Zu hohe Erwartungen...

Hallo,

ich würde das Buch zur Seite tun und das Vorhaben, sich alle Kinder eintragen zu lassen, aufgeben. Also auch kein neues Buch anschaffen. Freundebücher passen für dieses Alter eh noch nicht, weil die Kiga-Kinder ja erstens noch nicht schreiben können (also die Eltern das Meiste machen müssen) und zweitens die albernen Fragen dort oft noch nicht beanworten können (Wer ist Dein Lieblingsstar, Lieblingspopgruppe, Lieblings-Kinofilm?).

Dein Sohn hat Dir mit seiner Krikelkrakel-Aktion gezeigt, dass er noch nicht wirklich versteht, wozu ein Freundebuch gut sein soll, und so geht es ja auch den meisten anderen Kindern. Er findet das Buch an sich reizvoll und wollte es deshalb haben. Er hatte aber offenbar noch nicht wirklich die Idee, dass es auch einen ideellen Wert hat. Sauberkeit und Ordentlichkeit beim Eintragen sind für ihn momentan einfach noch kein Faktor. Darüber braucht man nicht sauer zu sein. Ebenso gut könntest Du sauer sein, weil Dein Sohn nocht nicht selbständig das ganze Haus putzen kann.

Ich finde, ein Freundebuch eignet sich ab der Grundschule. Dann kannst Du ja nochmal eines anschaffen.

Die Sache ist schiefgegangen, weil Du zu hohe Erwartungen hattest. Schimpfen würde ich daher überhaupt nicht mit ihm und auch nicht hämisch sagen: "So, das hast du jetzt davon, jetzt kommt das Buch weg." Ich würde die Sache auf sich beruhen lassen. Wenn er selbst und von sich aus dann immer noch das Buch herumreichen möchte, kann er das tun. Ich würde mich dann auch nicht für die Schmiererei schämen, das wäre wohl doch etwas zuviel an mütterlicher Identifikation mit seinem Kind. Die Sache forcieren, daran erinnern, sie fördern würde ich nicht, das ist zuviel Krampf.

LG,

Mimi