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Geschrieben von Fliege am 24.04.2007, 12:02 Uhr

Schon wieder eine Klasse überspringen?

Hallo,

wie ich schon vor längerer Zeit einmal geschrieben habe, ist mein Sohn letztes Jahr
eingeschult worden. Er ist dann Ende November in die zweite Klasse gesprungen. Ich hatte erst starke Bedenken, doch wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellte, war es für ihn absolut richtig gewesen. Laut Klassenlehrerin ist er Klassenbester und hat überhaupt keine schulischen Probleme. Jetzt sagt er mir schon seit drei Tagen, dass er sich extrem langweilt im Unterricht und überhaupt keine Lust mehr hat zur Schule zu gehen, da er das sowieso schon alles kann.
Er ist vor dem ersten Klassensprung auch von einer Begabungspädagogin getestet worden, die uns auch ein Gutachten vorlegte. Ein anschliessendes Gespräch mit ihr, brachte uns dann zur Erkenntnis, dass unser Sohn bereits den Verstand eines 11 jährigen Jungen hat (er wird Ende November 8 Jahre alt). Nun möchte ich nicht schon wieder, dass er eine Klasse überspringt, da bei uns im dritten bereits Englisch unterrichtet und benotet wird. Die Klassenlehrerin teilte mir selber mit, dass es ihr leid täte, dass unser Sohn im Unterricht "auf der Strecke bleibt".
Was sollen wir nur machen?

Lieben Gruß

 
11 Antworten:

www.tate.at ...da gibt es ....

Antwort von salsa am 24.04.2007, 13:21 Uhr

tolle tips ...auch das thema klasse springen und weiterspringen
salsa

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Re: Schon wieder eine Klasse überspringen?

Antwort von sun1024 am 24.04.2007, 13:41 Uhr

Hallo Fliege,

oh ja, schwieriges Problem.

Wegen des Englisch würde ich keine Probleme sehen, dein Sohn lernt offensichtlich schnell und hätte sicherlich eher Sapß daran, endlich mal loslegen zu können, um aufzuholen.

Er scheint ja auch eher leistungsorientiert zu sein, das wäre keine schlechte Grundlage für einen Sprung.

Wie ist es denn sozial, emotional und im Sport? Kommt der damit klar, der "Kleinste" zu sein? Findet er schnell Anschluss? Hat er ältere Freunde?


Bei meiner Tochter haben wir und (nach Einschulung mit 5;5) gegen einen Sprung entschieden, weil sie in ihrer Klasse von der Gemeinschaft her sehr gut aufgehoben war und eher lange braucht, um in neuen Gruppen anzukommen.


Hat die Klassenlehrerin schon bemerkt, dass er gerade keine Lust auf Schule mehr hat? Wird er auffälliger im Verhalten in der Klasse?
Und wird innerhalb der Klasse differenziert, oder muss jeder zur gleichen Zeit das gleiche bearbeiten?


Wenn du magst, kannst du dich auch bei www.alhambra.de.ms im Forum darüber austauschen, da gibt es viele "erfahrene" Springer.

Hier im Forum fiele mir Graupapagei ein, deren Sohn zwei Klassen weiter ist - wenn sie hier nicht auftaucht, vielleicht im "Kinder fördern"-Unterforum.

LG sun

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Re: Schon wieder eine Klasse überspringen?

Antwort von Graupapagei3 am 24.04.2007, 15:03 Uhr

Alsdo ich halte das für keine gute Lösung. Auch mit einem erneuten Sprung lässt sich das Problem nicht dauerhaft lösen und er kann ja nicht immer wieder springen.

Irgendwann bleiben die Sozialkontakte dann völlig auf der Strecke, wenn der Altersabstand zu groß wird.

Die Lehrerin könnte ja differenzieren, dass das sehr wohl geht, erleben wir gerade bei unserem Sohn.

Mark (11/99) wurde im August 2005 eingeschult und ist dann Ende April in die 2.Klasse gesprungen. Jetzt ist er in der 3.Klasse.
Er ist natürlich immer noch und immer wieder unterfordert und das wird sich auch die nächsten Jahre nicht ändern. Aber er hat jetzt eine Lehrerin, die es schafft, ihn bei der Stange zu halten und Herausforderungen anzubieten.

Wenn ein Kind ständig springt, kann es sich doch nie richtig in eine Klassengemeinschaft integrieren.

Und ich bin der Meinung, dass ein Kind auch lernen muss, mit Langeweile umzugehen. In meinem Berufsleben ist auch nicht alles super spannend, da gehört auch immer wieder Routine zum Alltag, auch damit muss man umgehen können!

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Nachtrag!

