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Geschrieben von Mijou am 02.12.2008, 10:17 Uhr

Schimpfen ist immer ein Armutszeugnis für Erzieherinnen... (Achtung, lang)

Hallo,

wie gehen denn die Erzieherinnen generell mit Widerspruch oder Wünschen der Kinder um? Wir haben unsere Tochter damals aus dem ersten Kiga wieder herausgenommen, weil die Erzieherinnen dort mit den Kindern oft geschimpft haben. Es ging überhaupt recht streng zu, die Kinder mussten im Flur leise sein, durften nicht rennen. Wer rannte, musste zurückkommen, sich anmeckern lassen und dieselbe Strecke nochmal langsam gehen. Das fand ich ziemlich krank.

Im neuen Kiga respektierten die Kinder die Erzieherinnen, ganz ohne dass diese jemals schimpfen oder laut werden müssen. Die Erzieherinnen sind sehr lieb - und werden sehr geliebt von den Kindern. Wenn nötig, wird einem kleinen "Übeltäter" etwas mit ernster Stimme erklärt und er dabei kurz aus der Gruppe herausgenommen - aber niemals demütigend oder Angst einflößend. Heute geht meiner kleiner Sohn dorthin. Und obwohl ich die Erzieherinnen jetzt schon viele Jahre beobachte, habe ich sie nicht ein einziges Mal je schimpfen hören.
Wenn die Erzieherinnen im Kiga Deines Sohnes recht streng sind, liegt es also sicher an ihnen, dass er Angst hat.

Ein Kiga-Wechsel lohnt sich aber jetzt wohl nicht mehr. Du könntest also die Erzieherinnen darauf hinweisen, dass ihr Schimpfen schon zu Angst bei den Kindern führt, vielleicht machen sie sich das gar nicht so klar. Wenn sie sagen, ganz ohne Schimpfen gehe es nicht, kannst Du sagen, dass es Kigas gibt, in denen es sehr wohl ohne Schimpfen geht.

Grundsätzlich könnt Ihr mit Eurem Sohn aber auch ein bisschen trainieren, sich gut zu behaupten. Bei meinen Kindern übe ich das, indem ich sie zum Beispiel oft frage, wie sie andere Menschen finden und einschätzen. Ich sage also nie über jemanden, den wir zum Beispiel neu kennengelernt haben: "Die war aber nett, die Frau." Sondern ich frage sie: "Wie fandest du denn die Frau?" Oder ich frage auch mal: "Wie fandest du das, was die Soundso da und da gemacht hat? War das richtig?"
Mit der Zeit lernen die Kinder so, ihrem eigenen Urteil zu trauen. Sie merken dann auch, dass Erwachsene nicht automatisch recht haben oder alles richtig machen. Und das führt nach und nach dazu, dass sie solche Anordnungen (wie unbedingt dort sitzenzubleiben, wo man sitzt) auch mal in Frage stellen - vor allem, wenn sie offensichtlich ungesund oder unangenehm sind.

Es ist ein langer weg, Kinder zu Urteilsfähigkeit und Selbstbehauptung zu erziehen. Meine Tochter ist inzwischen 9 und immer noch eher zurückhaltend gegenüber "Autoritäten". Aber sie beobachtet sehr genau, ob Dinge, die die Großen sagen, in Ordnung sind oder nicht. Und wenn nicht, schafft sie es hier und da auch schon, mit Argumenten dagegen zu halten. Mein Sohn ist eh eher von der selbstbewussten Sorte und hält jetzt schon dagegen, wenn etwas seinem Empfinden darüber, was richtig ist und was nicht, zuwider läuft.

Grüßle,

Mimi

 
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