Strenge Sauberkeitserziehung bringt nichts - Remo Largo

Zürcher Lonitudinalstudie. Es müsste viel mehr (neuere) Studien dieser Art geben. Es ist genauso, wie marie74 berichtet: Du kannst deinem Kind Hilfestellung geben (Vorbild: du auf Toilette, Hilfsmittel: Sitzverkleinerer, Töpfchen, etc., Erinnerung), aber dein Kind wird erst trocken und sauber sein, wenn es physisch und psychisch soweit ist.

Unser Kind 1 konnte Pipi mit 3 halten, hat aber erst kurz vorm 5. Geburtstag die Windel freiwillig abgelegt. Auch hier Druck vom Kindergarten (zum Kotzen!!!). Zwei Erziehungsberatungsstellen und ein Kinderarzt haben aber Gelassenheit in der Angelegenheit angemahnt. Bis 5 ist alles im Rahmen. Kind 2 wurde in Krippe zur Sauberkeit erzogen. Klappt leidlich dort (was will man mehr) und Kind 2 scheint nicht groß zu leiden, aber zu Hause muss es (nicht immer, aber meistens) noch die Windel sein (trotz oben genannter Maßnahmen), sonst geht es auch mal in die Hose. Ich würde Kind 2 jedenfalls noch lange nicht trocken nennen, die psychische Reife fehlt einfach noch und es tut mir ein bisschen leid, dass Kind 2 nicht in seinem eigenen Tempo trocken werden kann. Gleiches Phänomen höre ich übrigens auch von anderen Kindergartenmüttern.

Die Gesellschaft hinkt da im Denken arg hinterher. Im Schnitt sind die meisten Kinder tatsächlich mit ca. 3 trocken (es handelt sich bein den späteren also wirklich eher um Ausnahmen), aber ein Kind, das erst mit 5 (nachts noch später) trocken wird, wird nicht als krank eingestuft. Man kann sich und dem Kind da eine Menge Stress ersparen und sollte das auch tun.

Aber es kostet viel Kraft. Versuche wenigstens deinen Mann zu überzeugen und dem Druck von KiGa und Verwandtschaft mit Gelassenheit zu begegnen (was schwer fällt).

Alles Gute!