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Geschrieben von Marsch am 23.04.2015, 11:03 Uhr

Vielleicht lieber nach Ursachen suchen!

Hallo,
die Entschuldigung selbst würde ich wohl auch im Nachhinein nicht mehr als so bedeutend erachten, eher die Frage danach, ob es ihm tatsächlich leid tut.
Ein Lippenbekenntnis hilft eher den Eltern, als den Kindern.
Wenn er älter ist, gewinnt das an Bedeutung.

Die meisten Kinder entwickeln die Impulskontrolle (nicht draufhauen, wenn etwas nicht passt) bevor sie drei sind, manche sind auch etwas später dran.
Und das sind dann die Bösen.

Wir hatten leider auch so eine Phase, zum Glück ist sie längst vorbei.
Er hat etwa vier Mal gebissen und einige Male gekratzt.

Im Nachhinein waren die Gründe bei uns wie folgt:
Unser Sohn ist sehr Stressanfällig, der Lärm im Kiga, die vielen fremden Kinder in der neuen Gruppe, damit konnte er kein Stück umgehen.
Aber anstatt sich wie andere Kinder dann zurück zu ziehen, hat er aus Unsicherheit Blödsinn gemacht. Wenn ihm ein anderes Kind auf die Pelle rückte, hat er sich körperlich gewehrt. Die sollten ihn einfach in Ruhe lassen, was sie aber nicht immer taten. Und er konnte da wohl so nicht sagen zu dem Zeitpunkt.
Für ihn hat es ein ganzes Jahr gedauert, bis er in seiner Gruppe "angekommen" war. Nicht jedes Kind eignet sich so gut für große Gruppen.
Inzwischen hat er Freunde, kommt gut klar und hat auch keine Probleme
mehr. Aber noch immer ist ihm der Kiga zu laut und zu stressig und er ist lieber zu Hause, Er mag auch keine anderen Gruppen, also Kinderturnen, Musikkreis, Fußball oder ähnliches. Er will auf keinen Fall.
Einzelne Kinder einladen ist da viel besser für ihn.
Wir haben die Kiga Zeiten gekürzt und machen öfter mal einen Tag frei. Das nimmt Druck raus.

Die Erzieher im Kiga haben so reagiert, dass sie die Vorfälle dokumentiert haben, um genau zu sehen, ob es bei den Situationen Ähnlichkeiten gab.
Bevor er krank wurde kam es zum Beispiel vor, klar, wer sich nicht fühlt ist noch stressanfälliger.
Sie haben ihn genau beobachtet, und gleich zu Anfang einer Auseinandersetzung eingegriffen und ihm Wege gezeigt, wie er zurecht kommen kann, wie er sich ausdrücken kann und wie wehren.
Mit einem Betreuungsschlüssen von 15 Kindern auf 3,5 Erzieher ist das auch machbar. Sie haben sehr viel Geduld aufgebracht.

Die böse Phase dauerte etwa ein halbes Jahr, mir kam das ewig vor.
Und ja, sein Ruf hat etwas gelitten, aber inzwischen hat sich das gebessert. Er wird auch eingeladen von Kindern, wenn auch 1-2 Mütter ihm einen Stempel aufgedrückt haben, dann doch längst nicht alle.

Ich habe allerdings so reagiert, dass ich tolle Dinge gestrichen habe, wenn er gebissen hatte.
Also wir hatten zum Beispiel Schwimmbad geplant, wir sind aber nicht gefahren, wenn etwas vorgefallen war, was richtig schlimm war.
Mal hauen oder Schubsen tun wohl die meisten in dem Alter, das finde ich normal und man muss dann eben erziehen.
Aber Bisse, blutige Kratzer, hauen mit Stöcken..... da sollte man auch zu Hause deutlich machen, dass das auf gar keinen Fall akzeptiert wird..
Zum Glück gab es ja von diesen Vorfällen nicht allzu viele, mir hat es aber gereicht.

Also ich würde das Gespräch mit den Erziehern suchen, das Kind genau beobachten, um zu sehen, was für ein Problem er tatsächlich hat.
Und immer wieder sagen, wie er es besser machen kann.
Frag nicht "Warum", frag wie es gekommen ist, das verstehen sie in dem Alter besser.

Bist du sicher, dass ein Kiga Wechsel dem Kind gut tun wird? Unserer hat Neues gehasst, nicht mal ein Gruppenwechsel wäre ein Weg gewesen.
Wenn Wechsel, dann hoffe ich ihr habt das bis dahin im Griff, sonst kommt ihr vom Regen in die Traufe.
Alles Gute.

 
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