihn da heranzuführen, könntet ihr gemeinsam:
- Gesellschaftsspiele z.b. Schiffe versenken, Wer wars? usw. spielen
- Entspannungsübungen
- viel draußen spielen, rennen, Fahrrad fahren usw.
- vielleicht macht ihm etwas musikalisches Spass (z.b. Chor oder ein Instrument erlernen)
- und vieles mehr
es wird mit der Zeit besser. Und möglichst ohne Druck arbeiten.
Lg Seerose
Re: Konzentration
Antwort von Susanne.75 am 29.11.2018, 20:41 Uhr
Darüber reden?
Das wird nichts bringen, weil sich so junge Kinder oft noch nicht mit Ablenkung konzentrieren können, selbst wenn sie es versuchen. Ihr könnt eigentlich nur hoffen, dass er von allein für sich irgendwann einen Weg findet. Noch sind die Kinder ja auch in der Eingewöhnung. Mehr selbst sortiert haben sich bei meiner Tochter viele erst ab dem 2. Halbjahr.
Ich bin so froh, dass Stichtag bei uns 30.06. ist. Und selbst die beiden Juni-Kinder im Freundeskreis meiner Tochter hatten es sehr schwer und grooven sich jetzt 2. Klasse erst richtig ein.
Re: Konzentration
Antwort von KKM am 30.11.2018, 5:34 Uhr
Ich habe die Konzentration mit Kind 2 geübt, indem ich zu Hause die Übung angekündigt habe.
Er sollte etwas machen, z. B. Lego bauen während ich etwas im gleichen Raum war und Dinge gemacht habe.
Er sollte mich nicht beachten....
Später dann auch bei anderen Sachen. Ich habe versucht, ihn zu stören und er sollte mich ignorieren.
Das ist ihm dann auch in der Schule gelungen.
Re: Konzentration
Antwort von Loretta1 am 30.11.2018, 5:57 Uhr
Hallo,
er wurde recht früh eingeschult (Klassenkameraden sind einige vermutlich ein Jahr oder mehr älter). In diesem Alter ist vieles noch normal, was in einem halben Jahr, Jahr, eineinhalb Jahren "verwachsen" ist. Aber die Lehrerin muss zwangsläufig alle Kinder in ihrer Klasse vergleichen, auf das Alter/Reife kann sie nicht achten... Bei Kindern tut sich sehr viel in diesem Alter, deshalb auch die teils großen Unterschiede. Man muss da auch aufpassen, dass nicht vorschnell etwas diagnostiziert wird, was eigentlich normal ist. Gerade bei den jüngsten in einer Klasse passiert das immer wieder.
Was ihr tun könnt ? Lasst ihn viel draußen spielen :-)
Zudem sind eigentlich alle Gesellschaftspiele ganz toll, pack den Koffer, Schiffe versenken,... das ist einfach in den Alltag zu integrieren und macht Spaß :-)
Falls es mit der Zeit/Alter nicht besser wird, gibt es bei der Ergotherapie auch spezielle Konzentrationstrainings. Damit würde ich allerdings noch abwarten.
Grüße, Lore
Re: Konzentration
Antwort von niccolleen am 30.11.2018, 9:11 Uhr
Seh ich auch so. Was soll denn "darueber reden" bei einem Erstklassler bewirken? Konzentrieren koennen ist doch nichts, was man durch darueber reden einfach loest. Das ist ein Reifeprozess und in meinen Augen hat das auch wenig mit Ueben zu tun. Im Gegenteil, ich glaube, dass man sich besser und laenger konzentrieren kann, wenn man in der Zeit wirklich zu ausreichend Bewegung und Entspannung (auch soziale) kommt, und natuerlich einigermassen gut ausgeschlafen ist.
lg
niki
Re: Konzentration
Antwort von nils am 30.11.2018, 11:22 Uhr
Ich denke das kommt von selbst, lass ihm einfach Zeit.
Mit ihm darüber reden kannst du ja, aber es wird nicht viel bringen - vor allem würde ich es ohne machen ohne auf ihn Druck auszuüben.
Bei meinem konzentrationsschwachen Kind hilft viel Bewegung (vor allem draußen) und genug Schlaf.
Außerdem geht er klettern. Lehrerin meinte das sei gut für die Konzentration - und vor allem liebt er klettern.
Re: Konzentration
Antwort von Elaine am 30.11.2018, 14:10 Uhr
Vielen Danke für eure Antworten.