Antwort von Graupapagei3 am 24.04.2007, 16:39 Uhr

Ich hatte erst nicht soviel Zeit, deshalb jetzt noch mal ein paar weitere Gedanken.

Was macht er denn so in der Freizeit? Man kann nachmittags zwar nicht alle Langeweile der Schule auffangen, aber ein wenig hilft es schon, vor allem wenn es Aktivitäten sind die fordern, aber gleichzeitig keine schulischen Inhalte vorausnehmen.

Habt Ihr schon mal konkret über Differenzierungsmöglichkeiten gesprochen?

Ein Lehrer macht es sich auch leicht, wenn er sagt, dass er bestimmte Sachen nicht machen kann. Wir haben bei der jetzigen Lehrerin erlebt, was möglich ist, wenn ein Lehrer will.

Wie sieht es mit der weiterführenden Schule aus? Ein längerer Schulweg kann da für ein sehr junges Kind schnell zum Problem werden!

Wir haben z.B. 6 Jahre Grundschule, da ist die Sache etwas anders.

Ich persönlich finde den Sprung von 2 nach 3 zu einem so späten Zeitpunkt sowieso nicht ideal, weil erstens in der 3.Klasse das Tempo gewaltig anzieht und 2. bestimmte Arbeitstechniken vermittelt werden, die manchen Kindern dann fehlen.

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Re: Nachtrag!

Antwort von LeeAnn am 24.04.2007, 20:19 Uhr

Hallo,

Sohn (Aug 99/3.Kl) hat den Sprung auch hinter sich und langweilt sich ebenfalls wieder zu tode. Aber: wenn man ihn jetzt noch einmal springen lassen würde- wo würde es hinführen ? Der Altersabstand in der pubertät wird immer größer. Und auch motorische Dinge sind einfach zwischen ihm 7 Jahre und seinem bestem Freund 10 Jahre in der Klasse deutlich sichtbar.
Und- ein weiteres Springen würde dazu führen, dass er sich innerhalb kurzer Zeit wieder langweilt, denn den stoff von Kl. 4 und teilweise 5 beherrscht er absolut.
Das heißt, es wäre wieder nur eine Zwischenlösung. Und dann stimme ich Graupapgai zu...Kinder müssen Langeweile ertragen lernen.

Faziet: Wenn ihr es vom Altersunterschied verantworten könnt, warum nicht...aber bedenkt die Folgen und auch dass Euer Kind immer mal wieder im Leben Langeweile ertragen muss.

VG
LeeAnn

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Langeweile muss nicht nur an Hochbegabung liegen

Antwort von like am 24.04.2007, 21:34 Uhr

...mir war früher in der Schule auch immer langweilig, weil der Stof einfach langweilig vermittelt wurde oder in sich langweilig war - es interessiert halt nicht jeden alles und vieles vom Schulstoff ist halt mehr notwendiges Übel als persönliches Interesse der Schüler. Von daher bringt ein Sprung da auch nicht viel - die Schule und das Lernen bleibt das Gleiche. Ich bin nicht hochbegabt, hab aber ein sehr gutes Abi und Studium hingelegt.

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@like

Antwort von Graupapagei3 am 25.04.2007, 7:13 Uhr

Du hast zwar prinzipiell Recht, aber wenn das Kind den Stoff beherrscht und noch wesentlich mehr, dann ist auch der interessanteste Unterricht langweilig, solange der Lehrer nicht differenziert.

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Re: Schon wieder eine Klasse überspringen?

Antwort von Lesebär am 25.04.2007, 10:11 Uhr

Hallo zurück,

auch ich kann von einem erneuten Sprung nur abraten. Das Alter (wenn er im November 8 wird) wäre noch nicht mal das Problem. Es ist mehr der doch jetzt sehr späte Sprung in der Grundschule.

Unsere Tochter (geb Juli 1999, eingeschult 2005) war auch so ein erst sehr begeistertes dann rasch gelangweiltes Schulkind, was dann schwierig wurde und deshalb getestet worden ist. Laut Test ist sie ihrem tatsächlichen Alter intelligenzmäßig um Jahre voraus, weshalb sie nach Weihnachten von der 2. in die 3. Klasse gesprungen ist.

Inzwischen (die Schulkonferenz hat nach Ostern bestätigt, dass der Sprung endgültig ist) haben wir alle den Sprung ganz gut verkraftet. Aber es war ein hartes Stück Arbeit und ich wäre heute sehr dankbar gewesen, wenn die Klassenlehrerin, die in den ersten Wochen nach der Einschulung schon darüber nachgedacht hat, uns den Sprung vorzuschlagen, das auch getan hätte. Vieles wäre sehr viel einfacher gewesen!

