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Geschrieben von Bonnie am 20.11.2012, 9:56 Uhr

Wie Kind beistehen? (Achtung, lang)

Huhu,

ich würde die Möglichkeiten eines klugen Buchs nicht überschätzen, denn kein Buch kann einem sie wichtigen und notwendigen eigenen Erfahrungen abnehmen. Und das gilt leider auch für kluge Ratschläge der Eltern. Das ist ja gerade das Problem, dass jede Generation ihre eigenen Erfahrungen machen muss und dabei fast wieder bei null anfängt. Wir Eltern können das nur schwer ertragen und würden unserem Kind gern ein oder zwei Zwischenschritte oder schmerzhafte Erfahrungen abnehmen - durch klugen Rat und durch unsere Lebenserfahrung - aber das klappt nicht.

Meine Tochter war vor Jahren in einer ähnlichen Situation wie Deine. Es ist für eine Mutter schwer mit anzusehen, wie ein Kind manchmal jeden Stolz aufgibt, um einer Zicke nachzulaufen, die sich nur gelegentlich mal zu ihm herablässt. Ich habe mit meiner Tochter damals darüber gesprochen, dass es einer Freundschaft nicht gut tut, wenn Eine der Anderen nachläuft, und dass sie so auch nicht wirklich von dem Mädel respektiert wird. Sie guckte mich nur glasig an - und verstand es nicht. Erst im Laufe der Jahre, weiterer Freundschaften usw. lernte sie, besser auf sich achtzugeben, selbstbewusster und stolzer zu werden. Sie ist inzwischen knapp 14, läuft niemandem mehr nach und hat zwar wenige, aber enge Freundschaften.

Wie Du, hätte auch ich diese Entwicklung gern durch hilfreiche Gespräche abgekürzt, aber das wirkte kaum. Trotzdem finde ich solche Gespräche wichtig, denn auf Dauer sickert vielleicht doch etwas ein, auch wenn man keinen schnellen Erfolg sieht. Statt durch Bücher würde ich also hier und da mit Deiner Tochter reden über die Problematik. Aber nicht belehrend oder die zickige Freundin kritisierend (da schalten die Kinder sofort auf Durchzug, denn sie hängen ja an ihr). Sondern zum Beispiel, indem Du von Dir selbst erzählst - denn da hören die meisten Kinder interessiert zu: "Ich hatte mal eine Freundin, mit der ich total gern gespielt habe. Aber die wollte sich meistens mit der Soundso treffen, einem Mädchen aus der Nachbarschaft, das ich nicht mochte. Das war vielleicht blöd. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, dauernd darauf zu warten, dass meine Freundin mal Zeit hatte. Ich wollte so gern ins Kino, und da habe ich mich dann getraut und ein paar andere Mädchen aus der Klasse gefragt. Eine wollte auch, und mit der habe ich mich dann auch sonst öfter getroffen. Sag' mal, Du hast doch mal erzählt, dass die XY aus deiner Klasse eigentlich ganz nett ist. Möchtest Du die nicht mal einladen oder mit ihr was machen?"

Ansonsten kannst Du nur abwarten und Deine Tochter ihre Erfahrungen machen lassen. Denn indem die Mädchen merken, was sich schlecht anfühlt und was ihnen in einer Freundschaft nicht gut tut, lernen sie zugleich allmählich, was sie wirklich brauchen und wie es sich besser anfühlen würde. Deshalb sind auch solch schmerzhafte Erfahrungen wichtig.

LG

 
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