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Geschrieben von marie74 am 22.11.2012, 12:28 Uhr

Rechtschreibschwäche - wer kennt sich damit aus??

Dass Kinder beim Testen Spaß haben, bezweifle ich. Auch wenn du das Wort Test gegenüber dem Kind nicht gebrauchst und das Ganze spielerisch abläuft: Kinder sind nicht blöd, sie wissen, dass es in dem Moment kein Spiel ist und es um etwas geht: In dem Fall soll herausgefunden werden, ob eine isolierte Rechtschreibschwäche vorliegt.

Selbst als im Kiga die Delfin-Überprüfung lief oder das BISC, wussten die Kinder, dass das kein Spiel ist. Es gibt nicht ohne Grund immer Kinder, die nicht mitmachen. Unseren Kindern wurde damals gesagt, sie dürften im Kiga ein neues Spiel ausprobieren. Alle meinten nachher, das Spiel wäre blöd gewesen und gar kein echtes Spiel. Haben sie gut erkannt, denn es war ja auch kein echtes Spiel. Ich habe allerdings keine Vorschlag, wie man das besser machen könnte. Die Testsituation sollte für die Kinder schließlich so "angstfrei" und spielerisch wie möglich sein. Aber annehmen, dass alle Kinder es wirklich als nebenbei erleben, darf man nicht.

Der Test selbst zeigt dem Kind natürlich nicht, was es nicht kann. Aber wenn ich nach dem Ergebnis meinem Kind sage: Du hast eine isolierte Rechtschreibschwäche (mit anderen Worten), dann gebe ich dem Kind damit zwei Informationen: Du kannst nichts für deine Schwäche. Das sollte entlastend sein und Druck nehmen. Auf der anderen Seite bekommt das Kind aber auch mit: Das kann ich nicht gut. Wenn ein Kind wirklich Leidensdruck hat und nicht rechtschreiben kann, nahm es sich wirklich schon vorher so wahr, ja, dass kann ich nicht gut und jetzt weiß ich warum. Es ist eine Schwäche, ich kann nichts dafür. In dem Fall ist diese Diagnose für Kind und Eltern entlastend. Vor allem wenn die Zensuren ausgesetzt werden und zielgerichtet gefördert wird. Es gibt aber Kinder, die sich gar nicht als so schlecht wahrnehmen und denen eine solche Diagnose womöglich den Schubs in die Richtung gibt, gut, das kann ich eben nicht. Und es gibt sicher auch Lehrer, die den Rechtschreibunterricht nicht so hinbekommen, dass alle Kinder dabei vernünftig lernen können...

Wenn dein Sohn schwankende Leistungen zeigt, ist ein einzelner Test wiederum nur eine Momentaufnahme. Wichtiger wäre meiner Ansicht nach eine gescheite Fehleranalyse von mehreren Rechtschreibaufgaben aus der Schule, zu der man sicherlich einen zusätzlichen Rechtschreibtest dazunehmen kann! Die schwankenden Leistungen, mal kann es dein Kind, mal nicht und die gute Leseleistung, sollten meiner Ansicht nach für die Lehrerin erstmal dazu führen, dass sie Konsequenzen zieht, um dein Kind in der Schule mehr zu fördern. Ein Freund meiner Tochter hat z.B. ADS. Je öfter er ein Diktat übt, desto mehr Fehler schleichen sich ein. Wenn er den Text gut kennt, langweilt er sich beim Schreiben wohl so, dass es sich nicht mehr darauf konzentrieren kann? Er schreibt die Diktate jetzt immer in der Schule alleine und eher als die anderen, die Lehrerin geht mit ihm in einen anderen Raum, wenn die Lehramtsanwärterin in der Klasse ist und diktiert ihm den Text alleine. So macht er kaum noch Fehler. Eine andere Mitschülern schreibt die Diktate als Lückentexte mit. So kann sie sich auf wenige Lernwörter konzentrieren.

Wenn die Lehrerin es geschafft hat, deinem Kind Zusatzaufgaben zu geben, weil er schneller fertig war mit bestimmten Aufgaben, hätte sie ihm in der Zeit doch zusätzliche Aufgaben zur Förderung der Rechtschreibung anbieten können? Für mich klingt es so, dass die Lehrerin sich selbst mit der Förderung nicht auskennt, daher wird jemand außerhalb der Schule hinzugezogen. Dass sie sich Hilfe holt, ist ja positiv. Trotzdem finde ich in der von dir beschriebenen Situation den Test nicht unbedingt zwingend.

 
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