Abholen im Kindergarten

Hallo,

meine Tochter veranstaltet öfter mal ein ziemliches Geschrei, wenn es ums Abholen/Anziehen nach dem Kindergarten geht. Das eine Drama ist das Anziehen an sich, das andere offenbar der Übergang von einer SItuation in die andere. Ich nehme mir immer (meist) viel Zeit, bin oft eine halbeStunde dort und gucke, was sie gespielt hat, gehe noch mit aufs Klo, etc. Dann allerdings bin ich dazu übergegangen, ihr trotz Geschrei die Klamotten überzuziehen. Habe manchmal auch dasGefühl, sie braucht nach anstrengenden Kitatagen jemanden, um sich abzureagieren und das bin dann eben ich. Manchmal setze ich mich mit ihr vor dem Kiga oder in einem leeren Gruppenraum hin und lasse sie ausschreien. Aber auch nachdem schlimmsten Geschrei ist dann auf dem Nachhauseweg meist wieder alles gut, daher ist die Situation für mich OK.

Was mir mehr zu schaffen macht, sind die Kommentare und Blicke der anderen Eltern und Erzieher. Die sind vllt. gut gemeint, aber gerade in dieser Situation kann ich das wirklich nicht brauchen. Heute hat es mich besonders genervt, dass eine Erzieherin im Vorbeigehen einen flapsigen Spruch loslies, à la "das könnte man ja wohl auch anders lösen". Abgesehen davon, dass ich meine Gründe dafür habe, so zu handeln, wie ich handle, bin ich weder brutal, noch extrem autoritär oder antiautoritär. Ich ziehe einfach nur einem brüllenden Kind eine Jacke über und da das fast täglich der Fall ist, habe ich nicht immer den Nerv, ein lustiges Spielchen draus zu machen. Das darf ein Kind m.E. ruhig auch merken. Ist das so abnormal?
Von Erzieherin würde ich mir außerdem wünschen, dass erzieherische Ratschläge nicht im Vorbeigehen, sondern in einer ruhigen Situation getätigt werden und vielleicht auch die Gesamtsituation reflektierend... Ich gebe ja auch nicht im Vorbeilaufen Kommentare zu deren Arbeit ab.

Würdet ihr das Ganze irgendwie thematiseren? Wie mit guten Ratschlägen umgehen? Was sagt ihr zu der Situation?