Fast 4-Jähriger geht pinkeln aufs Klo, kackt aber in Hose

Ein 4-Jähriger kann nun mal nicht alles erklären, warum er etwas macht. Und es kann viele Gründe haben. Es kann sich unangenehm anfühlen, sodass das Kind eben selbst gar nicht wirklich Stuhl machen will, es kann Angst haben, den Stuhl im Klo hineinfallen zu hören/spüren, es kann vielleicht in der sitzenden Position nicht andrücken (die meisten Kleinkinder kacken ja im Stehen), es fühlt sich vielleicht ausgeliefert am Klo. Gerade beim Stuhlgang gibt es häufig Probleme, aber irgendwann lernt es jedes Kind.
Mein Großer hat sich lange hinter dem Vorhang oder in seinem Ballhaus versteckt, wenn er musste. Er hat auch unterwegs immer eingehalten, weil er sich dort nicht sicher genug gefühlt hat, um loszulassen. Jetzt ist er 8 Jahre und kackt überall auf jedem Klo, wenn er muss und hat absolut keine Probleme mit seiner Verdauung.

Was jetzt das Problem ist, nur für den Stuhlgang eine Windel anzuziehen, verstehe ich nicht. Denn es wird wohl besser sein, du hast den Stuhl in der Windel, als in der Kleidung und musst dann immer alles auswaschen und putzen und reinigen. Und dein Kind lernt so, wie du es machst, nur, dass Stuhl etwas total Unangenehmes ist, was man am liebsten gar nicht haben möchte, dass Mama genervt ist, wenn es in die Hose geht und hält dann womöglich irgendwann so lang ein, bis es ohne Einläufe nicht mehr geht und es im schlimmsten Fall zum Darmverschluss kommt.

Vielleicht solltest du hier umdenken und deinem Kind entgegen kommen, bis es von sich aus bereit ist auch den Stuhl am WC zu machen. Es wird irgendwann so weit sein, denn ich kenne niemanden, der als gesunder Mensch mit 18 noch zum Stuhlgang eine Windel anzieht.
Es ist meist unsere eigene Einstellung, die es uns und den Kindern so schwer macht, manche Dinge anzunehmen, dass sie nun mal sind, wie sie sind. Später kräht kein Hahn mehr danach, ob dein Kind mit 3 Jahren oder erst mit 5 Jahren Stuhl am Klo macht.

Man kann alles zu einem Problem machen oder man sucht sich Kompromisse und Wege, die das Problem entkräften und lässt dem Kind Zeit zu reifen und sich wieder weiter zu entwickeln. Manche Dinge gehen dann nämlich ganz von alleine, einfach so, und das ist nervenschonender.

Alles Gute!