Was soll ein Kind in der 2. Klasse können?

Hallo,

ich bin am verzweifeln!
Mein Sohn (7 Jahre alt, 2 Klasse in Bayern) hatte etwas Probleme das Lesen zu lernen, aber mit viel Übung klappte es dann doch. Aber er liest immer noch ungern (ich lese selbst viel und auch viel vor!) und für meine Begriffe langsam und "fehlerhaft".

Mit der Rechtschrift hat er ebenfalls Probleme. Jetzt lernen sie gerade Wörter mit "ie" und nun wird alles mit "ie" geschrieben (von "wier" über "Tiesch" bis "siend"). Gut, das kann ich wieder verstehen, da ich ebenfalls Probleme mit der Rechtschrift hatte (und habe ;-).

Mathe ging eigetnlich bis vor kurzen ganz gut (ausser Uhr und Längenmasse umrechnen also 1cm = 0,01m). Aber in der letzten Probe hatte er die Aufgaben einfach nicht gerechnet, also ein fast leeres Blatt abgegeben!

Aber die Uhr kapiert er leider immer noch nicht im Ansatz....er kann nicht ausrechnen, wann sein Freund kommen soll wenn der Kinofilm um 14:45 anfängt und wir 1 Stunde davor zu Hause losfahren wollen...
Seinen Freund hatte er dann für 14:44 herbestellt :-(

Will ich mit ihm spielerisch üben (wie ich es mit dem 5jährigem Bruder machen z.B. helfen beim abwiegen vom Mehl für Kuchen, Aufschrift bei Packungen lesen...) geht er sofort mit den Worten "ich möchte lieber spielen", oder macht auf "cool" und gibt absurte Antworten.

Hausaufgaben macht er schlampig und nur unter viel gejammere, was mich -je nach eigener Tagesform- mehr oder weniger nervt :-(.
Zusätzliche Übungen (10 Matheaufgaben, 4 kurze Sätze schreiben) macht er nun seit ca. 4 Monaten immer noch nicht gerne, aber er macht sie!

Er heult auch wegen jeder Kleinigkeit los, teilweise kann ich es garnicht nachvollziehen weshalb: Z.B. weinte er gestern weil er erfuhr, dass er Sternzeichen "Waage" ist. Das ist ein so "langweiliges" Sternzeichen....
Ich kenne mich mit Sternzeichen nicht aus und somit lag es sicher nicht an meiner Wertung! Ok, ein Freund hat ihm mal gesagt das er ein "Drache" ist (japanischer Junge) und das fand er cool...

Auch reagiert er auf Einwände oder Erklärungen immer total "eingeschnappt" (inkl. heulen und schrein), wenn er dadurch erkennt, dass es nicht so einfach geht wie er es sich vorstellt.
Beispiele: Man braucht nicht lernen und arbeiten, man muss doch nur einen Roboter dafür bauen, Erdöl "produzieren" wir einfach dadurch, dass wir Bäume unter Erdreich begraben....Ich finde die Ideen ja nicht schlecht, aber erkläre halt, dass er es das noch nicht gibt und er deshalb in die Schule gehen muss und lernen UM dann einen solche Roboter zu erfinden ;-).....und schon wieder heult er und schreit....

Was mich manchmal auch richtig nervt ist, dass er nicht richtig zuhört. Ich gebe eine einfach Anweisung und er macht es komplett verkehrt weil er die Worte nicht aufnimmt. Analog ist es auch in der Schule: Er soll z.B. die Namenwörter aus einer Liste suchen und Einzahl und Mehrzahl aufschreiben. Er schreibt ALLE Wörter ab: Namenwörter mit Mehrzahl, Tunwörter inkl. 3P Einzahl, Wiewörter nur so...also er macht im Endeffekt mehr als er müsste!

Ich weiss einfach nicht mehr WAS ich machen soll? Weiter üben, es einfach lassen...Aber ich denke ein 7jähriges Kind überreist seine Handlungen noch nicht, da muss man doch anleiten und führen.
Eine Jahr zurückstufen (wir ziehen in den Pfingstferien um!)?
Oder verlange ich zu viel? Ist es vielleicht normal, dass man noch Probleme mit der Uhr (und nur seinen Freunde nich?), den Längenmassen...hat?

Ich habe das Gefühl, er tut sich etwas schwer beim lernen, aber dadurch dass er sich völlig verweigert bleibt dann erst rechts nichts hängen und dann hat er erst recht das Gefühl das Lernen bringt nichts...
Im Endeffekt fehlt ihm nur das "dabei bleiben" und Wiederholen....

Was wiederholt er beim Hausaufgaben machen "die Schule ist doof" und was bleibt dann hängen "die Schule ist doof" und nicht das was er gerade übt!

Hatte jemand einen ähnliche Erfahrung? Wie kommt man da raus?
Danke
Karin