Das beruhigt mich alles sehr.
Es war nur halt auch schon im Kindergarten Thema.
Viel draußen spielen tut er, er geht auch in die Musikschule (erst Früherziehung, jetzt Klavier).
Lego spielt er auch gerne.
Naja dann werde ich mal sehen wie sich das entwickelt
Danke nochmal
Lg Elaine
Re: Konzentration
Antwort von Turbinchen21 am 30.11.2018, 20:48 Uhr
Hallo
Macht er irgendein Sport, das hat bei uns etwas geholfen. Jetzt in der Winterzeit auch mal zusammen Spiele spielen . Erst kurze und dann auch mal etwas längere.
Re: Konzentration
Antwort von Loretta1 am 01.12.2018, 11:12 Uhr
Hallo,
ja auf jeden Fall auch im Auge behalten - bei uns war es auch "schon immer so", ein "Träumerle", inzwischen denken wir dass es ADS ist (4. Klasse), da es in der Schule/Alltag weiterhin gleich bestehen bleibt, trotz "Wachsen" und "diversen Therapien".
In der 1. Klasse würde ich daran aber bei einem noch recht jungen Kind (im Vergleich zu anderen) nicht daran denken. Allerdings weiß man, dass diese Diagnose ADS oft deshalb schon gestellt wird, oft bei jüngeren Kindern die eben noch nicht ganz so reif sind wie Klassenkameraden.
Lg, Lore
Re: Konzentrationsfähigkeit entwickelt sich von selbst
Antwort von Banu28 am 01.12.2018, 15:33 Uhr
Hallo,
Eltern glauben ja oft, man könne die Konzentrationsfähigkeit eines Kindes irgendwie optimieren. Dabei KÖNNEN sich Kinder in diesem Alter nicht besser konzentrieren, als sie es schon tun. Es ist nicht so - wie bei alten Leuten oder Alzheimer-Patienten - dass man hier eine schwächelnde Konzentration fördern müsste oder könnte. Das Kindergehirn entwickelt sich genau so, wie es muss. Es tut das von selbst. Sechsjährige können sich perfekt konzentrieren, wenn sie z. B. etwas mit Lego bauen, malen, ausschneiden usw. Trotzdem ist zugleich auch die Ablenkbarkeit in diesem Alter einfach noch hoch - wie stark, das schwankt von Kind zu Kind. Das ist nicht unnormal, und man kann es auch nicht abstellen. Das Gras wächst bekanntlich nicht schneller, wenn man daran zieht.
Es käme ja auch niemand auf die Idee zu sagen: „Mein Kind ist im Vergleich zu den anderen noch recht klein. Was kann ich tun, damit es schneller wächst?“ und zu hoffen, dass andere Eltern nun Tipps haben, wie man das Kind durch Training oder Übungen in die Länge ziehen kann.
Eure Lehrerin ahnt das auch, deshalb gibt sie ja einen so hilflosen Rat, wie, dass Ihr „darüber reden“ sollt mit Eurem Kind. Genauso gut könnte sie Euch raten, es mal mit Zaubersprüchen zu probieren. Der Effekt ist derselbe.
Es ist schwer, es einfach auszuhalten, dass ein Kind (noch) so ist, wie es ist. Fast alle Probleme dieser Art lösen sich nur durch Warten, nicht durch Aktionismus. Das Warten aber gefällt uns nicht, wir sind es gewohnt, alles zu beschleunigen, alles zu kontrollieren, alles zu „machen“. Bei der Entwicklung von Kindern funkioniert das aber nicht - außer, wenn ein Kind wirklich einen erhöhten Förderbedarf in einem Bereich hat, was bei Deinem Sohn aber ja nicht der Fall ist. Er entwickelt sich ganz normal, deshalb muss man hier nicht eingreifen.
Vertraue darauf, dass die Ablenkbarkeit Deines Sohnes von selbst schwächer wird. Auch anfangs noch unruhige Kids kommen spätestens im zweiten Schuljahr innerlich in der Schule an, das Problem wird die Zeit ganz von selbst lösen. Da Dein Sohn weder nächstes Jahr Abi machen noch sich einen Studienplatz sichern muss, darfst Du noch ein wenig warten - und ihm und seiner Entwicklung vertrauen.
LG
@Banu: das hast du sehr schön und treffend gesagt :-)
Antwort von Loretta1 am 01.12.2018, 19:39 Uhr
DANKE :-)
Lg, Lore
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