Geschrieben von ElliMcBeer am 10.10.2012, 20:29 Uhr |
Von Fachliteratur war auch nie die Rede
Ich finde die Bücher durchaus gelungen, und man kann sie definitiv NICHT mit Ferber o.ä. vergleichen. Winterhoff berichtet lediglich von seinen Erfahrungen und versucht daraus zu resultieren. Auch im zweiten Buch gibt er keine Leitfäden sondern gibt lediglich Ideen an, wie es möglich sein könnte.
Buch 1 finde ich besser. Es gliedert sich in
- wir geben immer nach
- wir merken schon gar nicht mehr, dass das Kind ein eigenes Leben hjat sondern betrachten es als Köperteil
und
- wir erklären Kindern alles (was mitunter 1,5 Jährige nicht verstehen KÖNNEN).
Wir haben in der Nachbarschaft eine Frau wohnen (die ich sehr mag!) und bei ihr haut das Buch so dermassen hin! Das Kind will sich auf der Straße anziehen? Klar, dann wird es auf der Straße angezogen. Das Kind braucht keinen Fahrradhelm zu tragen, denn dann schreit es so ...das Kind darf Mamas Jacke bemalen - einen Tag später aber nicht mehr, denn auf einmal hat Mama ihre "gute Jacke" an - das soll das 2jährige Kind doch bitte verstehen ....uswuswusw....und in solchen Fällen passt Winterhoff einfach perfekt und dadurch, dass ich beim Lesen auch diese Frau vor Augen hatte, fand ich das Buch einfach gut!
Fakt ist doch wirklich:
Heutzutage versuchen wirklich viele Eltern immer und alles zu erklären. Aber es gibt einfach Dinge, die muss ein Kind einfach akzeptieren und dann darf es mal seinen Willen nicht durchsetzen. Wie bei dem Beispiel "Fahrradhelm" .
Wie viele Fälle kenne ich, wo Eltern sich in jedem Gespräch mit Erwachsenen andauernd problemlos von ihren Kindern unterbrechen lassen. Eltern und Kinder sind Partner und nicht mehr in einer gesunden Eltern/Kind Verbindung. Ich bin nunmal die Ältere und habe andere Erfahrungen und habe auch Rechte. Und unsere Kinder dürfen und müssen durchaus lernen, dass man mal warten muss. Beispiel "ausreden lassen"
....
Ich bleibe dabei, das Buch hat durchaus Qualitäten und kann durchaus hilfreich sein, sein eigenes Verhältnis zum, Kind zu reflektieren.
Ob man es als Ratgeberbuch zu verstehen hat ist jedem selbst überlassen....
Ach und irgendjemand regte sich ja schon darüber auf, wie ein Psychiater Kinder Tyrannen nennen könne: Das Buch heißt "Warum unsere Kinder zu Tyrannen WERDEN" - er bezieht sich damit auf die großen Kinder - also Erwachsene.
Ich habe keine Lust darauf, später lauter frische Erwachsene zu erleben, die ichbezogen sind, keine Grenzen kennen, sich nicht anpassen können ....und die jungen Erwachsenen werden nichts dafür können, denn sie sind so "erzogen" worden.
Also kein schwarz / weiss - ich fand das Buch durchaus gelungen, als RATgeber hat es mir nichts gebracht, aber durchaus als Schulterklopfer.
Nichts für ungut!
LG Elli
- Tyrannenkinder - Tine1 08.10.12, 20:25
- Re: Tyrannenkinder - hinoto 09.10.12, 8:45
- hinoto - rala_25 09.10.12, 9:22
- Bauchgefühl, Vorbilder, Grenzen - Caitryn 09.10.12, 11:39
- @ Caitryn - Tine1 09.10.12, 20:59
- Re: kann Caitryn nur zustimmen! - alsame 09.10.12, 21:57
- Von "Fachliteratur" war auch nie die Rede - ElliMcBeer 10.10.12, 20:29
- Re: kann Caitryn nur zustimmen! - alsame 09.10.12, 21:57
- @ Caitryn - Tine1 09.10.12, 20:59
- Re: Tyrannenkinder - hinoto 09.10.12, 8:45
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