Gruppenwechsel möglich?

Hallo Diana,

ja, ich bin auch ein Bauchmensch.

Im Moment ist das leider nicht so prickelnd, denn ich bin in der 22. SSW und jeder (negative) Stress löst bei mir sofort Wehen aus. Nachdem ich nun eine Woche damit herumlaufen musste, kommen wir heute vielleicht einer Lösung näher, denn wir haben heute einen Gesprächstermin beim Kinderarzt.

Ich kann es gar nicht erwarten, einer (verständnisvollen) Fachkompetenz mein Herz auszuschütten - vor einem halben Jahr hatten wir bei allen Gesprächen und Untersuchungen ein völlig normales Kind und plötzlich sollen wir zum Kinderarzt (hört das Kind richtig?), zum Logopäden (er kann das "T" und das "G" noch nicht einwandfrei aussprechen) und zum Entwicklungspsychologen (er befolgt nicht immer gleich die erste Anweisung) - hallo????????

Dafür ist er musikalisch sehr begabt, hat eine hervorragende Körperbeherrschung (ist sowieso ein Bewegungsmensch) und kann mehrere Bücher, Kassetten und Geschichten wortwörtlich auswendig. Ach ja, im Puzzlen ist er auch ein Ass. Aber er deckt nicht den Tisch (oder erst nach mehrmaliger Aufforderung) - wirklich ein gravierender Fehler.

Um noch mal zu Dir zu kommen:
Das Verhalten finde ich ja unmöglich, aber ich habe den Eindruck, im Zuge des neuen Bildungsgesetzes und der Pisa-Studie werden die Kinder nur noch mit Schablonen verglichen und wenn es nicht passt, wird dran rumgedrückt, bis jedes Kind im Einheitsbrei untergeht. Dabei wird völlig vergessen, dass auch Kinder schon eigenständige Persönlichkeiten sind.

Wenn Dein Kind geistig soweit ist, dann musst Du doch die Möglichkeit haben, es auch entsprechend seinen TALENTEN zu fördern und nicht auf seinen Schwächen herumzuhacken (obwohl ich es als fraglich empfinde, ob "ruhig sein" eine Schwäche sein kann - die sollten sich mal die Geräuschkulisse ausmalen, wenn alle Kinder die absolut lauten Rabauken wären).

Das tut mir ja leid, dass Du bei der Institution, bei der Du quasi um Hilfe gebeten hast, auch so abgeblitzt bist - wenn die das "serienmässig" machen, umso schlimmer. Hast Du denn keinen guten Kinderarzt, an den Du Dich wenden könntest, um das Ganze mal zu besprechen (wir haben sehr grosses Vertrauen zu unserem, deshalb verspreche ich mir von dem heutigen Gespräch auch einiges)?

Unser Sohn geht übrigens immer noch gern in seine Gruppe, wobei der Kindergarten ein offenes Konzept hat und die Kinder in der Gruppe nicht den ganzen Tag "feststecken", allerdings sind immer die "eigenen" Erzieherinnen die Ansprechpartner und letztendlich auch die, die den meisten Einfluss auf die Entwicklung des Kindes nehmen. Das ist es eigentlich, was mich stört. Ich möchte, dass man meinen Sohn lobt für das, was er gut macht und ihm hilft, bei dem, was er noch nicht so gut kann, statt nur darauf zu achten, wann er wieder mal eine Bestätigung für irgendein Fehlverhalten liefert.

Ist wahrscheinlich auch Dein Hauptproblem, oder? Dass Du meinst, dass Deine Tochter nicht ihren Stärken entsprechend gefördert wird, sondern ein Jahr umsonst im KiGa "rumhängen" muss ohne besondere Ansprache oder Förderung.

Gibt es bei Euch denn nicht noch eine andere Schule, in der Du es versuchen kannst? Vielleicht wäre es auch möglich, dort dann 2 getrennte Termine zu vereinbaren: Einen, bei dem Du allein kommst, Deine Eindrücke vermittelst und sagst, dass Du glaubst, Dein Kind wäre in der Schule besser aufgehoben und ihre ruhige Art ist eben ihr Wesen und dann einen zweiten Termin, in dem die Lehrerin Deine Tochter unter genau diesen Aspekten auf ihre Schultauglichkeit prüft.

Ich drücke Dir die Daumen und alles Gute!!!!!!!!!!

P.S. Ach ja, ich persönlich halte die SMS-Schreiberei nicht für so glücklich. Ich bin auch ein Mensch, der am liebsten alles so komplikationslos wie möglich händeln möchte, aber ich meine, dass man bei bestimmten Dingen besser zum Telefonhörer greifen sollte - auch wenn es manchmal schwerer fällt.