Denn bei uns ist der Unterschied von der zweiten zur dritten Klasse schon sehr gewaltig. Meine Tochter hat seit den Weihnachtsferien 8 Stunden mehr in der Woche, auf einmal wurde fast jede Woche ein Test oder eine Arbeit geschrieben (kannte sie vorher noch nicht) die z. T. auch benotet wurde und Englisch kam ebenfalls dazu.

Die 2. Klasse ist eben doch noch Schonraum (jedenfalls hier) und in der 3. geht die Vorbereitung auf die weiterführende Schule schon los. Das soll schon für "normale" Kinder (d. h. Nichtspringerkinder) oft nicht so einfach sein.

Deshalb würde ich mir das an Eurer Stelle gut überlegen und lieber nach anderen Möglichkeiten suchen, ihn zu fördern. Alles Gute!
Susanne

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Re: Schon wieder eine Klasse überspringen?

Antwort von Graupapagei3 am 25.04.2007, 10:47 Uhr

Hallo Susanne,

das, was Du schreibst, deckt sich mit unseren Eindrücken. In der 3.Klasse geht es ganz anders zur Sache, von Anfang an. Auch inhaltlich werden Dinge vermittelt, die auch ein begabtes Kind vermittelt bekommen muss, um später in der weiterführenden Schule zu bestehen. Wenn ich da allein an Grammatik denke, da wurde schon viel gemacht ... Da nützt dann schreiben können und lesen können auch nichts, wenn man ein Objekt nicht bestimmen kann oder z.B. den Dativ nicht korrekt herausfiltert.
Noten gab es bei uns allerdings schon in der 2.Klasse.

Ich bin im nachhinein froh, dass die >Lehrer uns zum Sprung von 1 nach 2 geraten haben, der Sprung von 2 nach 3 ist sicher nicht ganz so einfach.

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Re: Schon wieder eine Klasse überspringen?

Antwort von eva+kids am 25.04.2007, 13:59 Uhr

hallo,

meine Tochter hat einen Freund (auch HB) - wir kennen ihn seit Kindergartentagen...
er ist auf einer Schule mit durchgängingen Klassen, d.h. eigentlich ist er in der 2., in Mathe aber in der 4., in Deutsch in der 3. etc..

An sich ist das ein netter Kerl, aber was ehrlich gesagt ziemlich nervt, ist dieses ständige "laaaangweiillliigggg"....
mit dem er alle Erwachsenen inkl. den Eltern im Griff hat.
Bespaßt man ihn nicht, wird er auffällig.
Extrem anstrengend.

Wenn ich ihn mir so anschaue, denke ich mir immer , dass es bei aller kognitiver mit der emotionalen Intelligenz nicht so weit her sein kann, sonst würde er endlich mal einsehen, dass es auch zur Entwicklung und zum Alltagsleben gehört, durch langweilige Phasen durch zu gehen.

Ich unterrichte an der Universität, also das höchste Bildungssystem, sozusagen....
und die meisten Stunden sind alles andere als spannend....langweilige Referate, zähe Theorien....
insofern bringt m.A. nach dieses Wissen-Reinfuttern nicht so viel, nur damit er schneller im Uni-Seminar sitzt und sich dort wieder langweilt....:)
Er wird auch an der Uni mit Kollegen zusammen arbeiten müssen (oder in der Arbeit), die nicht sein Tempo haben - aber diese Rücksichtnahme muß er lernen.

eva

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Re: Danke an alle!!!!

Antwort von Fliege am 25.04.2007, 22:27 Uhr

Vielen lieben Dank an alle, die mir geantwortet haben.
Habe am Freitag nochmal einen Termin bei der Klassenlehrerin.
Vom wiederholten Springen halten wir selber nicht viel, da hat uns auch die Begabungspädagogin von abgeraten. Sie meinte, wenn er nochmal springen möchte, dann erst auf der weiterführenden Schule, wenn er auch vom körperlichen etwas Größer ist. Sie hat uns wohl den Vorschlag gemacht, ihn generell auf eine andere Schule anzumelden. Obwohl ich mich erstmal erkundigen muss, ob es so eine Schule hier in der Umgebung überhaupt gibt. Wir warten jetzt erstmal das Gespräch am Freitag mit der Klassenlehrerin ab. Das er mit Langweile umgehen muss, weiß er. Aber was nützt es ihm, wenn er wirklich jeden Tag diese Langweile im Schulunterricht ertragen muss? Ich mache mir Sorgen darüber, dass er irgendwann ganz die Lust an der Schule verliert. Mal sehen, was uns seine Lehrerin vorschlägt.
Danke nochmal!
Lieben Gruß

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